Qurban 2023

Eid-ul-Fitr ist vorüber und nun steht Eid-ul-Adha vor der Tür. Für Muslime auf der ganzen Welt sind diese beiden Festtage von größter Bedeutung. Das Opferfest hat eine lange Tradition und geht auf den Befehl Allahs ﷻ an Ibrahim (Abraham) zurück, seinen Sohn zu opfern. In seiner Gottesfurcht begann Ibrahim mit den Vorbereitungen für dieses Ereignis. Doch im letzten Moment ersetzte Allah ﷻ seinen Sohn durch einen Hammel.

Wenn wir auf dieses Ereignis zurückblicken, feiern Millionen von Muslimen jedes Jahr das Opferfest, um Ibrahim zu gedenken, der aus tiefer Liebe zu Allah sogar bereit war, seinen Sohn zu opfern. Welch eine Demut! Diese Situation stellt uns die Frage, was wir eigentlich bereit sind zu opfern. Welchen Verlust können wir ertragen? Was sind wir bereit zu geben? Was hätten wir an Ibrahims Stelle getan?

Diese Frage bewegt mich immer sehr. Daher gibt es die Überlieferung, dass wir jedes Jahr ein Opfertier schlachten sollen. Allah kennt uns und weiß, dass wir das Opfern und Abgeben sonst höchstwahrscheinlich vollkommen vergessen würden.

Gambia, das kleinste Land auf dem afrikanischen Festland, hat derzeit eine Bevölkerung von etwa 2,3 Millionen Einwohnern. Von ihnen sind über 90% Muslime. Die Verteilung von Iftar-Paketen zu Beginn des Ramadan und von Fleisch am Ende des Ramadan sind immer zwei Höhepunkte unserer Vereinsarbeit. Doch nach dem Fest ist vor dem Fest. Das dritte Highlight folgt dann 2,5 Monate später mit der Verteilung der Qurban-Hammel.

Ich werde nicht müde, euch immer wieder von den schönen Momenten zu erzählen, die die Übergabe der Hammel an sehr arme Familienväter auslöst. Freudentränen rollen über ihre faltigen Gesichter, Kinder strahlen, wenn sie das erste Schaf für ihre Familie sehen. Noch Tage später klingelt unser Telefon mit vielen Dankesbotschaften, die wir gerne an euch weiterleiten. Sie alle beten für die Spender und wünschen euch Gesundheit, Wohlergehen und ein langes Leben.

In Deutschland ist das Schlachten eines Hammels nur an ausgewählten Orten erlaubt, zumindest nicht in der Großstadt auf dem Küchentisch. Wäre es nicht schön, seine Pflicht als muslimischer Familienvater zu erfüllen und gleichzeitig einer anderen Familie eine riesige Freude zu machen? Das ist wohl das klassische Beispiel einer echten Win-Win-Situation.

„Den Angehörigen eines jeden Hauses obliegt jedes Jahr ein Opfertier.“ Überliefert von Ahmad (20207) und Al-Hafidh Ibn Hajar sagte in Fath Al-Bari: Seine Überlieferungskette (Isnad) ist stark. Schaikh Al-Albani hat ihn in „Sahih Sunan Abi Dawud“ (2788) als gut (Hasan) eingestuft.

Was in unseren Breitengraden kaum noch jemand bedenkt, ist die Tatsache, dass es in vielen Teilen der Welt für viele Menschen nicht selbstverständlich ist, Fleisch zu essen. Der Preis für Fleisch steht in diesen Ländern in keinem Verhältnis zum Einkommen. In Gambia zum Beispiel muss ein Familienvater als Lehrer ein Zehntel seines Gehaltes für ein Kilogramm Fleisch bezahlen. Da ist es besser, für 3-4 Tage Fisch von diesem Geld zu kaufen.

Umso mehr freuen sich die Ärmsten des Landes, wenn auch sie an den Festtagen Fleisch essen können. Daher ist es eine Win-Win-Situation, ein Kurban zu spenden. Daher bitte ich euch inständig, euren Qurban mit 170 € nach Gambia zu spenden. Die Gebete der Empfänger sind euch sicher.

Wer spenden möchte, bitte folgende Kontonummer nutzen:

170 € an Help the poor and the needy e.V.

IBAN DE67 3702 0500 0003 2912 03

Verwendungszweck: KB0009

Oder hier spenden

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Ich danke euch von Herzen.

Ramadan 2023 – Die Verteilung

Wie jeden Ramadan, seit Jahren schon, verteilen wir Iftarpakete an die Ärmsten der Bevölkerung. Da trotz Inflation, Krieg, Corona, die Pakete immer mehr werden – Gott sei’s gedankt – wird natürlich auch die Arbeit immer mehr. Dieses Mal waren wir vier Tage und drei Nächte im Einsatz.

Tag 1 – Der Einkauf – 20.03.

Der Einkaufstag begann ca. um 9 Uhr. Wir fuhren ins Büro und haben noch einmal alles durchkalkuliert.

In der Hauptstadt Banjul bei der Bank warteten wir geduldig auf die Geldwechsler. Einer der beiden stand dann eine gute Stunde mit dem Bankangestellten, und sie zählten mit einer Maschine die knapp 2.000.000 Dalasis, die sie uns gewechselt hatten. Die Euros wurden natürlich auch noch gezählt. Doch sie waren im Vergleich zu den Dalasis ein eher kleinerer Haufen.

Anschließend liefen wir zu dem Laden, bei dem unser Mitarbeiter die Preisabfrage gemacht hatte. Außer Tee war alles ausverkauft. Ebenso beim nächsten, nächsten und nächsten Laden.

Als wir so durch die Straßen irrten, von denen für mich eine genauso wie die nächste aussah, weil sie gefühlt alle das Gleiche verkauften, schwand mir langsam der Mut. Die Menschen auf der Strasse sagten immer wieder, wir sollten zu Picton gehen. Ok, dann haben wir das gemacht. Er hatte immerhin Datteln, Milchpulver und das Öl. Seine Empfehlung war der Laden nebenan.

Und tatsächlich, er hatte alles andere. Alhamdulillah. Als ich so vor dem Laden stand, dachte ich Moment mal, den kenne ich doch. Das war der Laden, in dem wir unseren monatlichen Reis kaufen. Subhanallah. So viel umhergeirrt, dass ich komplett die Orientierung verloren hatte.

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Ramadan 2023

Die Lebensmittelpakete zum Iftar

  • Am 23.3.23 ist es wieder soweit. Die besinnliche Zeit des Fastens ist für viele Muslime der Höhepunkt des Jahres. Die Rückbesinnung auf sich selbst. Doch nach dem Fasten möchte der Magen wieder gefüllt werden. Doch was tun, wenn nichts da ist zum Magen füllen?

Ich kenne viele Familien, die mit einer Handvoll Erdnüssen oder mit einem Teller weißen Reis ihr Fasten brechen. Doch wir wollen es nicht so weit kommen lassen, und ihr könnt dabei sein. Denn die Zeit der Besinnung ist auch die Zeit der Nächstenliebe. 

Wie schön ist es, das Fastenbrechen mit Datteln und einer Tasse Tee zu brechen, oder zum Frühstück vor dem Fasten einen Kaffee mit Milch und Zucker zu trinken. Das alles kannst du jetzt möglich machen. Das klassische Essen zum Fastenbrechen in Gambia ist “Mono”. Ein Hirsebrei. Doch wie viel besser schmeckt er abgeschmeckt mit Milch und Zucker. 

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Wir haben die 200 Reissäcke für unsere Witwen erreicht

Gute Neuigkeiten! Wir sind so glücklich. Wir haben es tatsächlich geschafft, dass jetzt 200 Witwen einen monatlichen Reissack bekommen. Gott sei’s gedankt.

Es kommen immer mehr Witwen in unser Büro, weil sie ihre Kinder nicht mehr ernähren können. Alle Preise steigen kontinuierlich. Die Währungen sind sehr instabil und niemand weiß, ob sie sich im nächsten Monat den Reis noch leisten können. Auch wir waren sehr überrascht, dass ein Sack Reis innerhalb eines Monats plötzlich um 2€ teurer wurde. Das heißt für uns mal eben 400€ mehr für eine Lieferung.

Bitte unterstützt uns weiterhin, damit wir zuverlässig die 200 Säcke Reis ausgeben können. Uns sind mittlerweile 18 Witwenpatinnen abgesprungen. Diese und einige neue Witwen haben wir in den Witwenfonds aufgenommen. Doch auch dieser muss regelmäßig gefüllt werden, damit kein Ausfall passiert.

Wir freuen uns auf jede kleine Spenden, als Dauerauftrag oder auch als Einzelspende. Bitte zahlt in den Witwenfonds ein.

Warum der Witwenfonds für Gambia so wichtig ist, und wie wir konkret damit arbeiten, könnt ihr in diesem Artikel nachlesen, und was die Globalisierung mit den Ärmsten des Landes, den Witwen, macht steht hier geschrieben.

Wer uns unterstützen möchte, kann es hier tun.

