Subhanallah, die Bullen sind da
Es war 0.30 Uhr als unser Helfer mit den Bullen endlich bei uns eintrafen. Total übermüdet versuchten dann der Verkäufer der Bullen, der extra aus Senegal mitgekommen war, der Fahrer, unser Angestellter aus dem Büro und unser Wachmann die Riesenexemplare von Bullen aus dem Transporter zu bekommen. Da die Riesenviecher mindestens 3-4 soviel wiegen wie einer der Männer eine ziemlich schwieriges Unterfangen. Vor allem, wenn die Reisenden gefastet haben und bis zu diesem Moment nur ein Brot gegessen hatten.
Dann bei Taschenlampenlicht wurde gezogen und geschoben, bis die Bullen endlich an ihren Bäumen angeleint waren. Das war dann so gegen 1.30 Uhr. Einer der Bullen ist nicht domestiziert, sondern aus dem Busch, und er ist so wild, dass Gedanken und Gespräche an Torreros und Stierkämpfe aufkamen. (Besonders als meine Tochter dann heute morgen mit einem dunkel-pinken Kopftuch aus dem Haus trat) 😁
Bei näherer Betrachtung des Transporters, konnten wir auch feststellen, dass eine Scheibe durch die Hörner des Schwarzen Bullen zu Bruch gegangen war.
Als dann alles angeleint wurde, bekamen die fleißigen Helfer ihr Essen und Schlafplätze von uns. Das war dann so gegen 2 Uhr nachts. Zwei Stunden später bekamen sie dann unser Brot zum Suhur, (Glücklicherweise hatte ich auch noch etwas für eingefroren). Dann konnten wir noch 3 kleine Stunden weiterschlafen, bis das daily Business weiterging. Abrechnung, Quittungen schreiben, noch einmal Geld wechseln, für den Restbetrag und um die Tiere mussten wir uns kümmern.
Die Fütterung gestaltete sich dann etwas schwierig. Einer musste mit einem langen Stock vor des Bullens Nase herumwedeln, damit ein anderer Wasser in den Trog füllen konnte. Subhanallah.
Unsere Mitarbeiter berichteten, dass es eine ganz tolle Erfahrung war in Senegal auf dem Viehmarkt die Bullen zu kaufen. Sie wurden von dem Besitzer der Tiere sehr herzlich zu Hause aufgenommen, bekamen ein Zimmer zum Übernachten, ihnen wurde ein schönes Essen zum Fastenbrechen bereitet und am nächsten Morgen warmes Wasser zum Duschen.
Schon einmal dort, haben sie dann gefragt, wann die beste Zeit ist, die Kurban zu kaufen. Ihnen wurde dann gesagt, 2-3 Wochen vor dem Fest, dann sind die besten noch zu einem guten Preis zu haben. Daher haben wir jetzt die Deadline für die Kurbanspende auf den 20.7. festgelegt. Möge Allah unsere Entscheidungen segnen.
Die Bullen haben nun zwei Tage Zeit, sich von den Strapazen der Reise zu erholen, bis sie dann ihr Leben für die Armen hergeben müssen.
Übrigens, mit den Kosten haben wir auch eine Punktlandung gemacht. Alle Spenden für die Bullen bis zum Abreisetag unseres Teams am Donnerstag beliefen sich auf 2100€ Alhamdulillah. Aus den Telefonaten mit Senegal deutete sich schon an, dass es teurer werden würde. Mich überkam etwas Panik, da plötzlich die Zahl 3 der Bullen in Gefahr war, ich aber unbedingt drei haben wollte. Und Subhanallah, ich schaute dann noch einmal auf den Kontaoauszug der Bank von Freitag. Da waren doch tatsächlich noch 410€ Spenden für Ramadan eingegangen. Ok, dachte ich die kommen jetzt noch zu den Bullen. Wir hatten jetzt also 2510€ zur Verfügung. Heute morgen, als wir dann die Abrechnung gemacht haben, dann das Ergebnis. Das Ganze hat bisher 2525€ gekostet. Was für eine Punktlandung.
Am Montag müssen dann allerdings noch die Schlachter bezahlt werden, aber das bekommen wir schon hin, in shaa Allah.
Alhamdulillah, wir sind sehr glücklich, wie alles doch noch geklappt hat.