Waisen vs. Schule oder der Ausbildungsfonds

Waisen vs Schule. Klingt nicht gut, aber eine Waise zu sein und zur Schule gehen zu wollen, schließt sich eigentlich aus. Selbst als Halbwaise oder gar Kind geschiedener Eltern hast du nicht wirklich eine Chance auf Bildung.

Das wurde mir wieder besonders klar, als ich die Namen unserer gesponserten Kinder durchging. Von den 20 Kindern, die wir in den letzten Jahren gesponsert haben, sind nur 4 keine Waisen oder Kinder geschiedener Eltern.

Zur Zeit sponsern wir 7 Schüler bzw Studenten, davon 4 Waisen. Das sind die 4 Schüler auf dem Bild.

Der Erste ist Saidou. Er ist Vollwaise. Ihn hat eine Mann aufgenommen, dessen erste Frau gestorben ist, und dessen zweite Frau jetzt die Kinder aus der ersten Ehe, ihre eigenen und Saidou versorgt. Saidou ist in der 6. Klasse und ist sehr gut in der Schule.

Die Zweite ist Nyima. Sie geht in die 7. Klasse einer Junior School. Sie ist Halbwaise und ihre Mutter kümmert sich komplett alleine um die Großmutter, Nyima und ihren Bruder. Ihre Mutter Fatou arbeitet bei uns im Büro. Sie arbeitet sehr gut, nur nachdem bei ihr Diabetes diagnostiziert wurde, ist sie eben auch oft krank. Außerdem muss sie sich auch noch um ihre asthmakranke Mutter kümmern. Gerade heute hatte die Mutter wieder einen Asthmaanfall und musste von ihrer Tochter ins Krankenhaus gebracht werden.

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3 Bullen zum Fest

Mit vielen Fotos und Videos

Lange sah es so aus, dass es schwierig wird, dieses Jahr das Geld für einen Bullen zum Fest zusammengekommen. Doch plötzlich überschlugen sich die Spenden förmlich, und es ging alles ganz schnell auch den dritten Bullen gesponsert zu bekommen.

So weit so gut, nun war das Geld auf dem deutschen Vereinskonto. Es von dort möglichst kostengünstig nach Gambia zu bekommen ist eine Kunst für sich.

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Zakat ul Fitr – Die Reisverteilung in Bildern

Es war überwältigend wie viele Spenden für Zakat ul Fitr bei uns eingegangen sind. Ab Samstag vor dem Fest konnten wir dann keine Zakat ul Fitr Spenden mehr annehmen. Das habe ich dann auch auf allen meinen Kanälen verkündet. Das Abpacken musste zu einem bestimmten Zeitpunkt beendet sein, da wir ja noch das Schlachten der Bullen vorbereiten mussten. Hinzu kommt noch, dass wir nach dem Einbruch ja kein Bargeld mehr in Gambia haben und alle Spenden mühsam aus Deutschland nachholen müssen.

So kam am Sonntag ein guter Freund aus Deutschland und brachte Nachschub. Sobald das Geld in unseren Händen war riefen wir unseren Lieferanten an und bestellten die 25 Säcke Reis. 25 Säcke sind 1250 Kg Reis. Diese sollten dann in 3 Kg Portionen abgepackt werden. Am Montag kamen wir dann gerade an dem Geschäft vorbei als unsere Säcke auf die Schubkarren gepackt wurden.

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Charityessen – ein Segen für die Gemeinden

Zur Zeit passiert so viel, dass ich mit dem Schreiben kaum noch hinterher komme. So ist es nun schon am Donnerstag gewesen, dass wir ein Charityessen für 100 Personen zubereitet haben. So ein Essen ist ein Tagesprogramm für uns. Gleich nach dem Morgengebet um 6 Uhr wurde eine Ziege geschlachtet. Mit dem Fleisch ging es dann direkt in unser Büro nach Bakau. Dort warteten schon die Köchinnen mit den Zutaten, die am Tag vorher eingekauft wurden. Sie schnitten das Gemüse, brieten das Fleisch mit dem Gemüse in einem riesengroßen Topf.

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Eine großartige Ummah, eine starke Gemeinschaft

Als ich am Montag früh erwachte und wusste, dass nun endlich wieder der ersehnte Reis an die Witwen ausgeteilt werden kann, fiel mir ein Stein vom Herzen. Danke Allah, dass du es wieder möglich gemacht hast. Ich sage es deswegen so ausdrücklich, weil mir nach dem Einbruch und der darauf folgenden Welle der Hilfsbereitschaft einmal mehr klar geworden ist, dass wir Menschen nur Werkzeuge Gottes sind, und er mit einem Augenzwinkern etwas zulassen oder verhindern kann. Alles Planen und Streben des Menschen kann innerhalb von Sekunden zunichte gemacht werden. Das ist unter anderem auch der Grund, warum Muslime über jede Handlung, die in der Zukunft liegt „in shaa Allah“ sagen (wenn Allah will).

In unserem Fall wurden wir an einem Vormittag unseres gesamten Geldes beraubt. Hier der Artikel dazu

Im ersten Schock, siehst du keinen tieferen Sinn dahinter und verstehst die Welt nicht mehr. Doch viele Außenstehende deuteten schon an, dass ein tieferer Sinn (Hikma) dahinter stecken wird. Ich denke, diesem sind wir jetzt ein wenig auf die Spur gekommen. So klärte sich intern, wer mit dieser Belastung umgehen konnte und wer nicht. So hat uns ein Mitarbeitet verlassen, dessen Charakter scheinbar doch nicht so gefestigt ist, wohingegen andere, die in der Vergangenheit sich als etwas lahm erwiesen hatten, plötzlich zur Hochform auflaufen.

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Wie alles begann …

Oft werde ich gefragt, warum wir das alles hier machen, und wie es dazu gekommen ist. Das ist recht schnell erklärt. Als ich 1998 zu Besuch in Gambia war, hat mich meine Schwägerin zu dem Kindergarten ihrer Tochter mitgenommen. Dort realisierte ich, dass es damals in einem Land mit 95% Muslimen ausschließlich christliche Kindergärten gab. Das wäre ja alles kein Problem, wenn es da nicht die Versuche gäbe, aus den kleinen Muslimen kleine Christen zu machen. Für das Aufsagen christlicher Gebete und anderer Rituale hatte ich wenig Verständnis bei ausschließlich muslimischen Kindern.

Meine kleine Nichte betete folglich vor dem Essen wie sie es im Kindergarten gelernt hatte, und der Sohn einer Freundin sang beim Malen eines Bildes „Oh Jesus, my Lord“

Zurück in Deutschland gründeten wir dann den Verein „Help the Poor and the Needy e.V.“ mit Mitgliedern aus 6 verschiedenen Ländern. Unser vorrangigstes Ziel sollte der Bau einer Grundschule/Kindergartens sein. Das wollen wir auch immer noch, doch die Finanzierung ist nicht so einfach, aber wir haben schon das Verwaltungsgebäude und einen Plan eines Architekten, der aber noch geändert werden muss. Unsere Idee ist es, mit Hilfe von Sponsoren eine für die Kinder gebührenfreie Schule zu errichten, damit sie kostenfreien Zugang zu Bildung erhalten. Ohne einen kulturfremden Einfluß.

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Opfern für die Seele

In vielen Religionen gibt es das Darbringen eines Opfers. In den monotheistischen Religionen ist es meist ein Tieropfer.

Wie schon im Alten Testament offenbart, war Ibrahim (Abraham) auf Befehl Gottes bereit, seinen Sohn zu opfern, so tief war sein Glaube. Die Muslime gedenken dieser Situation an ihrem Eid-ul-Adha, dem Opferfest.