Help the poor and the needy e.V

IBAN DE63 1002 0500 0003 2912 03

Vz WF0022

Ich danke dir von Herzen.


Unser Mitarbeiter hat alles verloren!

Ihr erinnert euch? Vor ein paar Tagen habe ich meinen Followern ein Bild von unserem neuen Mitarbeiter Kalilu geschickt. Er arbeitet gut, ist voll motiviert und ein echter Gewinn. 

Am Donnerstag ereignete sich dann eine Katastrophe in seinem Leben.

Nach der Arbeit entschied er sich, zum Strand zu gehen. Mit Shorts und T-Shirt bekleidet traf er sich mit seinen Freunden zum Sport. Wieder zurück, war sein gemietetes Zimmer bis auf die Grundmauern niedergebrannt. 

Er hat nun alles verloren, was er besessen hat. Keine Kleidung mehr, Handy weg, für das er so lange gespart hatte, sein Computer, einfach alles weg. 

Die Ursachen waren alte Kabel, die der Besitzer schon lange erneuern wollte, aber nie gemacht hat. 

Er trägt es mit Fassung und vertraut auf Allah. Wer kann sich vorstellen, etwas Geld für ihn zu spenden, damit er sich wieder ein normales Leben aufbauen kann. Am liebsten auf seinem Familiengrundstück. Zur Zeit schläft er bei einem Freund und geht nur zum Duschen und Essen nach Hause zu seinem Vater.  

Wer ihm helfen möchte, kann es auf unser Spendenkonto überweisen: 

Help the poor and the needy e.V.
IBAN DE63 1002 0500 0003 2912 03
VZ: Kalilu

Ich danke euch von Herzen. 

Hier ein paar Fotos von ihm und seinem ehemaligen Zimmer, das er gemietet hatte. 

Die Spendenaktion läuft 2 Wochen! Spendenstände werde ich bekannt geben. 

Der Witwenfonds

In Gambia gibt es weder eine Witwen- und Waisenrente noch sonst irgendeine andere staatliche Versorgung für Witwen oder alleinstehende Frauen. Stirbt ein Mann einer jungen Frau, hat sie meist noch viele kleine Kinder, die sie versorgen muss und daher nicht arbeiten kann. Ältere Witwen verlassen sich da meist auf ihre erwachsenen Kinder, doch auch sie arbeiten oft aus Gründen fehlender Bildung nicht, oder sie schaffen es gerade so, ihre eigenen Kinder zu ernähren. So erklärt sich die Armut speziell bei den Witwen.

Warum das Witwen-Reis-Projekt so wichtig ist

Kaddy J. ein Beispiel von vielen

„Der Witwenfonds“ weiterlesen

Ramadan 2022

Schwierige Ausgangslage

Familie Jammeh wünscht allen unseren Lesern einen gesegneten Ramadan. Möge Allah unser Fasten und unsere Gebete annehmen. Ramadan ist ja nun nicht nur die Zeit des Fastens, sondern auch die Zeit des Fastenbrechens. Doch was tun, wenn du kaum Geld für Lebensmittel hast. Wie können wir ein schönes Fastenbrechen vorbereiten, oder uns zum morgendlichen Frühstück (Suhur) stärken, wenn das Geld einfach nicht reicht?

Vor einigen Jahren haben wir deshalb damit angefangen, Ramadanpakete auszugeben.

Zu diesem Zweck sammeln wir deswegen etwa 3 Monate vorher schon das Geld für die Pakete. 

Viel Engagement

Die letzten 3 Ausgaben wurden wegen Corona, der auch in Gambia schwieriger werdenden Wirtschaftslage und familiärer Probleme (Krankheiten und mehrere Todesfälle) immer schwerer umsetzbar. Dennoch erlebten von allen Beteiligten ein so großes Mitgefühl und Engagement, sowohl von den Sponsoren als auch von den Helfern vor Ort, dass wieder eine sehr große Zahl an Paketen verteilt werden konnte.

Ziel 750 Pakete, 630 erreicht

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Große Spendenaktion: Ramadanpakete 2022

Eine lieb gewonnene Tradition

2015 begannen wir Ramadanpakete auszugeben. Damals war es noch recht überschaubar. Die Preise waren zivil, die Menge der gespendeten Pakete 230 machbar, und mit einigen Helfern konnte das Packen und die Verteilung ruhig vonstatten gehen.
Letztes Jahr waren es dann schon 665. Trotz zweier Polizisten war der Ansturm auf die Pakete groß, und es wurde mitunter auch geschimpft, geweint und gebettelt.
So ist unser Wunsch in diesem Jahr 750 Pakete ausgeben zu können, da wir zur Zeit 500 Familien betreuen und noch weitere Pakete für andere Bedürftige brauchen.

Wer bekommt’s?

Die Bedürftigen, die sich bei uns registrieren lassen, waren bis vor etwa einem Jahr zu 90% Witwen, teils mit kleinen Kindern, ohne Kinder oder mit erwachsenen Kindern, die keine Arbeit haben. Doch im letzen Jahr hat sich vieles verändert, auch unsere Empfängergruppe.
In den Familien, in denen es noch einen Familienvater gibt, wurde es den Frauen häufig aus einem gewissen Schamgefühl heraus untersagt, unser Büro aufzusuchen.

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Wer wir sind … und was wir machen

Empathy und Mitgefühl sind die wichtigsten Voraussetzungen, um in Gambia helfen zu können. Seit 1998 bemühen wir uns redlich zu helfen, wo es am nötigsten ist. Wie es zu der Gründung unseres Vereins gekommen ist, könnt ihr hier nachlesen. Oft ist das nur mit einem großen Herzen und viel Geduld zu schaffen, denn die Zeiten für die Ärmsten des Landes werden immer härter, die Not größer, und die Spendenbereitschaft ist ungebrochen, aber aufgrund der momentanen Umstände ist es für viele Spender nicht mehr so einfach. Um euch etwas mehr Einblick in unsere Arbeit zu geben, stellen wir uns kurz vor.

Wer wir sind …

Wir, das sind Bubacar und Suraya Jammeh, CEOs des Vereins Help the poor and the needy e.V. und unsere Vereinsmitglieder. Der Verein wurde im November 1998 von sieben Freunden aus Jordanien, Syrien, der Türkei, Holland, Deutschland und Gambia gegründet. 1999 gründeten wir dann eine NGO in Gambia, um auch dort als Charity-Organisation anerkannt zu sein.
Der Verein hat seinen Wirkungsbereich in Gambia in dem Ort Bakau. Die Familien dort sind uns fast alle persönlich bekannt, und so ist es leichter die Bedürftigkeit zu überprüfen.
Seit letztem Jahr haben sich Unterstützerinnen des Vereins zu einem „Team Deutschland“ zusammengefunden, das die Akquise und das Fundraising tatkräftig unterstützt.
Einige unserer Vereinsmitglieder in Deutschland, das Team und vier Mitarbeiter vor Ort in Gambia bilden den Kern der Aktiven. Für die Ausgabe der Sachspenden, Kochen des Charity-Essens und das Schlachten der Opfertiere haben wir Helfer vor Ort, die uns seit vielen Jahren eifrig unterstützen. Mein Mann und ich sind vor Ort, um die Projekte umzusetzen, aber auch in Deutschland, um den Kontakt zu unseren Spendern zu halten.
Die folgenden Aufgaben werden größtenteils von mir alleine bewältigt: Die Entwicklung, Leitung und Durchführung der Projekte, die Dokumentation, Buchhaltung, das Fundraising, die Öffentlichkeitsarbeit, die Korrespondenz und das Marketing.

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Die Verlierer der Globalisierung in Gambia

Jede Entwicklung, und besonders Entwicklungen mit einer großen Tragweite, bringen sowohl Gewinner als auch Verlierer hervor. Da die Globalisierung jedoch nicht einem Masterplan folgt, sondern ein sich dynamisch entwickelndes Phänomen ist, bleiben immer auch Akteure zurück, denen dieses Szenario mehr schadet als hilft.
Doch um genauer in das Thema einzusteigen, schauen wir uns einmal an, was Globalisierung eigentlich ist.

Definition

Die gängigste Definition für Globalisierung lautet:
„Globalisierung ist die weltweite Verflechtung in den Bereichen Wirtschaft, Politik, Kultur, Umwelt und Kommunikation.“
Damit sich eine Verflechtung harmonisch darstellt, sollten seine Stränge gleichmäßig verteilt sein. Im übertragenen Sinne sollte es ein Geben und Nehmen sein, eine Kooperation gleichgestellter Partner. Doch der Globalisierungsprozess lehrt uns anderes. Die Chancen- und Handlungs-Asymmetrie aller Beteiligten ist unverkennbar.
Die wirtschaftlich stärkeren Länder geben den ärmeren Länder die Richtung vor, diese müssen sich fügen und sind so in der Weltwirtschaft die großen Verlierer.

