„Das größte Streben des Menschen ist der tiefe Wunsch nach Anerkennung.“
William James
Beeindruckt von diesem Satz glaube ich , dass die meisten Menschen, wenn nicht unbedingt Anerkennung dann doch zu mindest Aufmerksamkeit möchten.
In Ländern wie Gambia, das in Großfamilien organisiert ist, gibt es vergleichsweise eher wenig Nachnamen. Auch die Vornamen sind nicht so vielfältig. Sie orientieren sich vorzugsweise an den großen Persönlichkeiten des Islams, und speziell der Prophetenfamilie.
Nun stell dir einmal vor, du bist ein Mädchen in einer gambischen Highschool. Du trägst eine Uniform, weil das aus der britischen Kolonialzeit noch übrig geblieben ist. Wenn du also die Schule betrittst, sehen alle so aus wie du. Du gehst in deine Klasse, jemand ruft deinen Namen „Fatou“ und 5 Mädchen drehen sich um. Im Klassenverzeichnis gibt es dann fast jeden Nachnamen mindestens doppelt.
Kein Wunder, dass einige der Mädchen nun auf jeden Fall irgendwie auffallen und aus der Rolle fallen wollen. (Interessant: 2x fallen, was das nun wieder zu bedeuten hat?)
Um dieser Namensgleichheit entgegenzuwirken, geben sich die Schüler Spitznamen. Manchmal sind es die Initialen, manchmal Abkürzungen, häufig auch Namen von Promis. Um dann nicht in Vergessenheit zu raten, schreiben sie dann an die Wände der Klasse zum Beispiel „Remember FC“. Traurig, wenn das die einzige Möglichkeit ist, in Erinnerung zu bleiben.
Eine andere Möglichkeit ist, über ihre Taschen, Schmuck oder MakeUp (beides verboten) etwas Besonderes zu sein. Ganz offensichtlich wird es, wenn sie am Wochenende zur Schule kommen. Einige kleiden sich wie Jungen, andere mit transparenter Kleidung oder auffällig bunt. All das ist natürlich nicht gern gesehen in der Schule. Über das äußere Erscheinungsbild ist es demnach sehr schwierig individuell zu sein, über Leistung – zu anstrengend, so bleibt die Stimme. Ich wundere jedesmal, wenn ich die Schule betrete, zu welch stimmlichen „Leistungen“ die Mädchen immer wieder fähig sind. Bei der Vorstellung, dass sie das auch im Unterricht zum Besten geben, möchte ich lieber kein Lehrer sein.
Wie gerne würde ich ihnen vermitteln, dass jeder auch über Leistung und Intelligenz auffallen kann. Wie gerne würde ich ihnen helfen, später finanziell auf eigenen Beinen zu stehen. Für meinen Geschmack enden zu viele Abiturientinnen als Dienstmädchen, dabei braucht das Land so dringend Ärztinnen und gute Lehrerinnen. Neuerdings sind sogar schon 70% der Hebammen Männer.
Doch in vielen Familien (glücklicherweise gibt es auch andere) ist es immer noch so, dass wenn einer zur Universität geht, dann der Junge.
Help the poor and the needy e.V. hat einen Ausbildungsfonds eingerichtet, mit dem wir jungen Menschen helfen, die eine Chance auf Bildung wollen. Mit diesem Fonds können wir Berufsschulen (etwa 200€ pro Jahr) oder auch einen Universitätsbesuch ermöglichen.
Wer uns dabei helfen möchte, kann es hier tun.
Help the poor and the needy e.V.
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