Doch auch heutzutage gibt es viele Gelegenheiten, zu denen praktizierende Gläubige Tiere (meist Hammel) opfern. Sei es für ein neugeborenes Baby, oder sei es für die Erfüllung eines Bittgebetes. Für viele Gläubige ist dieses Ritual ein wichtiger Bestandteil ihrer Religion und eine Win-Win-Situation für die Beteiligten. Die Spender erfüllen ein Opfer und die arme Bevölkerung hat an diesem Tag eine Fleischmahlzeit, das sonst nur zu den Festen vorkommt (wenn überhaupt). Auch wir freuen uns jedes Mal über die spirituelle Atmosphäre. Ein Imam kommt. Er oder mein Mann liest ein Bittgebet für die Familie, das Fleisch wird in kleine Portionen geteilt und dann an die ärmsten im Ort verteilt.

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Ramadan 2018 – nicht ganz so wie beabsichtigt (m. Fotostrecke)

Help the poor and the needy e.V. wünscht allen Muslimen einen gesegneten Ramadan.

Aufgrund unseres aktuellen Problems (s. Artikel) mussten wir diesmal „kleinere Brötchen backen“ sprich kleinere Pakete packen. Nachdem bekannt wurde, dass uns unsere Projektgelder aus dem Safe gestohlen wurden, kamen viele Bekannte, Freunde und Bedürftige in unser Büro und fühlten mit uns. Einige haben sogar geweint. „Ramadan 2018 – nicht ganz so wie beabsichtigt (m. Fotostrecke)“ weiterlesen

Nähen statt Lampedusa – ein Zwischenbericht (mit Video)

oder Wie gehen wir mit Nachhaltigkeit um.

Nach all den schlechten Nachrichten, nun mal eine gute. Unsere kleine Nähschule nimmt richtig Fahrt auf. Am 1.5. war Halbzeit und die Jungs sind schon sehr fit. Sie können schon Hemden mit Kragen und Knopfleiste nähen und Hosen mit Bund, Bundfalten und Gürtelschlaufen. Bei eingehender Betrachtung muss das Nähwerk noch etwas sauberer verarbeitet werden, doch Übung macht ja bekanntlich Meister. Überzeugt euch selbst. Wenn ihr das Video seht, wird euer Herz aufgehen.

Und wenn sie dann erst Meister sind, und eine Familie mit ihrem Beruf ernähren können, dann haben sie und auch wir es offensichtlich geschafft.

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Nach 20 Jahren erfolgreicher Arbeit nun die Katastrophe

Ein Schicksalsschlag am Montag Mittag

Allah prüft jeden von uns in verschiedenster Weise. Diesmal waren wir an der Reihe.

Am Montag, den 30.4. waren wir von 10-14 Uhr in unserem Vereinsbüro. Als wir um 14 Uhr nach Hause kamen, war zunächst alles wie gewohnt. Ich hatte die Tür zu unserem Schlafzimmer verschlossen, weil wir dort in einem Safe das Geld deponierten, das wir am 2. Mai für die Reislieferung ausgeben wollten. Am Tag darauf sollten die Waren für die Iftarpakete gekauft werden. Auch die anderen Projekte, für die ich in Deutschland Geld gesammelt hatte, sollten zügig noch vor Ramadan in Angriff genommen werden. Den Rest des Geldes wollten wir dann zur Bank bringen. Denn wenn das Geld erst einmal auf der Bank ist, musst du 2 Tage vorher Bescheid sagen, um Teilbeträge zu bekommen.

Vielleicht auch noch zur Erklärung: Was in Europa Gang und Gebe ist, mit EC Karte oder Überweisung zu bezahlen, hat hier leider noch keinen Einzug gefunden. Nur wenige haben ein Konto und seit zwei Jahren ist es auch nahezu unmöglich ein Konto einzurichten, da man dazu einen Personalausweis benötigt. Doch die Maschine, die die Ausweiskarten druckt, seit zwei Jahren kaputt bzw. verschwunden ist. Einen Pass zu beantragen kostet etwa 2 Monatsgehälter, also für die meisten auch keine Alternative. So werden meist Gehälter und Warenlieferungen bar bezahlt.

Als ich nun um 14 Uhr die Tür des Schlafzimmers aufschloss, wunderte ich mich zunächst über die offenen Schranktüren, „Nach 20 Jahren erfolgreicher Arbeit nun die Katastrophe“ weiterlesen

Aktuelles vom Verein

Wie ihr ja bestimmt wisst, bin ich gerade in Berlin. Doch auch das Leben in Gambia und besonders die Probleme dort, gehen natürlich weiter. Im Folgenden möchte ich euch jetzt fünf unserer aktuellen Projekte vorstellen, für die wir dringend Spenden benötigen. Für drei der Projekte kann ich keine Beträge angeben, da sie voraussichtlich nicht von uns alleine getragen werden können oder noch in der Berechnung sind. Für diese Projekte schlage ich vor, wer etwas spenden möchte, spendet, was ihr könnt. Die Beträge, die hier zusammen kommen, werden wir den Betreffenden dann zukommen lassen.

Familie Cambie in Not

Mr. Cambie wohnt mit seiner Familie in Brikama. Anfang Januar brannte das Haus, in dem sie wohnten komplett aus. Ich habe den Bericht der Feuerwehr gesehen. Brandursache war ein Kurzschluss in dem Zähler. Die Familie hat buchstäblich alles verloren. Es gibt noch sehr viel mehr Fotos, die das ganze Drama belegen. Wer kann sich vorstellen, einen kleinen Beitrag zu leisten, damit die Familie langsam wieder zum normalen Alltag zurückkehren kann.

VZ: Hausbrand

Eine gute Idee für Mariama

Sicherlich erinnert ihr euch an Mariama. Sie verlor erst ihr Haus, dann verließ sie ihr Mann, dann wurden ihre vier Töchter geisteskrank und schließlich bekam sie einen Schlaganfall. Ihr Schicksal ging uns so nahe, dass wir halfen wie kaum jemand anderem. Mit Gottes und eurer Hilfe konnten wir ihr ein Jahr ein Dienstmädchen und Essen, die Medikamente ihrer Tochter, die bei ihr wohnt und die Schulgebühr für den Enkelsohn bezahlen. Irgendwann kam dann direkt neben dem Bett ihrer Tochter die Decke herunter, 5 Minuten, nachdem die Tochter das Zimmer verlassen hatte. So haben wir ihr dann auch mit der Mietkaution und den ersten Mieten in ihrer neuen Wohnung geholfen. Mehr über ihr Schicksal könnt ihr in dem Artikel „Mariama, ein Vorbild in Sachen Geduld“ nachlesen.

Doch da all das natürlich keine nachhaltige Hilfe ist, ist es ein wenig wie ein Fass ohne Boden. Daher kam nun folgende Idee auf:

Ein Teil ihres Familiengrundstücks gehört ihr, und dort möchte sie jetzt ein kleines Häuschen bauen für sich, ihre Tochter und ihren Enkel. Die Baukosten werden gerade ermittelt, und ich warte auch noch auf ein Foto von dem Grundstück. Wer könnte sich vorstellen, Mariama bei dieser dann doch nachhaltigen Hilfe zu unterstützen. Da keiner aus der Familie arbeiten kann, ist sie von Spenden abhängig. Mit dem Bau eines kleinen Häuschens, könnte sie dann wenigstens die Miete einsparen.
Von dem Geld, was gespendet wird, werden wir Baumaterial kaufen. Wir werden dann Schritt für Schritt mit dem Bau anfangen bis das Haus fertig ist. Je nachdem wie viel Geld zusammen kommt.

Bitte helft Mariama, eine gute Tat ist euch sicher.

VZ: Mariama

Haruna fehlt nur noch ein kleiner Schritt zur Erfüllung seiner Träume.

Er hat es tatsächlich geschafft. Kurz vor meiner Abreise kam er in unser Büro und hat uns die Dokumente der Botschaft gezeigt. Er hat alle Papiere für ein IT-Studium in Amerika zusammen und könnte jederzeit seine Reise antreten, wenn nicht das Geld für das Visum wäre. Es fehlen im noch 125€, um das Visum zu bezahlen. Wer kann ihm helfen, vielleicht auch mit Teilbeträgen, damit er sich auf die Reise begeben kann.