Abgrenzung zum Neokolonialismus

In diesem Zusammenhang wird auch gerne das Wort Neokolonialismus genannt. Meist politische Gruppen sehen nach der Versklavung, dem Kolonialismus nun als dritte Form den Neokolonialismus in dem Vorantreiben der Abhängigkeiten der Dritte-Welt-Länder von den Industrieländern (USA, Europa und nun auch China) und in ihm eine Fortsetzung des Imperialismus. Der erste, der dieses Vorgehen in einer öffentlichen Arbeit thematisiert hat, war Kwame Nkrumah, Ghanas erster Staatspräsident, in seinem Werk „Neokolonialsm the last stage of imperialism“.
Das Wesen des Neokolonialismus besteht darin, dass der Staat, der ihm unterworfen ist, theoretisch unabhängig ist und alle äußeren Insignien internationaler Souveränität besitzt. In Wirklichkeit wird aber sein Wirtschaftssystem und damit seine politische Politik von außen gelenkt.
Besonders die Welthandelsorganisation WTO, der Internationale Währungsfond IWF und die Weltbank unterstützen die Schaffung dieser neuen Abhängigkeiten. Sie entscheiden über die Vergabe oder Nichtvergabe von Krediten und Förderungen in Bildung, Wirtschaft und Gesundheit und verhindern somit unter Umständen eine erfolgreiche Entwicklung des Landes in der Weltwirtschaft.

Vorteile der Globalisierung

Wer von der Globalisierung spricht, sieht in der Regel aber nicht nur Nachteile. Besonders die Jugend empfindet die Öffnung nach Aussen, sich kulturell, im Lifestyle, aber auch in der Bildung mit anderen Ländern vergleichen zu können, als ein hohes Gut.

„So kam kurz vor der Fertigstellung dieses Artikels ein Management-Student zu uns und zeigte seine Bachelorarbeit über die Bedeutung der Globalisierung für die Jugend Gambias. Er hatte dazu eine Umfrage bei 240 Studenten gemacht. Das Ergebnis bei den Studenten war durchwegs positiv. Sie alle empfinden die Globalisierung als einen positiven Schritt zur Öffnung Gambias in Richtung Industriestaaten. Durch das Internet haben sie Zugang zu den weltweit anerkannten Größen ihres Faches und können Chancen wahrnehmen, die sie vorher nie gehabt hätten.

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Kurban 2021

Ich hoffe, ihr seid alle wohl auf und lasst die Schönheit des Ramadans noch etwas nachklingen. Für mich ist der Ramadan in Gambia immer besonders schön, da hier das ganze Land fastet, und es damit eine ganz besondere Atmosphäre ist.

Gambia ist das kleinste Land auf dem afrikanischen Festland und hat eine derzeitige Bevölkerung von ca 2,3 Millionen Einwohnern. Von ihnen sind weit über 90% Muslime.

Die Verteilung der Iftar-Pakete am Anfang des Ramadans und des Fleisches am Ende des Ramadans sind immer zwei der Highlights unserer Vereinsarbeit. Doch nach dem Fest ist vor dem Fest. Das dritte Highlight folgt dann immer 2,5 Monate später. Die Verteilung der Kurban-Hammel.

Ich werde nicht müde, euch immer wieder von den schönen Momenten zu erzählen, die die Übergabe der Hammel an ganz arme Familienväter auslöst. Da kullern Tränen über die faltigen Gesichter vor Freude, andere gehen auf die Knie vor Dankbarkeit, unser Telefon klingelt noch Tage später wegen der vielen Dankesbotschaften, die wir dann gerne an euch weiterleiten. Sie alle sprechen Bittgebete für die Spender, sie wünschen euch Gesundheit, Wohlergehen und ein langes Leben.

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Eid ul Fitr 2021 (mit Videos)

Genug Fleisch für’s Ramadan-Fest

Familie Jammeh und das ganze Team von Help the poor and the needy e.V. wünschen allen Muslimen ein gesegnetes Eid ul Fitr.

Wie jedes Jahr konnten wir auch dieses Jahr trotz Corona wieder unsere Zahl der Ramadan Pakete und dieses Jahr auch die Zahl der Bullen, die wir geschlachtet haben, erhöhen. 674 Lebensmittelpakete waren es am Ende und vier Bullen, 3 Kg Fleisch für ca 300 Familien konnten wir an die Bedürftigen verteilen.

Ein langer Tag begann

Um 4.30 Uhr begann für uns der Dienstag vor dem Fest. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, ob es unser letzter Fastentag in diesem Ramadan sein wird, denn die Mondsichtung am Abend war noch in weiter Ferne. Um 7 Uhr ging es dann Richtung Viehmarkt. Ich blieb zu Hause, denn nach und nach trudelten die ersten Helfer ein. Nach 13 Uhr kamen dann die Bullen.

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Ramadan 2021

Eine Welle der Hilfsbereitschaft

Seit 13.4.2021 ist Ramadan. Familie Jammeh und der Verein „Help the poor and the needy e.V“ wünschen allen Muslimen eine gesegnete Ramadan-Zeit.


Wie all die Jahre zuvor, können wir auch in diesem Ramadan Essenspakete anbieten. Das ist wichtiger denn je, denn auch hier leidet die Wirtschaft unter der Pandemie. Obwohl die Zahlen der Coronapatienten klein sind, ist die Ware knapp, und die Preise sind hoch.

Ich war leider nicht dabei.

Das Spendensammeln

Im Februar fingen wir mit dem Spendensammeln an, und es begann von Anfang an sehr vielversprechend. Ende Februar kam eine große Spende von über 300 Paketen, doch auch die Einzelspenden, der WhatsApp-Flohmarktverkauf und die Versteigerungen waren sehr hilfreich.


Unser Highlight

„Ramadan 2021“ weiterlesen

Neuauflage des Coronafonds

Ich wende mich heute an euch, weil wir wieder dringend Hilfe brauchen.

In Gambia gibt es zwar zur Zeit nicht mehr so viele Corona-Infizierte, aber die zweite Welle wird auch hier erwartet, und von der ersten haben sich viele Geschäftsleute noch nicht erholt.
Man spricht von 90.000 Arbeitslosen, da die Kaufkraft nicht mehr da ist und somit weniger importiert wird. D.h. die komplette Importbranche liegt am Boden und alle Arbeitsplätze, die damit zu tun haben.

Derzeit gibt es sogar einen Streik, da die LKW-Fahrer am Hafen nicht mehr genug Ware ins Landesinnere bringen können. Aufgrund der angespannten Situation und der geringeren Arbeitsmöglichkeiten sind jetzt auch Stammesrivalitäten ausgebrochen.

Auch die Marktfrauen beklagen sich, dass sie am Ende des Tages oft ihr Gemüse wegwerfen müssen, da die Kaufkraft der Bürger nachgelassen hat, und die Waren oft nicht gekauft werden können.

Der Coronafonds hat großartige Wirkung gezeigt, viele haben angefangen zu weinen, als wir ihnen die Unterstützung gaben. Leider ist das Geld jetzt komplett ausgegeben, und ich wurde eindringlich gebeten, einen neuen Fonds anzulegen.

Freie Spenden gerne auf unser
Vereinskonto:
Help the poor and the needy e.V
IBAN DE63100205000003291203
VZ CO2020

Ich danke euch für euer Mitgefühl mit den Ärmsten Gambias.

Diabetes

Wir brauchen wieder eure tatkräftige Unterstützung, denn dank eurer großartigen Hilfsbereitschaft haben wir schon so vieles geschafft.

Vor nicht allzu langer Zeit haben wir einen ganzen Karton 📦 Blutzuckermessgeräte 🩺 gespendet bekommen. Alhamdulillah.
Diese werden dringend hier in Gambia 🇬🇲 benötigt.

Um die Geräte nutzen zu können benötigen wir die dazu passenden Teststreifen. Sinnvoll wären 2 Pakete Teststreifen pro Gerät.

Im ersten Moment denkt man, ach das ist doch ein kleiner Betrag. Aber mit durchschnittlich 20€ pro 50 Stck kommt da einiges zusammen.

Benötigt werden dafür

ca 470€ 💶💶💶

Um euch einen Überblick zu geben, hier die Liste der vorhandenen Blutzuckermessgeräte
1️⃣ Gluco Check Exellent
2️⃣ BG Star
3️⃣ my star extra
4️⃣ one touch select plus
5️⃣ one touch verio flex

Gespendete Teststreifen werden natürlich auch gern angenommen.– sie können nach Berlin geschickt werden, Adresse und Anfrage bitte an emine@helpthepoor.de

Wer Diabetes hat weiß wie unglaublich notwendig diese Teststreifen ➖ sind wir freuen uns also über Unterstützung. Die Patienten werden es euch sehr danken.

💶💶💶💶💶💶💶
Kontodaten:

Help the poor and the needy e.V.
DE63100205000003291203
Verwendungszweck: DI2020

JazzakAllahu khairan

Mohammed G. geht es besser

Neue Infos zu Mohammed G. Eigentlich war gestern sein Termin für eine erneute Weitung der vernarbten Speiseröhre, aber der behandelnde Arzt hat abgesagt. Daraufhin gab es einige Irritationen um den Operateur, der seine Termine nicht wirklich im Griff hat. Glücklicherweise ist die Leiterin der Klinik gerade in Gambia, und so konnte sie hilfreich eingreifen.

