Wir hoffen, dass alle unsere Leser gesund in das neue Jahr gekommen sind. Wir sind es, Gott sei’s gedankt, und einer unserer ersten Ausflüge führte uns nach Kuloro. Für alle, die noch nichts darüber gelesen haben. In Kuloro bauen wir eine Moschee und kümmern uns auch sonst um die Bedürftigen.
Hier der Artikel über die Matratzenlieferung. Die Atmosphäre in Kuloro ist immer sehr schön, weil es so ruhig und abgelegen ist, fernab vom städtischen Stress. Es ist immer wie ein wenig Urlaub, wenn die Fahrt dorthin nicht wäre.
Dieses Mal hatten wir die Bitte, zwei Schafe zu schlachten, im Gepäck. Eins zur Geburt eines Kindes und ein anderes für eine Schlaganfallpatientin. Wir hielten also an einem Viehmarkt und kauften zwei Hammel. (Bild weiter unten).
Doch warum wir immer wieder hinfahren, ist die Fertigstellung unserer Moschee. Viele eifrige Spender haben schon gespendet und langsam geht es in die Endphase. Natürlich ist es wieder teuerer geworden, als zunächst geplant. Aber so Gott will, bekommen wir sie zeitnah fertig gebaut.
Ebrima, einen Elektriker unseres Vertrauens (hinten links) hatten wir mitgebracht. Er wird jetzt die komplette Verkabelung machen. Er ist mit Leidenschaft Elektriker, hat auch schon 5 Lehrlinge, aber es fehlen ihm viele Werkzeuge, mit denen er richtig durchstarten könnte. Viele Firmen beauftragen ihn schon als Subunternehmer, aber es bleibt nicht viel übrig, wenn es sich die Geräte immer mieten muss. Er hat keine Ambitionen „Backway“ zu gehen. Sein Wunsch ist es eine Elektriker Tool Box, eine Bohrmaschine und einen Meter Tester. Vielleicht gibt es ja unter meinen Lesern jemand, der so etwas gebraucht spenden möchte, oder Geld für einen Neukauf. Alle Spendenangebote bitte an mich. (mail(at)helpthepoor.de)
Der junge Mann vorne links ist der Baumeister (nein nicht Bob 😁). Er hat die Moschee gebaut. Masha Allah! Der dritte Herr rechts ist so etwas wir ein Ortsvorstand. Er ist unser Ansprechpartner und macht die meisten Transaktionen.
Vor dem Schlachten gab es dann noch ein gemeinschaftliches Bittgebet für die Betroffenen, für die geopfert wurde. Dazu hocken sie sich immer alle auf den Boden im Kreis, öffnen die Hände, einer spricht das Gebet und alle anderen sagen Amin. Sehr emotional, zumindest für mich.
Dann wurde geschlachtet und das Fleisch zerteilt. Das geschah für mein Empfinden in einer rasenden Geschwindigkeit.
Dann war es auch schon Zeit für das Mittagsgebet, und die Männer und einige Frauen versammelten sich zum Gebet in der neuen Moschee. Ein schönes Gefühl dabei geholfen zu haben, ein Gotteshaus zu bauen.
Die Kinder wie immer neugierig bis zum Anschlag, konnten nicht von dem Auto lassen. Am Ende hatte ich rund ums Auto lauter Patschehändchen auf dem Lack. Aber sie haben sich gefreut, und ich konnte ein wenig die Mandinka-Sprache praktizieren. Das größere Mädchen in der Mitte ist die Tochter einer Bedürftigen, mit der ich ein wenig Freundschaft geschlossen haben. Sie nennt mich immer „my berry berry best friend“.
Dann kam endlich die Schubkarre mit dem geteilten Fleisch und die Männer haben alle eine Tüte bekommen und zu ihren Frauen nach Hause getragen. Dann ging es über die holprigen Straßen wieder zurück nach Hause. Zu Hause angekommen, war ich glücklich wieder vielen Menschen ein wenig geholfen zu haben, aber jedes einzelne Loch auf der Strasse fühlte sich so an, als ob es ein Muskeltraining von außen war.