Verwendungszweck: Haruna

Artemisia

Erinnert ihr euch. Letztes Jahr war ich bei dem Brufut-Garden Projekt. Es hat uns so gut gefallen, was Lamin und seine Kollegen dort machen. Die Artemisia-Pflanze hilft extrem gut als Prophylaxe gegen Malaria. Es heißt eine Woche je eine Tasse Artemisia-Tee trinken und man bekommt ein ganzes Jahr keine Malaria. Das Projekt wird in Schulen vorgestellt, die Kinder bekommen eine Pflanze mit nach Hause, und wer sie gut pflegt und groß werden lässt, bekommt im nächsten Schuljahr die Uniform bezahlt. Ich finde, das ist ein ganz tolles Projekt, das es sich zu unterstützten lohnt. Nun schrieb Lamin, dass ihm die Samen ausgehen. Die Recherchen einer guten Freundin und Artimisafan hat recherchiert, dass es ein Starterkit mit 5000 Samen zu kaufen gibt. Das Kit kostet 115€. Wer kann uns helfen, dieses Kit zu kaufen, damit die Artemisia-Produktion in Gambia weiter gehen kann. Hier ein Link zu dem Artemisia Starterkit. Wer uns dabei helfen möchte, bitte den Verwendungszweck: Artemisia angeben.

VZ: Artemisia

The Masterminds for Change

Zum Schluss noch ein Projekt, dass mir besonders gut gefällt.

Einige Gambier haben inzwischen schon verstanden, dass eine Änderung ihrer Lebensverhältnisse in erster Linie von ihnen ausgehen muss. Drei Männer und drei Frauen haben sich zusammen gefunden und arbeiten jetzt an einem Konzept, wie sie Gambias Jugend auf einen besseren Pfad bringen können, mehr Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen, Prioritäten zu setzen und bewußter zu leben.

Ihr Konzept findet ihr hier: The Masterminds for Change

Sie benötigen Geld für die Umsetzung ihrer Projekte wie Einführung eines Fernsehprogramms, Fortführung ihrer wöchentlichen Radiosendung, Ausrichtung von Konferenzen und anderer Werbung jeglicher Art. Außerdem sind sie immer auf der Suche nach Fachliteratur und sehr aktiv. Bei jedem Event können sie ein paar Jugendliche überzeugen aus ihrem Dornrößchenschlaf zu erwachen und nicht mehr die Verantwortung für ihr Schicksal bei der Regierung zu suchen, sondern selbst anzupacken und ihr Leben zu gestalten. Ich finde diese Initiative bewundernswert und würde mir wünschen, dass wir sie bestmöglich unterstützen können.

VZ: Masterminds

Bitte helft uns weiter.

Zucker, Zucker, Zucker

Zucker – die Süße des Lebens, Energiespender, Kalorienbombe und was ihm sonst noch so nachgesagt wird.

Aus Vernunftsgründen lehnen ihn viele ab, aber irgendwie wollen ihn auch alle haben. Zucker ist ungesund, macht die Zähne kaputt! So werden Lightprodukte entwickelt, die letztlich mehr Fett als Zucker enthalten, denn irgendwo muss der Geschmack ja herkommen.

Immer mehr Menschen beschäftigen sich mittlerweile privat mit dem Thema Zucker. Denn die Industrie tut es auch. In dem Film „Voll verzuckert“ wird auf eindrucksvolle Weise dargestellt, wie die Zuckerindustrie uns im Griff hat. In etwa 80% aller Lebensmittel in einem Supermarkt befindet sich Zucker. Es sind versteckte Zuckerarten im Brot, im Käse, in fast allen Produkten, die industriell hergestellt werden. Auf diese Weise nehmen laut Statistiken die Deutschen täglich etwa

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Am Samstag in Kuloro

Erinnert ihr euch? Letztes Jahr haben wir für 10 Matratzen für die Bewohner des Dorfes Kuloro gesammelt. Letzten Samstag war es dann endlich soweit, und wir haben die Matratzen kaufen und ins Dorf bringen können.

Das klingt jetzt alles ziemlich sachlich, aber Kuloro war wie immer ein sehr aufregender Ausflug.

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Physiotherapie in Gambia

Physiotherapie in Gambia

Das Spannende an meinem Job ist, dass ich durch die Nöte unserer Bedürftigen immer wieder neue Dinge entdecke, was es in Gambia alles gibt.
So führte uns Musa, der 2013 einen schweren Unfall hatte, einige Zeit im Rollstuhl saß und jetzt wieder, dank vieler Sitzungen Physiotherapie an einer Krücke gehen kann, zu seinem Phyisotherapie-Studio. Der Weg ging durch die verkehrsreichste Strasse Gambias, mit vielen Staus und noch mehr dreckiger Luft, aber als wir ankamen, war es wie eine kleine Oase mit Blumen vor der Tür und absoluter Stille im Inneren.

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Was es sonst noch über das Essen in Gambia zu sagen gibt

Um im Bild zu bleiben, möchte ich heute noch einmal über den berühmten Tellerrand schauen. Denn das, was sich in anderen Ländern zum Thema Essen abspielt, kann doch schon sehr anders sein.

In meinem letzen Artikel vergaß ich, über die Meeresfrüchte zu schreiben. Das Erstaunliche daran ist, dass Krabben (Größe 1 – das sind die ganz großen) das Kilo schon für 2,50€ gibt, und auch Austern (ihr lest richtig, ich habe eben extra noch einmal im Wörterbuch nachgeschaut, denn hier sagt man „Oyster“ dazu) kosten für einen vollen Teller 1€. Die sind natürlich schon aus der Schale, und somit ganz schön viele. Was für uns so etwas besonderes ist, ist hier eher Alltag.

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So isst man in Gambia

Reis, Reis, Reis. Beginnen wir die Story mit einer wahren Begebenheit. Als ich einmal nach Deutschland flog, setzte sich ein Ehepaar in die Reihe vor mir. Sie ließen sich in die Sitze fallen mit den Worten: „Gott sei dank, nie wieder Reis.“ Ich grinste vor mich hin, denn auch ich versuche außerhalb Gambias auf Reis zu verzichten. Wenn Gambier für dich kochen, gibt es in der Regel Reis mit Soße. Irgendwie kann man es ja verstehen. Reis macht satt, ist relativ nahhaft, Reis ist im Verhältnis zu anderen Lebensmitteln günstig, und wenn du dann auch noch den hier so beliebten Bruchreis nimmst, dann wächst die Menge explosionsartig im Topf an. D.h. von einer kleinen Menge Reis können viele Mägen satt werden.

Ok, das zu den Basics. Doch was dazu? Die meisten essen aus Kostengründen Fisch zum Reis. Ein Kilogramm Fleisch kostet genauso viel wie in Deutschland, so kann sich jeder selbst ausrechnen, wie oft ein Arbeiter mit 30-50€ Gehalt im Monat wohl Fleisch essen kann. Übringens habe ich hier noch nie Lamm- oder Kalbfleisch gesehen. Die Kleinen werden hier nicht geschlachtet. Dafür aber die alten Kühe oder Bullen, das dann manchmal bedeutet, 4 Stunden Fleisch vorkochen. Wohl dem der einen Schnellkochtopf hat. „So isst man in Gambia“ weiterlesen

Leben mit Analphabeten

Das Leben in einem Land mit 30-40% Analphabeten unterscheidet sich schon sehr von dem in einem Industrieland. Da gibt es für unsereins viel zu lernen. Die Übermittlung von Informationen und damit auch die Art der Information muss in vielen Fällen völlig neu überdacht werden. So spielt beispielsweise das Radio in Gambia noch eine sehr große Rolle. Da das Radio seit je her nicht zu meinem gewohnten Umfeld gehört, vergesse ich es oft. Bemerke dann aber immer wieder, wenn ich auf bestimmte Sendungen hingewiesen werde, wie interessant es doch sein kann.