Aber heute war die Mutter schließlich mit dem Jungen in der Klinik, und er wurde behandelt. Die Vernarbung und die Durchlässigkeit war weit weniger schlimm als zunächst vermutet. In welchen Abständen er künftig wieder zur OP muss, ist nocht nicht klar. Aber er kann jetzt erst einmal wieder essen und trinken.

Für diesen und andere Zwecke ist es immer von Vorteil, Nothilfe-Fonds zu haben. Manchmal ist es notwendig, schnell handeln zu müssen. Ein gefüllter Nothilfe-Fonds kann da schnell Abhilfe schaffen.

Wer uns bei

  • Mohammed oder
  • anderen Medizinischen Fällen oder auch
  • Schülern und Studenten, die aus finanziellen Gründen nicht mehr weiter lernen können, oder dem
  • Wiederaufbau von Häusern, die durch einen Hausbrand oder durch Regen völlig zerstört wurden,

unterstützen möchte, kann dies gerne unter dem Verwendungszweck MF2020 Medizin-Fonds, BF2020 Bau-Fonds, SF2020 Schulgebühren-Fonds

auf unser Spendenkonto überweisen. (links bzw unten auf dieser Blogseite)

Ich danke euch, dass ihr so treu an unserer Seite bleibt.

Dem kleinen Mohammed geht es wieder schlechter

Erinnert ihr euch an Mohammed G.? Der Kleine kam mit seinen Eltern in unser Büro weil er eine Speiseröhrenverätzung hatte. Mit eurer Hilfe organisierten wir vier kleine OPs in der German Clinic, bei der unter Narkose ein Stab in die Speiseröhre eingeführt wird. Das vernarbte Gewebe wird dabei geweitet, so dass Mohammed wieder essen konnte.

Diese OP muss regelmäßig wiederholt werden. Doch wer arm ist, und in Afrika wohnt, hat es da nicht so leicht. Es gibt nur einen Arzt in Gambia, der diese OP durchführen kann, und er lehnt es zur Zeit ab. Morgen haben Mohammed und sein Vater einen Termin in der Klinik. Der Junge soll stark abgenommen haben und selbst Wasser trinken wird jetzt zu einem Problem.

In shaa Allah verläuft das Gespräch morgen gut, und es ist „nur“ eine Frage des Geldes. Möge Allah den kleinen Mohammed beschützen und ihm Erleichterung verschaffen. Amin.

Ich werde euch auf dem Laufenden halten. In shaa Allah.

Die Nähschule braucht Hilfe!

Vor drei Jahren am 1.11.2017 startete unsere Nähschule durch. Sie entwickelte sich prächtig. Zum heutigen Zeitpunkt müssen wir nur noch den Lehrer und die Miete zahlen. Den Rest erwirschaftet die Nähschule selbst.

Nun naht das Jahresende, und wir sind mit unserer Buchhaltung beschäftig. Besonders damit, welche Projekte erfolgreich abgeschlossen wurden und welche noch offene Posten haben.

Leider haben wir bei der Nähschule festgestellt, dass wir ein Defizit von 500€ haben. Die jährlichen Spenden, die wir brauchen, betragen 1400€. Diese Summe kam aber dieses Jahr nicht zusammen.

Wir gleichen den fehlenden Betrag jetzt mit unseren Verwaltungskosten aus, bitten euch aber inständig, dass wir vielleicht für das nächste Jahr die erforderlichen 1400€ für die Miete und das Gehalt des Lehrers zusammenbekommen.

Diese kleine Unterstützung brauchen die Jungs noch. Ihre benötigten Materialien erwirschaften sie sich schon selbst. Von Zeit zu Zeit kommen auch Nähutensilien aus Deutschland von eingen Spendern, die die Nähschule mit Sachspenden unterstützen.

Wir würden uns sehr freuen, wenn die 1400€ für das kommende Jahr gespendet werden, so dass die Nähschule problemlos weiterlaufen kann. Hier die Kontonummer für die Nähschule:

Help the poor and the needy e.V.
IBAN DE63100205000003291203
VZ SP2020

Ich danke euch!

Neue Kleider für die Kleinsten

Unsere beiden Goldstücke haben neue Kleidchen geschenkt bekommen.

Mariama (geb. Feb 19), ein Mädchen mit Downsysdrom und Ramatoulie (geb. Aug 18), deren Mutter bei der Geburt gestorben ist, sind unsere jüngsten Mitglieder.

Für sie versuchen wir Milch und Pampers aus Deutschland zu bekommen. Denn beides ist in Gambia genauso teuer wie in Deutschland doch die Einkommen sind leider nicht so angepasst.

Eine Sponsorin aus Deutschland fand diese süßen Kleider und kaufte sie spontan für unsere kleinen Engel.

Mariana mit ihrer Mutter
Ramatoulie mit ihrer Tante

Marie J. braucht hilfe

Marie J. kam am Montag kam zu uns in Tränen aufgelöst. Sie weiß nicht mehr weiter. Sie ist 30 Jahre alt, lebt mit ihrer Mutter und ihrem 9 jährigen Sohn P.

Ihren eigenen Vater hat sie nie kennen gelernt, er starb vor ihrer Geburt. Der Vater ihres Sohnes hat die Familie verlassen, als der Kleine 9 Monate alt war.

Sie machte Abitur, fiel aber in Mathe und Englisch durch. D.h. in Gambia keinen Job. Dr. J. der Leiter einer Klinik nahm sich ihrer an, stellte sie in der Verwaltung, bezahlte ihre Miete und die Schulgebühren des Jungen.

Im Februar noch vor Corona reiste er in seine Heimat Sierra Leone, dann kam der Lockdown, und er konnte nicht zurück. Die Belegschaft arbeitete dann noch einige Monate weiter, bis einige Projekte ausliefen und auch kein Gehalt mehr gezahlt wurde.

Am 9.9. nun verstarb Dr. J. in Sierra Leone und hinterlässt eine große Lücke in Gambia. Er war der beste Orthopäde und ein großartiger Mensch. Für Marie war er wie ein Vater. Nun steht sie vor dem Aus. Denn in ihrer Arbeit findet sie mit einem „Nicht Bestanden“ in Mathe und Englisch keine Arbeit und aus ihrer Wohnung wird sie gerade heraus geklagt. Sie hat seit 9 Monaten keine Miete gezahlt und jetzt muss sie gehen.

Wir können bestimmt nicht alle ihre Probleme lösen, aber wenn wir ihr etwas bei ihren Mietschulden helfen könnten, das wäre schon eine große Hilfe für sie. Sie braucht 600€ für 9 Monate Mietschulden.

Mein Vorschlag: Wir sammeln jetzt bis Sonntagabend, und was bis dahin zusammengekommen ist, zahlen wir ihr aus. Das ist das was wir ihr anbieten können.

Wer helfen möchte kann unter dem VZ „Miete für Marie J.“ auf unser Konto überweisen.
Help the poor and the needy e.V.
DE63100205000003291203

Nachricht von 16.35 Uhr: Eine Sponsorin wurde gefunden, und sie hat die gesamten Mietkosten übernommen.

Eid Mubarak (Kurban 2020)

Help the poor and the needy e.V. wünscht allen Muslimen zum bevorstehenden Opferfest ein herzliches

Eid Mubarak.

Möge Allah uns noch viele Opferfeste erleben lassen. In der heutigen Zeit wiegt dieses Bittgebet vielleicht noch ein wenig schwerer als in den vergangenen Jahren. 

Nachdem das Jahr für uns nicht so besonders gut begonnen hatte, rechneten wir dieses Jahr, auch wegen Corona, mit weniger Schafen. Doch Allah wollte es anders. Die Spenden-Aktion für die Hammel zum Fest lief sehr schleppend an. Auch regelmäßiges Erinnern doch bitte das Geld für ein Kurban zu spenden, brachte keine wirklichen Verbesserungen. 

Gerade als ich aufgeben wollte, und verstanden hatte, dass es in Zeiten von Corona eben jedem schlecht geht, und viele nicht mehr so viel abgeben können, kam mir eine Idee. 

„Eid Mubarak (Kurban 2020)“ weiterlesen

Rückblick

Sorry, dieser Blog-Artikel ist schon längst überfällig. Es tut mir leid, dass so viel Zeit vergangen ist seit dem letzten. Aber besondere Zeiten erfordern oft auch besondere Maßnahmen. So hatten wir sehr viel zu tun. Parallel zu alledem schreibe ich auch noch an meinem Buch, das in shaa Allah bald fertig ist. Dann habt ihr genug Lesestoff.

