Oft werde ich gefragt, warum wir das alles hier machen, und wie es dazu gekommen ist. Das ist recht schnell erklärt. Als ich 1998 zu Besuch in Gambia war, hat mich meine Schwägerin zu dem Kindergarten ihrer Tochter mitgenommen. Dort realisierte ich, dass es damals in einem Land mit 95% Muslimen ausschließlich christliche Kindergärten gab. Das wäre ja alles kein Problem, wenn es da nicht die Versuche gäbe, aus den kleinen Muslimen kleine Christen zu machen. Für das Aufsagen christlicher Gebete und anderer Rituale hatte ich wenig Verständnis bei ausschließlich muslimischen Kindern.
Meine kleine Nichte betete folglich vor dem Essen wie sie es im Kindergarten gelernt hatte, und der Sohn einer Freundin sang beim Malen eines Bildes „Oh Jesus, my Lord“
Zurück in Deutschland gründeten wir dann den Verein „Help the Poor and the Needy e.V.“ mit Mitgliedern aus 6 verschiedenen Ländern. Unser vorrangigstes Ziel sollte der Bau einer Grundschule/Kindergartens sein. Das wollen wir auch immer noch, doch die Finanzierung ist nicht so einfach, aber wir haben schon das Verwaltungsgebäude und einen Plan eines Architekten, der aber noch geändert werden muss. Unsere Idee ist es, mit Hilfe von Sponsoren eine für die Kinder gebührenfreie Schule zu errichten, damit sie kostenfreien Zugang zu Bildung erhalten. Ohne einen kulturfremden Einfluß.
Nach und nach stellten wir jedoch fest, dass der Bedarf an Lebensmitteln und der Grundversorgung der Familien ein noch viel größeres Problem darstellt. Seitdem sind wir hauptsächlich damit beschäftig, die Anfragen nach Familienhilfe und besonders der Witwenhilfe zu erfüllen.
Auch die medizinischen Probleme liegen uns am Herzen. Viele unserer Mitglieder können einen Arztbesuch nicht aus eigener Kraft bezahlen. Selbst Wunden werden oft nicht versorgt mit den entsprechenden Folgen.

Die Schule und den Kindergarten haben wir aber nicht aus den Augen verloren. Nur sind die zu erwartenden Kosten so hoch, dass es wohl noch eine Weile dauern wird bis die Schule steht. Wir würden uns gerne mehr darauf konzentrieren, wenn da nicht immer die Notfälle wären.
Hier in Gambia gibt es dafür unter den NGOs auch ein Wort. Disastermanagement. Als ich es das erste Mal gehört habe, war ich sehr überrascht, aber hier gehört dieses Wort zur Alltagssprache.
So haben wir nun auch ein Projekt, das Disastermanagement heißt. Es sind die vielen Unfall-Opfer, die ohne Krankenkasse dastehen und nichts von sich aus bezahlen können, die durch den Gebrauch von Kerzen oder defekten Stromzählern abgebrannten Häuser oder die Bedürftigen, die bei Starkregen oder Sturm ihre Dächer oder ganze Häuser verlieren.
Sehr viel Aufmerksamkeit widmen wir auch den Witwen, die oft mit 7 oder mehr Kindern zurückgeblieben sind und nicht wissen, wie sie ihr Leben meistern sollen. Sie haben die geringsten Chancen in diesem Land, da es weder Witwen- noch Waisenhilfe gibt. Sie sind ganz auf sich allein gestellt. Mit unserem Witwen-Reis-Projekt können wir ihnen wenigstens die Ernährung sicherstellen. Bei uns sind derzeit 210 Witwen registriert, von denen 150 bisher einen Sack Reis bekommen.
Diese und noch viele weitere Projekte liegen quasi vor unserer Nase. Wenn sie dann durchdacht und ausformuliert sind, werde ich mich an euch wenden und in den allermeisten Fällen können wir dann auch effektiv helfen. Gott sei’s gedankt.
Die Liebe zu Gott und zu den Menschen ist letztlich was zählt. Egal in welchem Land.
Wenn du mehr über die Gründe wissen möchtest, wie es zu unserer Arbeit gekommen ist, empfehle ich dir mein Buch.

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Möge Allah swt euch reichlich belohnen und euch dabei helfen, die Welt ein Stück besser zu machen!
Amin. Salam alaikum, ich dir letzte Woche eine Email über dein Kontaktformular geschickt. Würde gerne mit dir persönlich schreiben. Bitte melde dich.
Oh subhanaLlah, habe ich garnicht gesehen! Ich schau nochmal nach in shaa Allah. Würde mich auch sehr freuen!
Ich kann deine Nachricht nicht finden Ukhti…schreib mir bitte direkt unter khalisamuslima(at)yahoo.com!