Viele junge Menschen, mit neuen erfrischenden Ideen sprechen dort, Institutionen, die junge Menschen in die Selbständigkeit führen wollen, stellen sich vor, und religiöse und spirituelle Themen werden dort diskutiert. Selbst Ernährungsberatung habe ich schon gehört. Immer wieder überraschend für mich, wenn ich mich gerade so schön eingehört habe, dann die Aufforderung an den Sprecher nun noch einmal alles in eine der 8 gambischen Sprachen zu übersetzen. Ich frage mich dann immer, wer bis jetzt auf englisch zugehört hat und nichts verstand, ist der noch dabei?

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Unser Newsletter

Liebe Freunde unseres Vereins,

trotz unserer bescheidenen Mittel, 3 Personen im Büro und mein Mann, der sich um die Kontakte und die Umsetzung vor Ort kümmert, haben wir schon sehr viel erreicht. Gerade sitzen wir an der Buchhaltung und den Jahresberichten für das gambische und das deutsche Finanzamt. Der Jahresbericht 2017 wird dann zeitnah auch auf unserer Homepage zu sehen sein. Auch schön, dass wir jährlich wachsen. Die Spenden werden mehr doch natürlich auch die damit verbundene Arbeit. Deswegen ist es höchste Zeit, dass ich mich noch straffer organisiere, um alle Hilfsanfragen zu bewältigen und eine ordentliche Öffentlichkeitsarbeit zu liefern. Diese Neuordnung ist jetzt weitestgehend abgeschlossen (es war viel Arbeit, deswegen habt ihr auch so lange nichts von mir gehört) aber nun versuchen wir mal mit dem neuen System einen neuen Start. Das bedeutet aber auch, dass ich leider eure Lesegewohnheiten ändern werde.

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„Nähen statt Lampedusa“ startet durch (mit Diashow)

Am 1. November haben wir unsere Nähschule eröffnet! Oh my God. Was haben wir gelitten, um dieses Nähschule zum Laufen zu bringen. Erst das Hin und Her mit dem Ladenlokal, dann konnten wir keine Schüler finden, weil sich unter den Jugendlichen verstärkt die Meinung breit macht „Lieber warte ich Jahre auf die Chance nach Europa zu kommen, als auch nur einen Finger krumm zu machen“.

Was haben wir alles versucht. Wir haben ein Meeting mit unseren Witwen gemacht, um ihre Söhne für das Projekt zu gewinnen, wir haben mit Lokalpolitikern gesprochen, im Bekanntenkreis herumgefragt, und gerade als wir uns an die Radiostationen wenden wollten, ging es plötzlich los mit den Anmeldungen, und auch ein männlicher Lehrer stellte sich vor. Von da an lief alles wie am Schnürchen. Da wir jetzt schon mehr als 10 Schüler haben, fahren wir sogar 2 Schichten morgens und nachmittags.

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Latest News

Latest News. Ich wollte mir ja Mühe geben, jetzt immer schneller zu schreiben. Es liegen noch einige Artikel in der berühmten Schublade, die dringend veröffentlicht werden wollen, aber nun erst einmal die News von heute.

Als wir morgens das Büro betraten, wartete schon Amie Jatta auf uns. Sie hat einen Kropf, wie er im Buche steht. Der Kropf an der Schilddrüse entsteht durch Jodmangel. Interessanterweise sagte meine Tochter heute, die gerade ein Praktikum in einem Labor in Banjul macht, dass dort heute auch zwei Frauen mit Kröpfen zum Bluttest waren. Nur zur Erinnerung, Banjul ist eine Halbinsel umgeben von Meer und Bakau, wo Amie wohnt hat einen Fischerstrand. Der größte Jodlieferant sind Fische. Da wohnen alle diese Frauen 10 Meter vom Meer entfernt und haben aus Armut Jodmangel, weil sie sich keinen Fisch leisten können. (5 kleine Bongafische (ähnlich wie Hering) kosten 1€).

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Rückblick mit Fotos

Rückblick. Es ist so viel passiert in den letzten 14 Tagen, dass ich nicht wusste, wo ich anfangen soll mit dem Erzählen. Deswegen habe ich das Schreiben dieses Blogs ein wenig vor mir hergeschoben. Sorry dafür. Doch jetzt habe ich eine Liste der kürzlich abgeschlossenen Projekte. So ist es etwas einfacher das Wirrwarr in meinem Kopf zu bändigen.

Gott sei‘s gedankt, wir konnten wirklich viel Gutes tun. Großer Dank auch an die Spender, die das alles ermöglicht haben.

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Die Madrassa von Omar Jammeh ist bezahlt

Das ging aber schnell, innerhalb von einer Stunde oder sogar weniger, hatten sich zwei Schwestern gefunden, die die Kosten übernommen haben. Gott sei‘s gedankt. 

Die Madrassa von Omar Jammeh

Das ist Omar Jammeh. Er ist ein junger Islamlehrer und möchte gerne seine eine kleine Madrassa eröffnen. Der Besitzer des Grundstücks hat ihm den Teil für die kleine Schule zur Verfügung gestellt, den ihr auf dem unteren Bild seht. Um den Bau kümmert er sich selbst, aber er braucht noch ein wenig Unterstützung bei dem Material. Er braucht ein Paket Wellblech und etwas Holz für die Dachkonstruktion. Auf dem rechten Bild ist eine noch leere Fläche. Dort möchte er den Raum für die Mädchen bauen.  Seine Wünsche sind nicht groß, und daher hoffe ich sehr, dass wir ihm helfen können. Von unserem Verein möchte er:

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10 Gründe warum Gambier unbedingt nach Europa wollen

Diesen Artikel widme ich meinem Schwager Habib, der mit 30 Jahren sein Leben im Mittelmeer vor Lampedusa verlor. Wir haben alles versucht, ihn davon abzuhalten. Doch leider ohne Erfolg. Seitdem haben wir viele Gespräche mit anderen Ausreisewilligen geführt, um ihre Beweggründe und ihre Hoffnungen besser zu verstehen und ihnen vielleicht Alternativen anbieten zu können.

Gambia hat 1,8 Mio. Einwohner (Stand 2017). Jährlich verlassen mehrere tausend junge Männer das Land, um durch die Wüste nach Libyen, über das Mittelmeer nach Italien zu gelangen. Nigeria beispielsweise hat 100x mehr Einwohner und auch von dort machen sich etwa die gleiche Anzahl Männer auf den Weg.

Für Nigeria kann ich nicht sprechen, aber warum die Gambier gehen, davon konnte ich mir jetzt ein Bild machen, das ich gerne mit euch teile. Je mehr Menschen über die Motive informiert sind, desto besser können wir vielleicht helfen, sie davon abzuhalten. Allerdings müsste sich dazu wohl die Gesamtsituation im Land verbessern. Die Abwanderungsbereitschaft ist bei vielen so hoch, dass selbst Versprechen für eigenes Geschäft oder ähnliches nicht mehr wirken. Es ist wie ein Virus, der die Männer befällt, von dem sie nicht mehr geheilt werden können. „10 Gründe warum Gambier unbedingt nach Europa wollen“ weiterlesen

Gestern bei unserem Sorgenkind Kuloro

Die Menschen in „unserem“ Dorf Kuloro sind mir richtig ans Herz gewachsen. Es ist natürlich nicht unser Dorf, aber ich fühle mich dem Menschen dort sehr nahe. Sie sind so lieb und so bescheiden in ihrer Armut, dass wir sie wirklich nur bewundern können. Ich nehme euch jetzt mit auf unseren kleinen Ausflug.

Nach einer Stunde Fahrt kamen wir in dem kleinen Dorf an. Der Weg von der Hauptstraße zum Dorf, der wegen der Regenzeit total zugewachsen war, glich eher einer Berg- und Talfahrt, aber dass kennen wir ja schon. Alle Sandwege sind während und kurz nach der Regenzeit kaum zu gebrauchen. Aber … am Wegesrand stehen wunderschöne Bäume. Auf Nachfrage stellte sich heraus, dass es Mahaghoni-Bäume sind. Aus ihnen, wenn sie nicht so verwachsen sind wie dieser, werden die Boote, Möbel und die Dachkonstruktionen gebaut. Dennoch für mich unheimlich schön anzusehen.