CORONA-HILFE

Sofort, nachdem am 17.3. der erste Corona-Fall in Gambia bekannt wurde, schloss der Präsident die Schulen und verhängte einen State of Ermergency (Ausnahmezustand), der bis heute anhält. Was das für die Wirtschaft bedeutet, brauche ich wohl niemandem erzählen, denn davon sind alle Länder betroffen. Doch was es für die Menschen bedeutet, die sowieso schon von der Hand in den Mund leben, ist noch einmal etwas ganz anderes. Sie sind abhängig von den kleinen Verkäufen von Früchten oder anderen Produkten, und das, was sie an diesem Tag verdienen, kommt dann nachmittags auf den Esstisch. Schlimm, wenn es dann einen Lockdown gibt, keine Strassen- und Marktverkäufe mehr erlaubt sind. Inoffizielle Zahlen sprechen von 90.000 Erwerbslosen. Dabei hatten wir nie mehr als 27 aktive Fälle.

„Rückblick“ weiterlesen

Corona, die Dritte: Ausgabe mit Hindernissen

Besondere Ereignisse erfordern besondere Maßnahmen. Das war nie deutlicher als bei dieser Aktion der Ramadanpakete. Nicht nur, dass wir ein Spendenboom an zwei aufeinanderfolgenden Tagen hatten, sondern auch der schnelle Einkauf, um steigende Preise zu verhindern, das rasante Packen und der unerfüllte Wunsch nach einer stressfreien und Coronaregeln-konforme Ausgabe der Pakete.

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Das grosse Packen

Ramadan kommt

Ramadan steht vor der Tür. Doch es wird kein normaler Ramadan werden . Die schönsten Seiten des Fastenmonats, das gemeinschaftliche Nachtgebet und das gemeinsame Fastenbrechen werden wegen Corona wohl ausfallen. Zum Fastenbrechen essen viele Gambier den berühmten Hirsebrei Mono, der aus verschiedenen Hirse (Couscous)-Arten zubereitet werden kann. Er ist nahhaft und sättigend, und schmeckt mit Milch und Zucker noch einmal so gut. Zum Fastenbrechen gibt es dann noch meist eine Tasse Tee, denn mit warmen Getränken das Fasten zu brechen ist allemal besser als mit kalten. So haben wir in unseren Ramadanpaketen auch Tee und Kaffee, Milch und Zucker.

Für das Abendessen wird dann Reis mit Soße gekocht. Da viele unserer Mitglieder ja bereits Reis durch das Witwen-Reis-Projekt erhalten, gibt es von uns noch 10 Liter Öl, das hoffentlich bis weit über Ramadan hinaus reicht. So brauchen die Familien jetzt nur noch die frischen Sachen wie Gemüse oder Fisch vom Markt zu kaufen. Da die meisten Familien keine Kühlung zu Hause haben, können wir hier nicht für einen längeren Zeitraum Lebensmittel zur Verfügung stellen.

Hilfe aus Deutschland

Die Hilfe aus Deutschland war enorm. Plätscherten die Spenden seit Januar bis Mitte März so vor sich hin, immerhin 104 Pakete, schoss die Zahl nach dem Bekanntwerden des ersten Corona-Falles in Gambia in die Höhe. In nur 3 Tagen kamen weitere 432 Pakete zusammen. Bei 500 Paketen wollten wir die Aktion beenden, doch nun sind es 536 geworden. Gott sei’s gedankt.

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Die Krone im Land der Armut

Als ob die allgemeine Armut nicht schon reicht, Krisen machen es nicht besser, oder doch?

Irgendwie war es abzusehen, dass so etwas mal kommen muss. Diese immer höher, immer weiter, immer schneller Mentalität war kaum noch zu ertragen, und für die Erde gab es schon deutlich sichtbare Zeichen, dass wir Menschen an ihr Raubbau begehen. Die viel beschworene Globalisierung ist an einem kritischen Punkt angekommen. Das war uns allen schon länger klar, und doch haben wir nur oberflächig reagiert, da uns ein Leben mit Superlativen weitaus wichtiger war.

Und auf der anderen Seite, in anderen Kulturen, in denen nur persönliche Kontakte üblich sind, werden neue Wege online gefunden. So entwicklen sich neue Möglichkeiten für alle im Bewusstsein für andere.

Wie immer im Leben, wenn wir etwas ändern sollen, aber nicht wollen, kommt ein Ereignis, das uns radikal umdenken lassen muss. Diesmal in Form eines Virus.

Corona, sein Name, ein lateinisches Wort, das Krone aber auch Belagerungsring heißt. Beide Bedeutungen passen wie die Faust aufs Auge. Corona, sagt mir, dass hier jemand die Krone aufhat, und dass wir uns wie in einem Belagerungszustand befinden, brauche ich wohl nicht näher zu erklären.

Doch genau das spaltet die Nation. Für die einen ein zu autoritäres Verhalten, für ein Grippevirus, an dessen Vorgänger auch jedes Jahr Tausende sterben. Worte wie Panikmache und Überwachungsstaat sind häufiger zu hören.

Für die anderen ist das Virus eine echte Gefahr, weil unbekannt und kein Gegenmittel vorhanden. Da wir uns wegen der Kontaktsperre jedoch nicht persönlich darüber austauschen können, muss das Internet herhalten, und es wird geschimpft und vermutet und Verschwörungstheorien finden ihren Anfang.

So lasst uns nur von wirklichen Fakten sprechen, da selbst die Infizierten- und Todeszahlen mittlerweile von einigen angezweifelt werden. Doch obwohl das Virus vieles durcheinander wirbelt, gibt es deutliche Zeichen für uns. Wer genauer hinschaut, kann sie bei sich selbst und seiner Umgebung entdecken.

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Spenden in Zeiten der Krise II

Unsere nächsten Schritte …..
FIDYA, KAFFARA, ZAKAT UL FITR, FLEISCH FÜR‘S FEST

Aufgrund der Umstände und der Erfahrungen mit den Ramdanpaketen können wir dieses Jahr keine 3Kg Beutel packen, sondern geben ganze Reissäcke an Großfamilien. Ich bitte um euer Verständnis.

Fleisch fürs Fest
Eine besondere Freude ist es für uns den Armen zum Fest eine Fleischmahlzeit zu ermöglichen. Dafür schlachten wir einige Tage vor dem Fest einige Bullen. Unser Ziel sind 3 Bullen, allerdings hat sich der Preis zum Vorjahr erhöht. Wir müssen jetzt pro Bullen ca 1000€ zahlen. Auch hier gilt, soviel Geld wie wir bis dahin bekommen haben, soviel Bullen werden gekauft. Pro Bulle gibt es etwa 100Kg Fleisch.
Verwendungszweck: Bulle

Spenden in Zeiten der Krise

In den letzten Tagen ist etwas Sensationelles geschehen. Wir waren davon ausgegangen, dass jeder jetzt mit der Bewältigung seiner eigenen Probleme beschäftigt ist. Doch da haben wir uns getäuscht. Als unsere Sponsoren erfahren haben, dass das Coronavirus nun auch in Gambia angekommen ist, stieg die Hilfsbereitschaft exponentiell an.

Am 13.1.20 riefen wir zum ersten Mal in diesem Jahr dazu auf, für Ramadanpakete zu spenden. Ein Paket kostet 25€ und innerhalb von 2 Monaten hatten wir 104 Pakete zusammen. Gott sei’s gedankt. Bis zu diesem Zeitpunkt dachten wir noch, wir hätten alle Zeit der Welt.

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Iftar-Pakete 2020

Ramadan

Ramadan steht vor der Tür, na ja noch 2 Monate, aber irgendwie liegt die Vorfreude schon in der Luft. Das Wort Ramadan ist wieder häufiger im Sprachgebrauch, sei es bei Terminvereinbarungen oder Reiseplanungen.
In unserem Verein ist der Ramadan nun schon seit Jahresbeginn Thema. Denn in Erinnerung an letztes Jahr, als der Andrang so übermäßig groß war, und sie noch Tage später vor dem geschlossenen Büro standen, wollen wir diesmal soviel wie möglich Bedürftigen unsere legendären Iftar-Pakete zukommen lassen. https://empathymitgefuehl.com/2019/05/14/ramadan-2019/
Der Inhalt des Paketes wird sich nicht viel vom letzten Jahr unterscheiden, denn in 2019 waren die Empfänger sehr glücklich, mit dem, was sie bekommen haben.


Sie werden Kaffee, Tee, Zucker, Mayonnaise, Milchpulver, Datteln, 5l Öl und Nudeln bekommen. Sie 30 Tage mit einem warmen Essen zum Fastenbrechen zu versorgen, soweit sind wir leider noch nicht, aber wir arbeiten daran. Doch was sie mit unseren Paketen bekommen, verschönert ihnen auch schon das tägliche Frühstück.
Vor zwei Jahren haben sich viele über die 7,5 Kg Zucker aufgeregt, die wir dem Paket beifügen. Dazu bitte den Artikel lesen … https://empathymitgefuehl.com/2018/02/27/zucker-zucker-zucker/


Hier sei nur kurz so viel dazu gesagt. Der Gambier geht ausschließlich auf dem Markt einkaufen, isst alles frisch und Supermarktprodukte mit den versteckten Zuckern kennt er nicht. Bei einer 10-köpfigen Familie sind 7,5KG Zucker für 30 Tage pro Person 750gr. Für 30 Tage. Sie benutzen ihn ausschließlich für ihren Tee oder Kaffee oder um den morgendlichen Hirsebrei zu süßen.
Statistisch gesehen inklusive aller versteckten Zucker nimmt ein durchschnittlicher Deutscher im gleichen Zeitraum 3 Kg Zucker zu sich. Eine 10-köpfiger deutsche Familie würde demnach 30 Kg Zucker verschlingen. So seid bitte barmherzig mit uns und den Gambiern, wenn sie sich freuen einen Monat mal für alle Familienmitglieder Zucker zu haben.


