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Ramadan 2019

Familie Jammeh und der ganze Verein „Help the poor and the needy e.V.“ wünschen allen Muslimen einen gesegneten Ramadan 2019.

Da der letzte Ramadan etwas traurig war, weil wir kurz vorher bestohlen wurden, wurde es dieses Mal umso schöner. Ich war den ganzen April in Deutschland und konnte viele neue Freunde für unseren Verein gewinnen. Entsprechend war auch die Spendenbereitschaft. Wir hatten es tatsächlich geschafft, 356 Familie mit Iftarpaketen zu versorgen. Doch auch die Abaya-Aktion war mehr als erfolgreich. Die gewünschten 100 Abayas wurden um 100% übertroffen. Die Frauen hier freuen sich schon wahnsinnig.

In den Kartons sind auch 97 Bilderbücher für die Behindertenschule enthalten. Ich hatte die Schule vor einiger Zeit besucht und erfahren, dass sie absolut kein Schulmaterial haben. Auch kein Frühstück, obwohl sie einen Brotofen haben und ihr Schulbus ist auch kaputt. So können nur 50 statt 250 Kinder überhaupt zu Schule gehen. Ich schrieb darüber schon einen Artikel.

Leider wurden die Transportkosten astronomisch hoch. (654€). Wir haben jetzt einen Moneypool eingerichtet, wer möchte kann uns gerne bei den Transportkosten unterstützen.

Mit vielen Helfern haben wir den ganzen Samstag vor Ramadan die 356 Pakete gepackt.

Diesmal war in dem Paket folgendes enthalten.

  • 1 Packung Datteln
  • 2 Packungen Tee
  • 1 Dose Kaffee
  • 1 Dose Milchpuver
  • 1 Glas Mayonnaise
  • 4 Liter Öl
  • 1 Karton Maggiwürfel
  • 7,5 Kg Zucker

Am Sonntag vor Ramadan, war dann die Ausgabe. Die Mitglieder wurden am Tag vorher angerufen, dass sie ihr Paket abholen können. Diese Information machte schnell die Runde, und als wir am Sonntag am Büro ankamen, stand bereits schon eine Traube von Menschen vor dem Büro.

Es war nicht ganz einfach, die Mitglieder aus der Menge zu fischen. Und in kürzester Zeit sprach sich die Aktion im ganzen Ort herum, und es kamen mehr und mehr Leute zum Büro. Es war so voll und laut und hektisch, und zu einem kurzen Moment dachte ich, dass wir jetzt gleich überrannt werden. Was wir dann auch wurden. Einmal kurz Schwäche zeigen und der Garten war voller Menschen, schätzungsweise 200.

Die Mitglieder, die schließlich mit einem Paket das Büro verlassen konnten, waren überaus glücklich und trugen ihr Geschenk meist auf dem Kopf nach Hause.

Als die Pakete dann verteilt waren, stand immer noch eine Traube von Menschen vor der Tür.

Aber damit nicht genug. Weil wir so hart gearbeitet hatte, auch an unseren Schließtagen, haben wir unseren Mitarbeitern drei Tage frei gegeben. In diesen Tagen standen täglich Menschenmengen vor der geschlossenen Bürotür. Teilweise bis zu 6 Stunden. Besonders Verzweifelte sind bis zum Haus unserer Buchhalterin gegangen, um nach Paketen zu fragen. Alle diese Informationen haben unsere Sponsoren veranlasst noch weiter zuspenden. So kamen innerhalb von 3 Tagen noch einmal 107 Pakete zusammen. Gott sei’s gedankt. Großer Dank auch an alle Spender. Eure Hilfsbereitschaft ist grenzenlos.

Also trafen wir uns am Samstag wieder im Büro und packten weiter, nachdem die Waren alle am Donnerstag und Freitag bestellt wurden.

Am Montag dieser Woche dann das gleiche Bild. Frauen, die schon vor dem Büro warteten. Diesmal ging es etwas ruhiger zu.

Die Empfängerinnen (meist Frauen) waren überglücklich und sprudelten ihre Bittgebete (Duas) nur so hervor.

Wir arbeiten an unserem Ausgabesystem, damit es nächstes Mal noch besser wird, denn es ist schon eine logistische Herausforderung diese vielen Hunderte von Menschen glücklich zu machen. Doch das Ende des Ramadans mit der Fleischausgabe ist nicht weit, und dann müssen wir noch besser vorbereitet sein.

Das leitet gut über zum nächsten Projekt. Aktuell sammeln wir für 3 Bullen zum Fest, damit auch die Armen mal Fleisch essen können. Die Fleischpreise sind in Gambia etwa die gleichen wie in Deutschland nur mit dem Unterschied, dass wir in Deutschland 50x mehr verdienen. Da auch die Fische immer weniger werden (auch darüber schrieb ich einen Artikel) mangelt es immer mehr an einer Eiweiß- und Jodversorgung. Die Folge davon sind vermehrte Kropferkrankungen. Ich persönlich habe noch nie so viele Kropfpatientinnen gesehen wie zur Zeit.

Vor Ramadan hatten wir ca 315 registrierte Mitgliederfamilien. Seit einer Woche sind es schon wieder 14 mehr. Daher brauchen wir mindestens 3 Bullen, damit jede Familie mind. 1 Kg. Fleisch bekommt. Wer also für unsere Bullen spenden möchte, wir würden uns sehr freuen. 3 Bullen kosten 1800€. Zur Zeit haben wir 665€. Wer uns auf facebook (Help the poor and the needy e.V) folgt, kann den Spendenstand jederzeit einsehen.

VZ: Bulle

Ich danke dir, dass du diesen Artikel zu Ende gelesen hast, und würde mich freuen, wenn dir dieser Artikel gefallen hat, du diesen Blog vielleicht abonnierst.

P.S. für alle Muslime: Normalerweise fangen wir direkt nach Ramadan an für die Kurban-Hammel für Id-ul-Adha zu sammeln. Dieses Jahr sind aber in vielen Bundesländern genau zwischen den beiden Festen Sommerferien, in denen man vielleicht nicht so unbedingt an Kurban-Hammel denkt. Bitte vergesst uns hier in Gambia nicht, die Armen freuen sich immer so sehr über ein Kurban, dass sie sich alleine nie leisten könnten. Ein Kurban kostet 150€. Bitte spendet es nach Gambia.

  • Help the poor and the needy e.V.

  • IBAN DE47100205000003291200

  • VZ: Kurban

  • Ein Gedanke zu „Ramadan 2019“

    1. Pingback: Iftar-Pakete 2020 | empathy-mitgefuehl

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