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Sorgenkind: Wellingara Arabic-English Institute

Es klingt ein wenig merkwürdig, eine Schule als ein Sorgenkind zu bezeichnen. Doch was dieser Schule schon alles widerfahren ist, ist für die Beteiligten schwer zu ertragen.

Ein Islamgelehrter hatte einmal eine sehr schöne Idee. Er teilte sein Privatgrundstück und baute auf der einen Hälfte eine Schule, die zum einen nur wenig Schulgebühren kosten sollte, damit die Armen der Umgebung ihre Kinder in die Schule schicken können und zum anderen entwarf er ein Schulmodell, das seines Gleichen sucht. Er lies die Schüler in den Hauptfächern in Englisch und in den Nebenfächern in Arabisch. Am Ende der 12. Klasse sprechen dann alle Schüler fließend Arabisch und Englisch. Mir gefällt dieses Konzept sehr gut und anscheinend auch vielen Eltern. Die Schule hatte einen großen Zulauf, so dass sie aus allen Nähten platzte.

Dann kam der große Regen in 2012, und die Schule wurde fast vollständig zerstört. Dächer flogen weg, und das Wasser zerstörte das Mauerwerk. Aufgrund der folgenden Bilder beschäftigten wir uns dann näher mit der Schule und sammelten damals 100€ Spenden für den Wiederaufbau. Hier zwei ausgewählte Bilder, die die erste Katastrophe ein wenig verdeutlichen. „Sorgenkind: Wellingara Arabic-English Institute“ weiterlesen

4,5 Monate für ein Nummernschild

Was lange währt, wird endlich gut. Oder: Wie ich am besten in Geduld geprüft werde.

Es war wirklich nervenaufreibend. Das Auto kam am 5. Mai am Hafen in Banjul an und am 20. September haben wir dann unsere Nummernschilder bekommen. Warum das so lange dauert, kann man schlecht erklären. Doch zunächst mussten fünf Ämter Formulare ausfüllen, Anträge und Bestätigungen schreiben, dass es seine Richtigkeit hat, dass dieses Auto ein Vereinsauto ist, und wir somit keinen Zoll und keine Steuern zahlen müssen. Dieser Prozess hat nur etwa 2 Wochen gedauert.

Anschließend kam die Akte zum Finanzminister. Er musste nun den ganzen Vorgang absegnen und mit seiner Unterschrift bestätigen, dass alles seine Richtigkeit hat. Das ist alles gut zu verstehen, wenn da nicht die vielen Geschäftsreisen wären. So warteten wir und warteten und warteten, dann nach 4,5 Monaten der erlösende Anruf. Das Dokument ist unterzeichnet, aber es muss noch protokolliert werden. Ok, das dauerte dann nicht mehr so lange und schließlich konnten wir das ersehnte Nummernschild an unser Auto anbringen.

Einen NGO zu führen, ist schon etwas Bedeutsames, mehr als einen Verein in Deutschland, aber wie ehrfürchtig uns selbst Polizisten behandeln, wenn sie unser Auto mit einem NGO-Nummerschild sehen, das war neu für mich. Einmal vergaß ich meinen Führerschein zu Hause und ausgerechnet an diesem Tag bin ich in eine Kontrolle gekommen. „4,5 Monate für ein Nummernschild“ weiterlesen

Sorgenkind: Dawda Ceesay

Mit Dawda eröffne ich meine neue Serie „Sorgenkinder“. Wundert euch nicht, es werden auch etwas ältere Herrschaften unter den Sorgenkindern sein. Die Betreffenen und wir wären sehr dankbar, wenn ihr euch vorstellen könntet, dem einen oder anderen Sorgenkind zu helfen. Sie alle leben wirklich in ärmlichen Verhältnissen, aber ich werde euch zu jedem seine persönliche Geschichte erzählen.

Dawda Ceesay (13) ist das älteste Kind von Ebrima Ceesay und seiner Frau Fatoumata. Ebrima ist ungelernt und Fatoumata ist Erzieherin. Bald nach der Geburt des vierten Kindes verließ sie die Familie und ließ auch ihre vier Kinder zurück. Der Vater kann seine Kinder weder versorgen noch ernähren, so ist die Großmutter eingesprungen. Doch auch sie ist schon seit 20 Jahren Witwe und lebt von der Hand in den Mund. Mittlerweile ist sie über 80 und nicht gesund. Dawda ist sehr intelligent und hilfsbereit. Er unterstützt die Großmutter wo es geht. Einmal haben wir ihn am Fisherbeach getroffen, wie er die Fische, die den Fischern beim Transport zum Strand herunterfallen aufhob und nach Hause brachte. „Sorgenkind: Dawda Ceesay“ weiterlesen

Ein Leben ohne Strom

Alle, die schon länger diesem Blog folgen, mögen es vielleicht nicht mehr hören. Doch in der heutigen Zeit der Technologie ist ein Leben fast ohne Strom schwierig. Wie schwierig wollte ich euch heute mal etwas näher erklären, damit ihr so in etwa eine Vorstellung habt, unter welchen Bedingungen ich versuche in Kontakt mit euch zu bleiben.

Bei derzeit maximal 6 von 24 Stunden Strom am Tag (morgens 3 und abends 3) nachts oft nicht, und da würde ich den Ventilator so sehr brauchen. In unserem Haus haben wir jetzt in der Regenzeit nachts 31 Grad Celsius mit 80% Luftfeuchtigkeit. Ich brauche euch sicher nicht zu erzählen in welchem Zustand man morgens aufwacht.

Wäsche waschen mit der Waschmaschine nimmt auch komische Formen an, wenn du plötzlich um 23 Uhr anfängst, weil dann gerade der Strom angegangen ist. Glücklicherweise haben wir ja unsere Batterie-Glühbirnen, so haben wir wenigstens Licht. Obwohl vor etwa einem Monat der Strom mal mit solcher Wucht zurückgekommen ist, dass einige Birnen explodiert sind und zwei Ventilatoren durchgeschmort. Später kam dann noch ein Elektriker, der alle Steckdosen ausgewechselt hat, weil sie alle Schaden genommen haben.

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Reaktion auf den Artikel „Studieren in Gambia“

Liebe Leser meines Blogs,

Auf meinen letzten Artikel Studieren in Gambia gab es einige doch recht hilfreiche Reaktionen. Zum einen schrieb mich eine Leserin an, in deren Bekanntschaft in Ägypten ein ähnliches Problem vorliegt. Falls es noch weitere Interessierte gibt, die sich mit diesem Thema beschäftigen, hier ein Link zum Hochschulwechsel an die FU-Berlin, die unsere Wahluniversität wäre. Aus dem Text geht hervor, dass es zwar nicht unmöglich, aber auch nicht gern gesehen ist, Studierende aus nicht EU-Ländern aufzunehmen. Dort gibt es einige Zuslassungsbeschränkungen.

Ein anderer sehr hilfreichen Tipp, der auch und bzw. besonders für Deutsche Studierende gilt ist die Homepage e-follows.net. Dort gibt es eine Datenbank mit über 900 Stipendien im In-und Ausland. Aber beim Durchblättern konnte ich das nicht europäische Ausland nicht wirklich finden, aber vielleicht muss ich nur gründlicher suchen. Hier der Link zu e-follows.net

Noch ein interessanter Tipp ist das Studentenwerk Avicenna, das Stipendien an besonders engagierte muslimische Student/innen vergibt. Lieben Dank für all die interessanten Tipps, die ich gerne an euch weiterleite. Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen. Hier der Link zu avicienna.

Ihr könnt gerne weiterhin Tipps abgeben, ich werde dann auch bestimmt darüber schreiben. Auf jeden Fall wird durch diese Situationsbeschreibung des Bildungssystems in Gambia vielleicht auch klarer, warum immer noch viele Gambier das Land verlassen wollen. In meinem Artikel Armut! Schicksal oder Absicht? hatte ich ja bereits auch über andere Ursachen für die Abwanderung der jungen Gambier geschrieben.