Ein Iftar-Paket kostet 25€ und erfreut eine ganze Familie. Wer möchte uns helfen, den Bedürftigen in Bakau und Umgebung eine große Freude zum Ramadan zu machen? Sie werden für euch beten.

Kontoverbindung:
Help the poor and the needy e.V.
IBAN DE47100205000003291200
VZ Essenspakete

Ich danke euch von Herzen

Wenn du uns helfen möchtest, abonniere doch bitte diesen Blog oder melde dich für unseren Newsletter an. Dann verpasst du keine unserer Aktivitäten und bist immer auf dem Laufenden.

Unser Baumprojekt

Alle Jahre wieder führen unser Baumprojekt durch. Dann suchen wir Schulen oder Plätze, wo wir kleine Bäume pflanzen können. Letztes Jahr waren 3 Schulen und ein Dorf interessiert. Die Bäume werden dann von unseren Witwen gesät, und wenn sie eine bestimmte Größe haben, von unseren Sponsorinnen abgekauft. So entsteht ein Win-Win-Win-Situation. Die Witwen verdienen sich etwas dazu, die Sponsorinnen haben einen Baum gepflanzt, und die Schulen etc. haben Obst-Bäume auf ihrem Grundstück.

Einen Baum zu pflanzen ist eine höchst religiöse Angelegenheit. Schon der Prophet Muhammed sws sagte:
„Wenn ein Muslim einen Baum pflanzt oder einen Samen sät und von dessen Früchten die Menschen, Vögel oder Tiere essen, gilt dies als Sadaka (Almosen).“ (Buchârî)

Weil wir letztes Jahr den Andrang und den damit verbundenen Verwaltungsaufwand der Schulkinder, die einen Sponsor für ihre Schulgebühren suchten, unterschätzt hatten, waren wir mit dem Pflanzen der Bäume im November etwas spät. Das wollen wir dieses Jahr besser machen. Die Bäumchen sollen jetzt schon gesät werden, um sie dann im Juli pflanzen zu können.

Der Run auf die Bäume im Oktober/November seitens der Sponsoren war so groß, daß wir 113 Bäume pflanzen konnten. Gott sei’s gedankt. Ein sehr schönes und nachhaltiges Projekt.

Gerade sind wir dabei, unser komplettes Vereinskonzept auf Nachhaltigkeit zu überprüfen. Da gibt es noch viel Handlungsbedarf. Bäume zu pflanzen ist jedenfalls schon einmal ein guter Anfang.

Das einzige Problem ist, Plätze zu finden, wo die Bäume gepflanzt werden können. 100 Bäume brauchen ziemlich viel Platz. Aber so Gott will, werden wir neue Plätze finden, damit das Projekt weitergeführt werden kann.

Im nächsten Artikel wird es auch um Nachhaltigkeit gehen. Ich werde euch Einblicke in unsere Arbeit geben mit welchem Gedankengut, wir uns täglich beschäftigen müssen und welchen Schwierigkeiten wir hier mitunter ausgesetzt werden.

Nun ist der Container da!

Mit knapp 3 Wochen Verspätung kam dann der Container auch endlich an. Es ist immer reichlich nervig, denn der Zoll scannt den Container, aber es werden auch einzelne Kartons aufgemacht, für Stichproben. Wenn dann der Container bei dem Besitzer angekommen ist, muss alles ganz schnell gehen, da sie nicht die Räumlichkeiten haben alles zu verstauen. So kann es passieren, dass du gerade in einem wichtigen Meeting, oder gerade nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause gekommen bist, das Telefon klingelt und du „gebeten“ wirst, sofort deine Sachen abzuholen. Nun wir konnten ihn dann doch noch überzeugen am nächsten Morgen zu kommen.
In dem Container waren ja nun hauptsächlich 300 Abayas und 100 Schultaschen. Unsere Kleiderständer im Büro fassen etwa 100 Kleider. So bringen wir nach und nach immer mehr ins Büro und verteilen sie.
In den Schultaschen haben wir dann auch Stifte, Hefte, Zahnbürsten, Zahnpasta und Matchbox Autos gefunden. Das war eine große Freude für die Kinder. Sie kamen in kleinen Gruppen, machten eine Reihe und warteten ganz artig bis sie an der Reihe waren. So hatte es sich schnell herumgesprochen, und innerhalb von 3 Stunden war alles verschenkt.
Unsere Witwen waren sehr angetan von den Kleidern und den Kopftüchern. Oft machten sie eine kleine Modenschau im Büro und es wurde sehr viel gelacht. Es war so schön, sie in all ihrer Not wieder einmal lachen zu sehen.

Der Container Inhalt

Alles in Allem eine gelungene Aktion. Aber das Highlight waren dann doch die Machbox-Autos. Eine Aktion, die es verdient wiederholt zu werden. Wir erstellen jetzt eine Bedarfsliste, mit den Artikeln, die dringend gebraucht werden, denn die Containerkosten sind hoch, und wir wollen künftig noch effektiver handeln. Ein großer Dank an alle Mitwirkenden.

Container 2&3

Es war grandios, was im zweiten Container dieses Jahres alles enthalten war. Bettgestelle, Matratzen, Abayas, Computer, Bücher, Medikamente, Schreibmaschinen…. Der reine Wahnsinn.

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Aqiqa und mehr

Es gibt immer wieder Anfragen, ob wir Aqiqa-Schafe schlachten. Ja, wir machen es, und zwar gerne. Muslime schlachten Aqiqa Schafe zur Geburt eines Kindes. Bei einem Sohn werden 2 Hammel geschlachtet und bei einer Tochter 1 Hammel. Das Fleisch wird dann an Bedürftige verteilt. Da dieser Brauch in Deutschland aufgrund der Gesetze nicht umsetzbar ist, lassen viele Muslime ihre Hammel im Ausland schlachten, gerne auch dort wo es viele Bedürftige gibt, die so gut wie nie Fleisch essen können.

So auch dieses Mal. Hinzu kam noch, dass eine Schwester Sadaqqa Kaffara zahlen wollte. Sadaqqa Kaffara ist eine Wiedergutmachung für eine nicht erbrachte religiöse Leistung, wie z.B. fasten. In der Regel besteht die Ersatzleistung daraus Arme zu speisen. So haben wir diese beiden Wünsche unserer Sponsoren zusammen gefasst und ein schönes Essen in dem Dorf Kuloro ausgerichtet, in dem wir auch unsere Moschee bauen.

Sie haben erst die zwei Hammel für die Geburt eines kleinen Jungen geschlachtet, ein Teil des Fleisches für das Kochen zurückbehalten und den Rest in kleine Tüten verpackt und verteilt. Dann wurde Domoda, das Nationalgericht Gambias gekocht. Ein Gericht ähnlich wie Gulasch nur mit Erdnuss-Soße. Viele der Dorfbewohner hatten so einen sehr schönen Tag und konnten nach langer Zeit auch mal wieder Fleisch essen.

Auf dem letzten Bild seht ihr die kleine Moschee, die wir gebaut haben aus der hinteren Ansicht. Ingesamt für alle Beteiligten ein wirklich gelungener Tag.

Ein Jahr später ….

Eine liebe Freundin machte mich auf einen Artikel aufmerksam, den ich vor exakt einem Jahr geschrieben hatte. Es war ein kleiner Status Quo-Bericht über unsere Aktivitäten. Es ging unter anderem um unsere Studenten, die im September wieder die neuen Semester bezahlen müssen und um die Kurban-Schafe, die für das Opferfest gekauft wurden. Letztes Jahr waren es 48, dieses Jahr 105.

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Kurban 2019

 

In einer Spendenzeit von ca 6 Wochen haben wir von 73 Spendern über 10000€ für Kurban-Hammel gesammelt, so viel wie noch nie. In den vergangenen Jahren reichten die Spenden meist für 20-50 Schafe. Wenn wir die Schafe nahe der Hauptstadt gekauft hätten, wäre es sehr knapp mit dem Geld geworden. Doch durch die kluge Auswahl der Viehmärkte im Landesinneren und geschicktes Verhandeln konnten wir schließlich von dem Geld 105 Schafe kaufen. D.h. wir können 105 Familien glücklich machen. Möge Allah die Spender reichlich belohnen. Doch wie aufregend die ganze Geschichte war erfahrt ihr hier.

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Wir nennen sie Containershops

Wir nennen sie Containershops, aber eigentlich ist es eine Recycling-Industrie.

