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April 2017

Ein kleines Gerät, das Leben retten kann

  • von

Ich weiß nicht zum wievielten Male ich solche Geschichten gehört habe, aber gestern war es dann mal wieder soweit. Ein kleiner 3-Jähriger Junge aus unserer Bekanntschaft musste mit sehr bedrohlichen Symptomen einer Atemwegsverschleimung ins Krankenhaus. Nun hatte sich die Mutter schon eines der größten Krankenhäuser ausgesucht, und es war mal wieder zu bedrohlich, also wurden sie in die Hauptstadt Banjul geschickt. Dort wurde der Schleim aus dem Hals und den Ohren abgesaugt, und sie wurden zunächst wieder nach Hause geschickt.

Der Kleine war sehr apathisch und stürzte zu Hause auch noch, weil er sich kaum auf den Beinen halten konnte. Die Folge war ein Platzwunde an der Schläfe. Das ist der neuste Stand von heute mittag.

Ein anderes Mal besuchten wir meine Schwägerin im Krankenhaus. Nebenan ein 6 Monate altes Baby, auch mit Atemproblemen. Es hing lange Zeit am Inhalator und weinte ganz fürchterlich. Am nächsten Tag erzählte uns unsere Nichte dann, Weiterlesen »Ein kleines Gerät, das Leben retten kann

Armut! Schicksal oder Absicht?

Eine junge Dame in Deutschland, die demnächst ihre Abi-Klausur in Politikwissenschaft schreibt, stellte mir kürzlich ein paar Fragen zur Entwicklungshilfe, die mich auf die Idee zu diesem Artikel gebracht haben, den ich über ihre Fragen hinaus noch erweitert habe.

Was ist eigentlich Armut?

Ball mit Loch

Die Weltbank definiert Armut mit einem Dollarbetrag von 1,25 USD pro Tag und Person. Das ist mehr als so mancher Arbeiter in Gambia verdient. Stellen wir uns weiterhin vor, dass jemand in Deutschland diesen Betrag zur Verfügung hätte, damit würde er definitiv nicht überleben. Armut über einen Geldbetrag zu definieren finde ich daher fragwürdig. Die Kinder auf dem Bild oben kommen aus einem Dorf in Gambia. In dem ganzen Dorf gibt es zwei Wasserhähne, von denen einer jetzt gerade geschlossen wurde. Das einzige Spielzeug aller Kinder im Dorf ist ein Ball mit einem Loch. Und dennoch freuen sie sich über ihren Ball mehr als unsere Kinder, über ein neues iPhone. Dass diese Kinder im Herzen nicht arm sind, sieht man wohl auf dem Bild. Eine der Bewohnerinnen dieses Dorfes zeigte mir einmal ihr Mittagessen, das sie zubereiten wollte. Es war eine Mango, ein Maggiwürfel und eine Pfefferschote. Das nenne ich Armut. Bei unserem nächsten Besuch brachte ich ihr einen Sack Reis mit. Sie hat sich vor Freude in den Sand geworfen. So ein großes Geschenk hätte sie noch nie bekommen, sagte sie später. Ich war zu Tränen gerührt und denke noch oft an diese Moment. Schlau, wenn sich diese Leute, dann einen kleinen Garten anlegen, um wenigstens immer Gemüse zu haben. 

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Auf der Suche nach Individualität

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„Das größte Streben des Menschen ist der tiefe Wunsch nach Anerkennung.“

William James

Beeindruckt von diesem Satz glaube ich , dass die meisten Menschen, wenn nicht unbedingt Anerkennung dann doch zu mindest Aufmerksamkeit möchten.

In Ländern wie Gambia, das in Großfamilien organisiert ist, gibt es vergleichsweise eher wenig Nachnamen. Auch die Vornamen sind nicht so vielfältig. Sie orientieren sich vorzugsweise an den großen Persönlichkeiten des Islams, und speziell der Prophetenfamilie.

Nun stell dir einmal vor, du bist ein Mädchen in einer gambischen Highschool. Du trägst eine Uniform, weil das aus der britischen Kolonialzeit  noch übrig geblieben ist. Wenn du also die Schule betrittst, sehen alle so aus wie du. Du gehst in deine Klasse, jemand ruft deinen Namen „Fatou“ und 5 Mädchen drehen sich um. Im Klassenverzeichnis gibt es dann fast jeden Nachnamen mindestens doppelt.

Kein Wunder, dass einige der Mädchen nun auf jeden Fall irgendwie auffallen und aus der Rolle fallen wollen. (Interessant: 2x fallen, was das nun wieder zu bedeuten hat?)

Um dieser Namensgleichheit entgegenzuwirken, geben sich die Schüler Spitznamen. Manchmal sind es die Initialen, manchmal Abkürzungen, häufig auch Namen von Promis. Um dann nicht in Vergessenheit zu raten, schreiben sie dann an die Wände der Klasse zum Beispiel „Remember FC“. Traurig, wenn das die einzige Möglichkeit ist, in Erinnerung zu bleiben.

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Alt sein in Gambia…..

Alt sein in Gambia ….. ist etwas Herrliches. Nun, wirst du vielleicht denken, bei all der Armut, was ist daran herrlich. Es ist die Menschlichkeit. Alt werden in der Geborgenheit der Familie. Mit der Weisheit des Alters, dem Respekt und der Ehre, die einem Familienoberhaupt zuteil wird. Sie helfen und bringen sich in das Familienleben ein, so lange und so gut es eben geht. Und wenn es dann irgendwann nicht mehr geht, wird es eben langsamer, und die nachfolgenden Generationen verwöhnen die Älteren so gut und liebevoll sie es können. Bei der Größe der Familie sind sie nie allein und können sich immer dazusetzen zum Reden.

Eine große Überraschung war es für mich, als ich erfuhr, dass es EIN Seniorenheim in Gambia gibt. Ich konnte es erst gar nicht glauben, aber wir haben dann tatsächlich auch die Möglichkeit bekommen, das eine Seniorenheim mal zu besuchen.

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Müll in Afrika -A Never Ending Story

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Wie in den meisten afrikanischen Ländern ist die Müllbeseitigung ein echtes Problem. Vor knapp 2 Jahren, schrieb ich in einem Artikel, dass der damalige Präsident innerhalb einer Woche beschlossen hatte, alle Plastiktüten aus dem Land zu verbannen. Ich war angenehm überrascht wie problemlos und nachhaltig das funktioniert hat. Seitdem gibt es nur Stofftüten. Das ist auch gut so, denn weniger gebildete Leute verbrennen alles, ob Plastik, Autoreifen (manchmal auch ganze Stapel) oder anderes Verpackungsmaterial vor ihrer Haustür und verursachen Höllenqualen für Asthma-Patienten, von denen es hier überdurchschnittlich viele gibt. Die Luftverschmutzung durch nicht vorhandene Katalysatoren und einer Mehrheit von Autos, die weit über 20 Jahre alt sind, ist enorm. Hier wäre ein Training für Umweltbewusstsein von Nöten.

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Ganz besonders hat es immer die Kinder des SOS-Kinderdorfes betroffen. Der einzige Müllplatz des Landes ist genau gegenüber des Kinderdorfes. Der Müll auf dem Platz, der gut mehrere Fußballfelder groß ist, wurde ständig angezündet.

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