So Gott will, werden wir in unserer Arbeit noch weitere Möglichkeiten bekommen, hier helfend einzugreifen.

Studieren in Gambia

Für alle Eltern ist es immer etwas Besonderes, wenn das eigene Kind an einer Universität aufgenommen wird. Bisher habe ich das immer nur bei anderen beobachten können, nun dürfen wir es selbst erleben. Einige administrative Notwendigkeiten habe ich durch unsere gesponserten Studenten ja auch schon kennenlernen dürfen, doch nun heißt es für meine Töchter „Rein in den Papierkram und Hacken ablaufen“.

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Fanta macht IT

Ihr erinnert euch? Das ist Fanta. Vor etwa einem Jahr haben wir in einer vierstündigen Blitzaktion 300€ für ihr letztes Schuljahr gesammelt. Mit dem Geld, das darüber hinaus gezahlt wurde, konnten wir ihrer alleinerziehenden Mutter noch ein StartUp geben und den Rest haben wir in einen Ausbildungsfonds für Studenten gesteckt. Nach dem sie nun ihre Schule mit einem durchschnittlichen Zeugnis abgeschlossen hat, haben wir auch ihr einen IT-Kurs finanziert. Wohin es mit ihr dann weitergeht, weiß sie noch nicht. Das hängt natürlich auch wieder von der Finanzierung ab. Wir hatten mal die Idee, sogenannte Talentcoachings anzubieten, doch was nützt dir das Wissen zu was du Talent hast, wenn du dann hinterher nicht die Möglichkeit hast, es auch umzusetzen.

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Bei Gericht!

Es liegt mir wirklich fern, mich über andere Länder und deren Gebräuche lustig zu machen. Aber was wir dieses Jahr bei Gericht erlebt haben, und wie viel dort gelacht wurde, kann man sich als kühler Norddeutscher eigentlich nicht vorstellen.

Warum, wieso, weshalb wir da waren, lassen wir jetzt mal beiseite. Ist für den folgenden Text auch nicht wichtig. Zunächst mal zum Bau. Das Gebäude ist ebenerdig und hat viele Gänge, die zum größten Teil offen sind. Die Räume, besonders die Gerichtssäle, liegen dann eher in der Hausmitte mit offenen aber vergitterten Fenstern. Alle Türen stehen auf, und jeder geht ungehindert überall ein und aus, und kann ungehindert alles mithören.

Das führt dazu, dass jeder jeden hört, und du alle Geschichten dort mitbekommst. Undenkbar in Deutschland. Ob es um eine geklaute Kuh geht, oder

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Eine wirklich schöne Geschichte

Vor über einem Jahr baten wir euch für Yaghouba D. zu spenden. Er kam aus Guinea nach Gambia, um IT und Englisch zu lernen. Sein Onkel versprach ihm, ihn zu unterstützen. Schon nach sehr kurzer Zeit zog der Onkel sein Angebot wieder zurück und erwartete von ihm, dass Yaghouba, ihm auf seinen Baustellen half. Das hat er dann eine Weile getan, bis er als Helfer bei einer unserer Baustellen eingeteilt war. Er erzählte uns, was passiert war und bat uns um Hilfe.

Wir aktivierten unsere Sponsoren und siehe da, er konnte Englisch und IT erfolgreich abschließen. Bei seinem Onkel musste er deswegen allerdings ausziehen. So hatte er dann weder einen Platz zum

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29 Witwen bekommen jetzt schon Reis

Es ist wunderbar, wir sind so dankbar. In Berlin konnte ich acht neue Sponsoren für unser Witwen-Reis-Projekt gewinnen. Jetzt können wir 29 Witwen mit einem monatlichen 50Kg-Sack Reis für 25€ versorgen. Das hilft ihnen sehr. Sie sind so dankbar und beten jedes Mal für alle, die es ihnen möglich machen.

Am Donnerstag, einen Tag vor dem Fest, war es dann wieder soweit. Die Reisausgabe für September. Es war nett zu beobachten, wie vorsichtig die neuen

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Ein gesegnetes Opferfest – Eid Mubarak

Danke, danke, danke ihr seid großartig! Warum das so ist, weiter unten, doch zunächst: 

Help the poor and the needy e.V. wünscht allen Muslimen ein gesegnetes Opferfest

Möge Allah uns noch viele weitere erleben lassen. Da ich die letzen sechs Jahre zum Opferfest immer in Gambia war, und ich ein wenig vergessen habe, wie das Opferfest in Deutschland gefeiert wird, möchte ich euch kurz schildern, was wir so erlebt haben, und mit uns der größte Teil der gambischen Bevölkerung.

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Alhamdulillah 

Dieser Blog heißt Empathy-Mitgefühl. Somit habe ich natürlich auch Mitgefühl für Menschen außerhalb Gambias Grenzen. Gestern erreichte mich aus Deutschland eine sehr traurige email von einer lieben Freundin und Schwester im Glauben, die gerade durch große Prüfungen gehen muss. Da wir alle mal mehr mal weniger durch Prüfungen gehen müssen, habe ich mir mal ein paar Empathie-Gedanken gemacht, wie man mit solchen Prüfungen leben kann. Der folgende Text richtet sich jetzt an alle, die an einen Gott glauben, alle anderen können an dieser Stelle wegklicken.

Wenn ich im Folgenden von Allah spreche, ist unser aller Gott damit gemeint. (Gott heißt auf arabisch Allah). Ich denke praktizierende Christen fühlen sich auch angesprochen. Ich verwende das Wort Allah, weil ich arabische Begriffe aus dem Alltag erkläre, in denen das Wort Allah vorkommt. Ich bin überzeugt davon, dass jeder alle diese Begriffe schon einmal gehört hat.

Wer emotional so weit unten ist, braucht Halt. Diesen

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Der Erfolg unserer Start-Up-Women

Erinnert ihr euch an unsere Start-Up-Women? Gestern war ein sehr interessanter Tag. Abgesehen davon, dass es wie aus Kübeln geregnet hat, und zwar gerade als wir im Büro ankamen. Das war etwas ungünstig, denn wir hatten alle Start-Up-Women eingeladen, um mit ihnen zu sprechen. Vor genau einem Jahr hatten wir 10 Frauen aus Spendengeldern zu einem Start-Up verholfen. Einige von ihnen wollten Dünger an die Gärtnerinnen verkaufen, andere abends kochen und das Essen au der Strasse verkaufen, eine Frau hat Batiken gelernt und wollte wieder Stoffe färben, wieder andere Fisch oder Gemüse auf dem Markt verkaufen. 

Obwohl uns das Geld zum Verschenken gegeben wurde, wollten wir die Frauen mit einem kleinen Trick zur Seriösität und Nachhaltigkeit anhalten. Wir ließen sie einen kleinen Vertrag unterzeichnen, dass sie ab dem dritten Monat nach Erhalt des Geldes es in 10 Monatsraten wieder zurückzahlen. Was sie nicht wussten, dass wir es ihnen die Raten die sie zahlen, dann wieder komplett zurückgeben, damit sie weiter Geschäfte machen können. 

Nun kommt etwas, das zu erwarten gewesen war. Vier von zehn Frauen hatten den gesamten Betrag in Raten zurück gezahlt und bekamen ihn demnach auch komplett wieder. Bei ihnen war die Freude groß. Insgesamt sah die Rückzahlungsbilanz wie folgt aus und spiegelt ein ziemlich realistisches Bild wieder, wie es um das Zahlungsverhalten unserer Klientel steht. 