In Zahlen: Deutschland hat seine Konsumausgaben in den letzten knapp 30 Jahren verdoppelt. Das heißt, es wird mehr und mehr gekauft. Die Gründe sind klar. Billigware macht es möglich, und es wird auf Quantität statt Qualität gesetzt. Da die Billigproduktionen (meist aus dem Ausland) aber nicht lange hält, hat jedes einzelne Produkt eine oft recht kurze Lebensdauer. Und irgendwo müssen die ausrangierten Sachen ja hin. Was liegt da näher als sie zu den Armen und Hilfsbedürftigen z.B. in Afrika zu schicken.

Ich teile diese Ansicht mit gemischten Gefühlen.

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Fleisch für‘s Fest – Ramadan 2019

Fleisch für’s Fest

Am Tag vor dem Fest war es dann endlich soweit. Die Bullen sollten geschlachtet werden. Die Schlachter waren für 7 Uhr morgens bestellt. Das fand ich gut, denn dann ist die Sonne schon aufgegangen, und ich kann meine Fotos machen. Doch dann passierte etwas, dass in meiner Karriere hier noch nie dagewesen ist. Statt der üblichen 2 Stunden Verspätung, riefen sie um 5 Uhr morgens an, dass sie jetzt auf dem Weg seien. Ich verstand die Welt nicht mehr. Sie kamen noch vor dem Fajr Gebet um 5.30 Uhr an, beteten erst einmal und machten sich dann an die Arbeit. Im Stockdunklen nur assistiert von 2 Taschenlampen. Daher sind die Fotos vom Schlachten nicht wirklich verwertbar.

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Subhanallah, die Bullen sind da!

Subhanallah, die Bullen sind da

Es war 0.30 Uhr als unser Helfer mit den Bullen endlich bei uns eintrafen. Total übermüdet versuchten dann der Verkäufer der Bullen, der extra aus Senegal mitgekommen war, der Fahrer, unser Angestellter aus dem Büro und unser Wachmann die Riesenexemplare von Bullen aus dem Transporter zu bekommen. Da die Riesenviecher mindestens 3-4 soviel wiegen wie einer der Männer eine ziemlich schwieriges Unterfangen. Vor allem, wenn die Reisenden gefastet haben und bis zu diesem Moment nur ein Brot gegessen hatten.

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Registration closed! – Mission impossible

Nach der Verteilung der Iftar-Pakete setzte ein Run auf die Anmeldung bei unserem Verein ein. Ich konnte es noch etwas abmildern, indem ich meine Mitarbeiter davon überzeugen konnte, erst ein Interview zu machen, um herauszufinden, ob sie wirklich bedürftig sind. Gesagt, getan, und dennoch waren es mehr als 40 Neuanmeldungen. Alle waren völlig erschöpft, doch nun begann die eigentliche Arbeit.

Das Anmeldeformular ausfüllen, Digitalfoto machen, Passfotos organisieren, die Anmeldung in die entsprechende Liste übertragen (Reis-Projekt, Medizinischer Support, Witwe, Waise etc. ) Dann alles in unser Projektmanagement-Programm übernehmen, Prioritäten festlegen und dann so langsam publizieren. Zwischendurch kam ich mir vor wie ein Beamter, der hinter seinen Aktenbergen versinkt.

Dann kam die Idee draußen ein Schild anzubringen, dass die Aufnahme neuer Mitglieder bis nächsten Monat gestoppt wird. „Registration closed“

Alle waren glücklich und zufrieden mit der Lösung. Doch wir hatten die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Dass nicht alle das Schild lesen können, das war uns klar, aber dass bereits eingetragene Mitglieder dann Bedürftige von weit weg zu uns brachten, die noch nicht einmal das Fahrgeld hatten, um wieder zurück zu fahren. Außerdem zum Teil so herzergreifende Fälle, dass wir einfach nicht wegsehen konnten. Und so kamen sie immer weiter Tag für Tag. Hier mal zwei Fälle aus unserem Alltag.

Die Frau oben auf dem Bild ist fast taub und ihr Mann und alle Kinder sind komplett taub. Ganz schwierig für die Familie, denn wie sollen sie arbeiten gehen und die Kinder in die Schule. Es gibt hier eine Schule für Gehörlose, die sie sich natürlich nicht leisten können. Wir prüfen gerade, ob wir da etwas machen können. Aber ihr seht, was da an jeder Anmeldung immer noch für ein Rattenschwanz dranhängt.

Der Mann auf dem Bild ist auch sehr schwerhörig, aber das ist nicht sein Problem. Er ist ein Donkey-Man. Das heißt er holt den Müll von den Leute mit seinem Esel ab. Jetzt ist sein Esel aber so stark verwundet, dass er nicht mehr arbeiten kann. So wie ich verstanden habe, hat er den Esel jetzt zu einem Tierdoktor in eine andere Stadt gebracht, aber nun kann er nicht arbeiten und die Familie hat nichts zu essen.

Das sind Probleme!

Aber solche Leute kann man ja nun nicht wieder wegschicken, und das waren aber nur zwei derer, die nach dem Ansturm der 40 noch in unser Büro gekommen sind. Zur Zeit sind es täglich etwa drei.

Fazit: Ein Anmelde-Stopp in einem NGO, der sich um die Ärmsten der Nation kümmert, ist eine „Mission impossible“.

Wieder was dazugelernt! 😉

Ramadan 2019

Familie Jammeh und der ganze Verein „Help the poor and the needy e.V.“ wünschen allen Muslimen einen gesegneten Ramadan 2019.

Da der letzte Ramadan etwas traurig war, weil wir kurz vorher bestohlen wurden, wurde es dieses Mal umso schöner. Ich war den ganzen April in Deutschland und konnte viele neue Freunde für unseren Verein gewinnen. Entsprechend war auch die Spendenbereitschaft. Wir hatten es tatsächlich geschafft, 356 Familie mit Iftarpaketen zu versorgen. Doch auch die Abaya-Aktion war mehr als erfolgreich. Die gewünschten 100 Abayas wurden um 100% übertroffen. Die Frauen hier freuen sich schon wahnsinnig.

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Babucar und seine Mutter brauchen Hilfe

Ihr kennt das vielleicht auch, wenn die Kinder so langsam in die Vorpupertät kommen, meint man oft sie nicht nich widerzuerkennen. Doch seid beruhigt, dass geht nicht nur den Müttern in Deutschland so. In unserem Bekanntenkreis gibt es eine Familie, in der der Vater im November verstorben ist. Babucar (11), der Älteste ist seitdem auf einem ganz schlechten Weg. Er schwänzt die Schule, bettelt die Touristen an, und macht Dinge, die in weiter und weiter vom rechten Weg abbringen. Die Mutter hat eine berechtigte Angst, dass er ein Dropout wird.

Kennengelernt habe ich Babucar vor etwa 7 Jahren. Da war er so ein süßer kleiner Junge. Jetzt erwischen wir ihn, wenn wir durch den Ort gehen, ab und zu beim Glücksspiel. Die Mutter ist todtraurig darüber. Die Rolle des ältesten Sohnes in Gambia ist immer noch extrem wichtig. Er soll später mal die Familie unterstützen und Verantwortung übernehmen.

Babucar, 2011.

Eigentlich kam seine Mutter zu uns, weil sie mit dem Obstverkauf am Straßenrand kaum ihre 5 Kinder ernähren kann. Sie bat um einen Sack Reis. Doch der Werdegang ihres Ältesten macht ihr so viel Kummer, dass sie lieber auf den Reis verzichtet, und uns gebeten hat, ihr zu helfen, die Jungen in einem Internat anzumelden. Davon gibt es hier sehr gute.

Wir baten die Mutter dann eine Schoolbill zu bringen. Das wird hier immer so gemacht, damit die Eltern/Sponsoren wissen, wie viel die Schule kosten würde.

In diesem Fall würde das Internat 32€ pro Monat kosten. Am Anfang muss man 3 Monate im Voraus bezahlen, um zu zeigen, dass man es ernst meint.

Wir möchten Babucar bewahren vor einer Karriere als Straßenjunge. Davon gibt es einfach schon zu viele, die sich einzig und allein vorstellen können, nach Europa zu gehen und sonst nichts. Wenn das nicht geht, machen sie gar nichts oder werden kriminell. Babucar ist ein so lieber Junge. Wer kann uns helfen, ihn wieder auf den rechten weg zu bringen. Ich habe der Mutter gesagt, ich versuche, die Schulgebühren für ein Jahr zu sammeln, mehr kann ich erst einmal nicht versprechen.

Bitte, bitte, bitte zahlt in unseren Studenten/Ausbildungsfonds ein, so können wir kleine Seelen wie Babucar retten.

Babucar heute.

VZ Studentenfonds

Help the poor and the needy e.V.

IBAN DE47100205000003291200

PayPal: spenden@helpthepoor.de

Eine bewegende Geschichte

Modou J., geboren 1998, ist ein junger Mann, dessen Geschichte mich sehr berührt hat. Er ist der zweite Sohn seiner Eltern, und sein Leben ist nicht so einfach. Sie wohnen in einem kleinen Haus, zunächst ohne Strom und mit einem kaputten Dach, durch das es ständig hereinregnete. Er hat einen älteren Bruder, der versucht in Senegal Geld zu verdienen und einen jüngeren Bruder und zwei kleine Schwestern. Die jüngeren Geschwister gehen auch nicht regelmäßig in die Schule, auch haben sie oft kein Frühstück.

