Modou J., geboren 1998, ist ein junger Mann, dessen Geschichte mich sehr berührt hat. Er ist der zweite Sohn seiner Eltern, und sein Leben ist nicht so einfach. Sie wohnen in einem kleinen Haus, zunächst ohne Strom und mit einem kaputten Dach, durch das es ständig hereinregnete. Er hat einen älteren Bruder, der versucht in Senegal Geld zu verdienen und einen jüngeren Bruder und zwei kleine Schwestern. Die jüngeren Geschwister gehen auch nicht regelmäßig in die Schule, auch haben sie oft kein Frühstück.
Seinen Kindergarten konnte Modou fast nicht beenden, weil die Eltern ihn nicht zahlen konnten. Zu dieser Zeit verkaufte der Vater Brennholz und die Mutter verkaufte Erdnüsse.
Auch in der Grundschule wurde er oft wegen nicht bezahlten Schulgebühren nach Hause geschickt. Angesichts dieses Dilemmas, beschloss der Vater 2011 den Weg durch die Wüste zu gehen, um seiner Familie etwas bieten zu können. Doch dann kam die Revolution in Libyen, und es wurde für die Schwarzafrikaner sehr schwer dort zu überleben. Daher kam er dann wieder zurück nach Gambia. Am Ende der Grundschulzeit konnte der Vater einen kleinen Shop betreiben, und die Mutter verkauft morgens Akara (Falafel) und kocht abends Reis mit Sauce, den sie tellerweise verkauft.
In der Junior School (Kl. 7-9) waren die Schulgebühren noch höher. Das erschwerte die Situation noch erheblich.
Der Shop des Vaters brachte nicht genug Geld, so hat die Frau mit einem hier typischen Frauensparsystem (Kafo) versucht zu helfen. Doch auch das half nicht wirklich.
Er ging in der Regel morgens ohne Frühstück zur Schule. Auch das Fahrgeld war ein Problem, er bettelte jeden morgen, um das Fahrgeld von ca 15ct von Passanten zu bekommen. Manchmal kam er deswegen zu spät zur Schule. Weil er auch hier wegen Nichtbezahlung oft nach Hause geschickt wurde, war sein Examen, um auf die höhere Schule zu gehen in Gefahr. Sein Vater tat alles mögliche, um seinem Sohn diesen Abschluss zu ermöglichen. Schließlich schloss er als Klassenbester die Junior Schule ab, aber der Weg dorthin war sehr steinig.
Dann die Senior School (Kl. 10-12) in der Hauptstadt. Der Weg war nun noch weiter und das Betteln für das Fahrgeld ging in die nächste Runde. Er ging auf eine sehr angesehene Schule, und obwohl der Direktor ihn auch hier oft weggeschickt hat, schloss er auch hier als einer der Besten ab. In einem persönlichen Gespräch gestand er mir, dass er oft in seiner Schulzeit geweint hatte, weil er immer dachte, seine Schule könnte jeden Moment zu Ende sein.
Für seinen Traumberuf als Finanzbuchhalter meldete er sich dann an der Universität an. Aufgrund des guten Zeugnisses nahmen sie ihn auch sofort. Theoretisch sollte heute das 3 Semester für ihn beginnen, doch da er noch offene Beträge aus dem 1. und 2. Semester hat, darf er nicht weitermachen. Das ist das finanzielle Problem. Doch da sein Vater inzwischen sehr krank ist und meistens im Bett liegt, muss Modou nun auch noch den Shop betreiben.
Sein Leben sieht zur Zeit so aus. Er ist tagein tagaus im Shop, wenn er Vorlesungen hat, hastet er in die Uni, um dann schnellstens wieder zurück zu kommen, um wieder im Shop zu stehen. Wenn der Shop am Abend schließt, geht er zur Bibliothek in ein größeres Krankenhaus und versucht dort bis etwa 1 Uhr nachts zu lernen. Dann geht er nach Hause, um ab 7 Uhr wieder im Shop zu stehen.
Das alles ist schon beschwerlich genug, wenn da nicht die permanente Sorge um die Bezahlung der Universität wäre. Seine Außenstände plus die Gebühren für das 3. und 4. Semester (Bachelor) betragen 780€ zahlbar bis spätestens Mitte Februar. Diese Zahlung könnte ihm ein etwas unbeschwerteres Leben als Student bescheren.
In dem letzten Satz seines Schreibens, mit dem er sich bei uns für ein Sponsorhip beworben hat, schrieb er „I need help to continue my studies, so that I can wipe out the tears of my parents and my siblings“.
(Ich brauche Unterstützung, um mein Studium fertig zu machen, um die Tränen meiner Eltern und meiner Geschwister zu trocknen).
Wir werden versuchen, ihm jetzt aus unserem Studentenfonds zu helfen. Doch Fälle wie diesen gibt es viele hier in Gambia. Bildung ist für viele Familien der einzige Weg, um der Armut zu entkommen. Daher bitte ich euch, weiterhin in den Studentenfonds einzuzahlen, damit wir noch mehr Studenten helfen können.
Einen Artikel zum Ausbildungsfonds gibt es hier
Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, diesen Artikel zu Ende zu lesen.
Studentenfonds
Help the poor and the needy e.V.
IBAN: DE47100205000003291200
PayPal: spenden@helpthepoor.de
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P.S. Uns liegen seine Zeugnisse und die Rechnungen der Universität vor.