  • 4 Frauen 100%
  • 1 Frau 80%
  • 1 Frau 70%
  • 1 Frau 60%
  • 1 Frau 20%
  • 2 Frauen 10%

Ein Verwanter von uns, der Islamic Banking studiert hat, riet uns einmal, Mikrokredite zu lassen, da es uns schlaflose Nächte bereiten kann. Genau das ist nun passiert, aber für uns eine wichtige Erfahrung und eine weitere Einsicht, wie bestimmte Abläufe unter der Prämisse Armut funktionieren. Wenn du nichts zu essen hast, ist eben das Letzte, an das du denkst einen Kredit zurück zu zahlen. Das heißt natürlich aber auch, dass sie anscheinend nicht gut gewirtschaftet haben, und sich aus dem Start-Up kein regelmäßiges Einkommen generieren konnten. UNICEF bietet auch Start-Ups an, aber nur unter der Voraussetzung, dass die Empfängerinnen mehrere Monate an einem Businesskurs teilnehmen müssen, bevor es Geld gibt. Vielleicht wäre das die Lösung, für mehr Nachhaltigkeit, doch das übersteigt unsere personellen Möglichkeiten. Generell können wir aber ganz zufrieden sein, dass immerhin sieben von zehn Frauen fast den gesamten Betrag erwirtschaftet haben.  

Musa braucht ein neues Bein

Das ist Musa Sonko. Er hat vor einigen Jahren bei einem Unfall ein Bein verloren. Dann bekam er eine Prothese, aus der er mittlerweile herausgewachsen ist. Die Mutter hatte jetzt 80€ gespart und ist mit Musa nach Dakar gefahren, um eine neue zu bekommen. Die Prothese, die er braucht kostet aber 200€. Da die Mutter alleine ist mit ihren vier Kindern, ist es sehr schwer für sie, das fehlende Geld aufzubringen. Ihr Mann hat sie vor 1,5 Jahren für eine Jüngere verlassen und bringt einmal im Jahr 30€ vorbei. Sie verdient das Einkommen für die Familie mit Putzen, so kommen sie wenigstens mit dem Essen über die Runden. Wer hat ein Herz und kann für Musa die fehlenden 120€ für seine Beinprothese zahlen? 

Rückblick.

Rückblick. Der kommt gleich, doch vorab erst ein kleines Schmankerl aus Gambia, wie es leibt und lebt. Eindrücke von unserem Flug nach Gambia: Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass es immer lauter wurde, je südlicher wir kamen. Im Flugzeug nach Brüssel, war es noch sehr ruhig. Dann am Flughafen suchten wir uns ein ruhiges Plätzchen mit Blick auf unser Gate. Da der Schlaf in der Nacht doch recht wenig war, dösten wir so vor uns hin, bis sich die Sitzreihen um uns herum mit Afrikanern füllten. Ich bin bis jetzt noch nicht dahinter gekommen, warum sich zwei Personen, die direkt nebeneinander sitzen, sich so laut anschreien müssen. Nun ja, vielleicht gibt mir ja mal einer den entscheidenen Tip. Auf dem Flug nach Dakar/Banjul stieg der Geräuschpegel dann noch einmal an. Schon alleine weil zwei Kleinstkinder in unserer unmittelbaren Nähe waren.

Endlich aus dem Flugzeug, empfing uns dann eine Wand aus schwül-feucht-warmer-klebriger Luft. Ich hatte schon damit gerechnet, daher war die Überraschung nicht ganz so groß. Bei der Gepäckausgabe dann wieder Routine. Je weißer die Hautfarbe, desto größer die Chance, mit einem Kreide F (für Food haha) auf den Koffern im Zollbüro zu landen und ohne die Koffer aufzumachen, zahlen zu müssen. Darauf hatte ich aber so gar keine Lust, daher griff ich zu einer Methode, die ich so noch nie ausprobiert hatte. Ich zückte meine Visitenkarte von unserem NGO. Und siehe da. Plötzlich ging es auch ohne. Dann stand auch noch wie aus dem Nichts mein Mann vor mir, der als Nichtpassagier eigentlich gar nicht in den Gepäckbereich durfte. Von da an ging dann alles ganz leicht, und wir verließen schnellstens den Flughafen.

Auf dem Weg nach Hause ging es dann weiter im gambianischen Stil. Bei der Ausfahrt „Rückblick.“ weiterlesen

Die Schubladen-Handys

Die Schubladen-Handys. Kennt ihr die noch? Sie liegen bei vielen von uns noch in den Schubladen, weil sie hier ja wohl keiner mehr haben möchte. Zu altmodisch, nicht genug Funktionen oder für viele einfach nur peinlich.

Ganz anders in Afrika. Die bezahlbaren Handys kommen aus China, halten dann aber auch nicht lange. Die europäischen sind heiß begehrt. Das hat zwei Gründe, zum einen sind sie beliebt auf Grund ihrer Haltbarkeit, aber auch weil sie die vielen Analphabeten wie z.B. unsere Witwen völlig ausreichen und ihren Zweck erfüllen. Sie wollen nicht surfen und Texte versenden, sie wollen einfach nur telefonieren. Auch für unseren Verein von Vorteil, dann können wir die Witwen besser erreichen, wenn es wieder eine Spendenaktion gibt.

Wer also denkt, so etwas braucht eh niemand, die können in den Müll. HALT !!!, „Die Schubladen-Handys“ weiterlesen

Ein Kurban für Gambia

Nach dem Fest ist vor dem Fest

Gerade verblassen die Erinnerungen an das Ramadanfest, da steht schon das nächste Fest vor der Tür. Das Opferfest ist das größte Fest der Muslime. Jedes Jahr schließt das Opferfest die Hadsch in Mekka ab, und jeder Pilger lässt einen Hammel (Kurban) schlachten in Gedenken an Abraham, der bereit war seinen Sohn Gott zu opfern. Der Sohn wurde dann schließlich durch einen Hammel ersetzt. Um an dieses konfessionsübergreifende Tradition zu erinnern, schlachten auch in Gambia alle Familienväter, die es sich leisten können, einen Hammel. Doch in Gambia liegt die Betonung auf „die es sich leisten können“.

Das können in Gambia nur die Wenigsten. Ein Hammel in Gambia kostet ca. 160€, das sind fünf Monatsgehälter eines einfachen Arbeiters. Wie gerne würde jeder Familienvater ein Opfertier schlachten, erstens um sich der islamischen Gewohnheit anzuschließen, ein Opfer für Allah zu bringen aber auch, weil es eine der wenigen Gelegenheiten in der Gesellschaft ist, Fleisch zu essen. Dieses Gelegenheit gibt es für den durchschnittlichen Gambianer nur zweimal im Jahr zu den beiden Festen. So wünscht sich jeder von Herzen, einmal im Leben auch ein Opfertier zu bekommen.  „Ein Kurban für Gambia“ weiterlesen

Unsere Witwen sind glücklich …..

Unsere Witwen sind glücklich …..

… weil immer mehr Menschen erkennen, dass Witwen und Waisen die Ãrmsten der Gesellschaft sind. Kleine tägliche Einkommen machen die Zutaten für das tägliche Essen möglich, doch der monatliche Sack Reis, der soviel kostet wie das Gehalt eines einfachen Arbeiters, machen den Frauen und ihren Kindern das Leben schwer.

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Unser Witwen-Reis-Projekt ist eins unserer besten Projekte, da es quasi von den Bedürftigen selbst entwickelt wurde. Viele Witwen kamen in unser Büro und fragten nach einer Unterstützung, die der Witwe  hilft, die Familie zu ernähren. Beim mehr und mehr Anfragen, kamen wir dann schließlich auf die Idee, Reissäcke zu verteilen, um das tägliche Essen der Familien zu sichern. Da wir in der Regel kein Bargeld verteilen, weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass es hin- und wieder anders eingesetzt wird, als besprochen, sind wir mit der Lösung, die Reissäcke zu kaufen und sie dann in unserem Büro zu verteilen, recht zufrieden. Die Witwen kommen dann in unser Büro und bestätigen mit einem Fingerabdruck, dass sie den Reis erhalten haben.