Seinen Kindergarten konnte Modou fast nicht beenden, weil die Eltern ihn nicht zahlen konnten. Zu dieser Zeit verkaufte der Vater Brennholz und die Mutter verkaufte Erdnüsse.

Auch in der Grundschule wurde er oft wegen nicht bezahlten Schulgebühren nach Hause geschickt. Angesichts dieses Dilemmas, beschloss der Vater 2011 den Weg durch die Wüste zu gehen, um seiner Familie etwas bieten zu können. Doch dann kam die Revolution in Libyen, „Eine bewegende Geschichte“ weiterlesen

Auf ein Wort!

So habe ich gelernt, kann man ein wichtiges Thema einleiten. Und es ist ein wichtiges Thema. Es geht um Witwen in Afrika, speziell in Gambia. Allein seit Ende Dezember haben uns 18 Witwen um Hilfe gebeten. Das wirft verständlicherweise Fragen auf.

Oft werde ich gefragt, warum und woran denn so viele Männer sterben, und ob es denn auch Witwer gibt. Auf diese und noch andere Punkte werde ich jetzt hier eingehen.

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Gestern in Kuloro

Wir hoffen, dass alle unsere Leser gesund in das neue Jahr gekommen sind. Wir sind es, Gott sei’s gedankt, und einer unserer ersten Ausflüge führte uns nach Kuloro. Für alle, die noch nichts darüber gelesen haben. In Kuloro bauen wir eine Moschee und kümmern uns auch sonst um die Bedürftigen.

Hier der Artikel über die Matratzenlieferung. Die Atmosphäre in Kuloro ist immer sehr schön, weil es so ruhig und abgelegen ist, fernab vom städtischen Stress. Es ist immer wie ein wenig Urlaub, wenn die Fahrt dorthin nicht wäre.

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Mal wieder …. ein kleines Projekt mit großer Wirkung

Erinnert ihr euch? Vor langer Zeit hatten wir mal ein ähnliches Projekt. Damals haben wir Glühbrirnen gekauft, die sich selbst aufladen und dann bei Stromausfall weiter leuchten. Das war ein großer Erfolg. Ich glaube am Ende waren es 400 Glühbirnen.

Hier noch einmal der Artikel dazu.

Was ich euch heute vorstellen möchte ist ähnlich nützlich und noch billiger. Hintergrund ist, dass es in Gambia wegen der Umweltverschmutzung seit zwei Jahren zwar keine Plastiktüten mehr gibt, doch die Ersatz-Stofftüten sind so dünn, dass sie kaum einen Einkauf aushalten. Also werden auch davon immer neue gekauft und die anderen in den Müll geworfen. Eine Müllreduzierung ist es also nicht, und sie müssen immer wieder Geld ausgeben. Hier nun die Idee meiner Tochter dazu:

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The Methodist Special School ….

… ist eine ehemalige Missionsschule, die vor einigen Jahren von der Regierung übernommen wurde. Meine Schwägerin, die selbst ein Downsyndrom-Mädchen hat, machte mich auf die Schule aufmerksam. Letzte Wochen haben wir sie dann besucht. Was ich dort vorfand waren sehr engagierte Lehrer, ein etwas heruntergekommenes Schulgebäude, kaum Schulmaterialien und nur ein Fünftel anwesende Schüler.

Doch eins nach dem anderen.

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279 Familien und kein Ende in Sicht

Unsere letzte Zählung ergab 279 bedürftige Familien bzw. Personen. Davon sind 135 Witwen und 12 Schüler/Studenten. Seit Ramadan haben wir so mal eben 100 neue Registrierte.

Manchmal kommt es vor, dass ihr länger nichts von mir hört. Das liegt aber nicht daran, dass wir nichts zu tun haben, sondern dass wir so viel zu tun haben, dass ich kaum dazu komme euch alles mitzuteilen. Wenn ich dann mal Zeit habe, und mir einen Homeoffice-Tag erzwinge, dann kommt leider alles auf einmal.

Ich zeige euch jetzt im Einzelnen, welche Projekte wir umgesetzt haben und welche noch offen sind.

Es schein im Übrigen so, dass wir uns in einer sehr gesegneten Phase im Verein befinden, denn oft sind die Hilfsangebote schon vor den Hilfegesuchen da. Das haut mich jedes mal wieder um. Subhanallah.

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Empathie in Berlin

Entschuldigt, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Ich war ganze 7 Wochen in Berlin. Die Zeit war so intensiv, dass ich nicht zum Schreiben gekommen bin. Dafür habe ich aber viele andere schöne Sachen gemacht und auch viel für den Verein und unsere Arbeit in Gambia erreicht.

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Tage, die es in sich hatten

Allen Muslimen wünschen wir ein gesegnetes Opferfest. Möge Allah unsere Gebete annehmen und uns noch viele weitere Opferfeste feiern lassen.

Rückblick

Seit dem letzten Blogeintrag vor genau einem Monat ist viel passiert. Damit ihr einen kleinen Eindruck bekommt, wie wir arbeiten, werde ich euch jetzt schildern, was ich seit dem letzten Blog so getrieben habe. Leider ist der Artikel schon wieder etwas lang geworden. Ich gelobe Besserung und schreibe lieber mehrere kleine.

Kleiderkammer

In Erwartung der vielen Abayas haben wir schnell noch die verbleibende Gebrauchtkleidung auf Bügel gehängt und in unserem Backoffice eine Kleiderkammer eingerichtet. In der Hoffnung, dass die ganze Kleidung ausgegeben ist, bis die Abayas kommen. Dann sind hoffentlich die Bügel wieder frei und wir können unsere Kleiderkammer mit den langen Kleidern präsentieren.

Reisausgabe

Ein paar Tage später war dann auch schon die Reisausgabe für die Witwen. 36 Witwen bekommen derzeit einen monatlichen Sack Reis zur Unterstützung. Aber durch diverse Todesfälle in den letzten Tagen bräuchten wir dringend noch mehr Sponsoren für weitere Witwen. Von den 178 Familien, die derzeit bei uns registriert sind, sind etwa die Hälfte Witwen. Witwen sind in Gambia die Ärmsten der Armen.

Kurz nach der Reisausgabe kam dann eine neue Witwe, Mama Sanneh, zu uns ins Büro. Sie hat vor Kurzem ihre über 100-Jährige Schwiegermutter verloren und kurz danach ihren Mann. Jetzt steht sie mit den drei kleinen Töchtern alleine da und versucht die kleine Familie als Wäscherin über Wasser zu halten. Sie bekam auch einen einmaligen extra Sack Reis. Ihre Lebensbedingungen sind so traurig, dass wir uns auch für sie einen neuen Sponsor wünschen. Ich komme nach Berlin mit einigen neuen Witwen im Gepäck (sinnbildlich) vielleicht möchte ja noch jemand eine übernehmen.

Starkregen hat Dächer demoliert

Komischerweise regnet es freitags hier immer am heftigsten. So auch an einem Freitag Anfang Juli. Die Nähschule, unser Privathaus und viele andere Gebäude hatten Wasserschäden. Glücklicherweise haben wir jemanden, der sich um das alles kümmert. Ich alleine wäre damit wohl etwas überfordert gewesen.

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Letztens bei der Post

Zwischendurch gibt es dann immer wieder Momente, die das Herz berühren. So gingen wir einmal kurz nach 14 Uhr in die Post. Um genau 14 Uhr ist es in Gambia Zeit für das Mittagsgebet. Was wir nicht erwartet hatten, im Besucherraum beteten einige Kundinnen auf den Fliesen, und als wir zu den Schaltern gingen beteten alle Angestellten hinter ihren Schreibtischen. Masha Allah, welch konsequentes Handeln! Das ist einer der Unterschiede zwischen Deutschland und einem Islamischen Land.

So gingen wir unverrichteter Dinge wieder hinaus. Draußen am Rande des Vorplatzes stand eine kleine Moschee, nicht größer als ein Wohnzimmer, aus der einige Männer kamen die das Gebet beendet hatten. So gingen wir dann hinein und beteten auch. Während wir uns zum Gebet aufstellten, kamen noch zwei weitere Männer in die Moschee, um auch zu beten.

Sie beteten vor mir, und da wurde mir bewußt, das egal wo du auf der Welt bist, alle Muslime in der selben Art Allah anbeten, ein paar Milliarden Menschen. Der Islam hat so viele Follower, und das ganz ohne Facebook und Whatsapp. Bei dieser Erkenntnis wurde mir ganz warm ums Herz.

Ein paar Tage später kam ich wieder um 14 Uhr an diesem Platz vorbei. Die Moschee war voll, auch vor der Moschee war kein Platz mehr, so rollten sich die Männer Bastmatten zwischen den Autos aus und beteten gemeinsam zwischen den Autos, Hauptsache gemeinsam. Mich hat das sehr berührt.

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