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Unsere letzen Tage im Ramadan

Es ist immer schön, wenn man fastet und etwas zu tun hat. Dann fühlt man den Hunger nicht so. Aber wenn es danach geht, dürfte ich gar keinen Hunger mehr gefühlt haben. Dem war leider nicht ganz so, besonders den Durst bei permanent über 30 Grad konnte ich nicht schönreden.

Aber immerhin, wir waren gut beschäftigt. Wir können all diese schönen Dinge natürlich nur tun, weil ihr, unsere lieben Sponsoren, diesen Ramadan besonders fleißig wart. Großer Dank dafür.

Doch nun schaut doch einfach mal, wie der Alltag eines NGOs im Ramadan so aussieht.

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Unsere Studenten

Dank großartiger Hilfe können wir einigen Studenten helfen, etwas aus ihrem Leben zu machen und sie von dem Gedanken abhalten, backway durch die Wüste nach Libyen zu gehen. Leider ist Bildung immer noch sehr teuer in Gambia. Daher brauchen wir weiterhin eure Hilfe. Im Folgenden werde ich euch jetzt 4 Studenten und ihre Ausbildungswünsche vorstellen.

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300 Pakete zum Ramadan 2017 – Fotos sagen mehr als 1000 Worte

Vier anstrengende und sehr ereignisreiche Tage liegen hinter uns. Drei Tage mit über 10 Helfern das Büro ausräumen, Pakete packen, Stühle organisieren, die Helfer mit Frühstück versorgen und packen, packen, packen.

Dann kam der Donnerstag und unsere 140 registrierten Bedürftigen waren angerufen, um ihre Pakete abzuholen. Die meisten von ihnen kamen auch pünktlich um 10 Uhr und nach einem Gemeinschaftsbittgebet im Garten für die Sponsoren begann das Prozedere. Sie ließen ihren Namen in der Liste abhaken, bekamen 3 Kg Hühnerbeine kamen dann weiter ins Büro, wo sie die Tüten mit den Nudeln, Mayonnaise, Datteln, Öl, Tomatenmark, Ketchup, Margarine und der Teepackung und noch 3 Kg Reis und 5 Kg Zucker abholten.

Bis zu einem gewissen Moment verlief alles ganz ruhig. Als dann die unsere Mitglieder mehr oder weniger alle versorgt waren, hatte es sich herumgesprochen, dass es bei uns Lebensmittel gibt. Plötzlich wurde unser Büro gestürmt, und alle wollten etwas haben. Die Menschenmasse war kaum zu kontrollieren, so dass wir alle Türen erst einmal schließen mussten, um die Leute dann nach und nach einzeln einzulassen.

Um 18 Uhr konnten wir dann auch nach Hause gehen, aber nicht ohne auf dem Weg noch den Kranken ihre Pakete zu bringen. Alhamdulillah, Gott sei’s gedankt, dass wir so vielen armen Menschen einen etwas schöneren Ramadan ermöglichen konnten.

Wir danken den Sponsoren aufs Herzlichste. Mögen reichlich für ihre Absichten und Taten belohnt werden. 

Jetzt folgt eine Fotostrecke, denn wie gesagt, Fotos sagen mehr als 1000 Worte.

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Ein kleines Gerät, das Leben retten kann

Ich weiß nicht zum wievielten Male ich solche Geschichten gehört habe, aber gestern war es dann mal wieder soweit. Ein kleiner 3-Jähriger Junge aus unserer Bekanntschaft musste mit sehr bedrohlichen Symptomen einer Atemwegsverschleimung ins Krankenhaus. Nun hatte sich die Mutter schon eines der größten Krankenhäuser ausgesucht, und es war mal wieder zu bedrohlich, also wurden sie in die Hauptstadt Banjul geschickt. Dort wurde der Schleim aus dem Hals und den Ohren abgesaugt, und sie wurden zunächst wieder nach Hause geschickt.

Der Kleine war sehr apathisch und stürzte zu Hause auch noch, weil er sich kaum auf den Beinen halten konnte. Die Folge war ein Platzwunde an der Schläfe. Das ist der neuste Stand von heute mittag.

Ein anderes Mal besuchten wir meine Schwägerin im Krankenhaus. Nebenan ein 6 Monate altes Baby, auch mit Atemproblemen. Es hing lange Zeit am Inhalator und weinte ganz fürchterlich. Am nächsten Tag erzählte uns unsere Nichte dann,  „Ein kleines Gerät, das Leben retten kann“ weiterlesen

Armut! Schicksal oder Absicht?

Eine junge Dame in Deutschland, die demnächst ihre Abi-Klausur in Politikwissenschaft schreibt, stellte mir kürzlich ein paar Fragen zur Entwicklungshilfe, die mich auf die Idee zu diesem Artikel gebracht haben, den ich über ihre Fragen hinaus noch erweitert habe.

Was ist eigentlich Armut?

Ball mit Loch

Die Weltbank definiert Armut mit einem Dollarbetrag von 1,25 USD pro Tag und Person. Das ist mehr als so mancher Arbeiter in Gambia verdient. Stellen wir uns weiterhin vor, dass jemand in Deutschland diesen Betrag zur Verfügung hätte, damit würde er definitiv nicht überleben. Armut über einen Geldbetrag zu definieren finde ich daher fragwürdig. Die Kinder auf dem Bild oben kommen aus einem Dorf in Gambia. In dem ganzen Dorf gibt es zwei Wasserhähne, von denen einer jetzt gerade geschlossen wurde. Das einzige Spielzeug aller Kinder im Dorf ist ein Ball mit einem Loch. Und dennoch freuen sie sich über ihren Ball mehr als unsere Kinder, über ein neues iPhone. Dass diese Kinder im Herzen nicht arm sind, sieht man wohl auf dem Bild. Eine der Bewohnerinnen dieses Dorfes zeigte mir einmal ihr Mittagessen, das sie zubereiten wollte. Es war eine Mango, ein Maggiwürfel und eine Pfefferschote. Das nenne ich Armut. Bei unserem nächsten Besuch brachte ich ihr einen Sack Reis mit. Sie hat sich vor Freude in den Sand geworfen. So ein großes Geschenk hätte sie noch nie bekommen, sagte sie später. Ich war zu Tränen gerührt und denke noch oft an diese Moment. Schlau, wenn sich diese Leute, dann einen kleinen Garten anlegen, um wenigstens immer Gemüse zu haben. 

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Auf der Suche nach Individualität

„Das größte Streben des Menschen ist der tiefe Wunsch nach Anerkennung.“

William James

Beeindruckt von diesem Satz glaube ich , dass die meisten Menschen, wenn nicht unbedingt Anerkennung dann doch zu mindest Aufmerksamkeit möchten.

In Ländern wie Gambia, das in Großfamilien organisiert ist, gibt es vergleichsweise eher wenig Nachnamen. Auch die Vornamen sind nicht so vielfältig. Sie orientieren sich vorzugsweise an den großen Persönlichkeiten des Islams, und speziell der Prophetenfamilie.

Nun stell dir einmal vor, du bist ein Mädchen in einer gambischen Highschool. Du trägst eine Uniform, weil das aus der britischen Kolonialzeit  noch übrig geblieben ist. Wenn du also die Schule betrittst, sehen alle so aus wie du. Du gehst in deine Klasse, jemand ruft deinen Namen „Fatou“ und 5 Mädchen drehen sich um. Im Klassenverzeichnis gibt es dann fast jeden Nachnamen mindestens doppelt.

Kein Wunder, dass einige der Mädchen nun auf jeden Fall irgendwie auffallen und aus der Rolle fallen wollen. (Interessant: 2x fallen, was das nun wieder zu bedeuten hat?)

Um dieser Namensgleichheit entgegenzuwirken, geben sich die Schüler Spitznamen. Manchmal sind es die Initialen, manchmal Abkürzungen, häufig auch Namen von Promis. Um dann nicht in Vergessenheit zu raten, schreiben sie dann an die Wände der Klasse zum Beispiel „Remember FC“. Traurig, wenn das die einzige Möglichkeit ist, in Erinnerung zu bleiben.

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