Der Witwenfonds

In Gambia gibt es weder eine Witwen- und Waisenrente noch sonst irgendeine andere staatliche Versorgung für Witwen oder alleinstehende Frauen. Stirbt ein Mann einer jungen Frau, hat sie meist noch viele kleine Kinder, die sie versorgen muss und daher nicht arbeiten kann. Ältere Witwen verlassen sich da meist auf ihre erwachsenen Kinder, doch auch sie arbeiten oft aus Gründen fehlender Bildung nicht, oder sie schaffen es gerade so, ihre eigenen Kinder zu ernähren. So erklärt sich die Armut speziell bei den Witwen.

Warum das Witwen-Reis-Projekt so wichtig ist

Kaddy J. ein Beispiel von vielen

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Große Spendenaktion: Ramadanpakete 2022

Eine lieb gewonnene Tradition

2015 begannen wir Ramadanpakete auszugeben. Damals war es noch recht überschaubar. Die Preise waren zivil, die Menge der gespendeten Pakete 230 machbar, und mit einigen Helfern konnte das Packen und die Verteilung ruhig vonstatten gehen.
Letztes Jahr waren es dann schon 665. Trotz zweier Polizisten war der Ansturm auf die Pakete groß, und es wurde mitunter auch geschimpft, geweint und gebettelt.
So ist unser Wunsch in diesem Jahr 750 Pakete ausgeben zu können, da wir zur Zeit 500 Familien betreuen und noch weitere Pakete für andere Bedürftige brauchen.

Wer bekommt’s?

Die Bedürftigen, die sich bei uns registrieren lassen, waren bis vor etwa einem Jahr zu 90% Witwen, teils mit kleinen Kindern, ohne Kinder oder mit erwachsenen Kindern, die keine Arbeit haben. Doch im letzen Jahr hat sich vieles verändert, auch unsere Empfängergruppe.
In den Familien, in denen es noch einen Familienvater gibt, wurde es den Frauen häufig aus einem gewissen Schamgefühl heraus untersagt, unser Büro aufzusuchen.

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Die Verlierer der Globalisierung in Gambia

Jede Entwicklung, und besonders Entwicklungen mit einer großen Tragweite, bringen sowohl Gewinner als auch Verlierer hervor. Da die Globalisierung jedoch nicht einem Masterplan folgt, sondern ein sich dynamisch entwickelndes Phänomen ist, bleiben immer auch Akteure zurück, denen dieses Szenario mehr schadet als hilft.
Doch um genauer in das Thema einzusteigen, schauen wir uns einmal an, was Globalisierung eigentlich ist.

Definition

Die gängigste Definition für Globalisierung lautet:
„Globalisierung ist die weltweite Verflechtung in den Bereichen Wirtschaft, Politik, Kultur, Umwelt und Kommunikation.“
Damit sich eine Verflechtung harmonisch darstellt, sollten seine Stränge gleichmäßig verteilt sein. Im übertragenen Sinne sollte es ein Geben und Nehmen sein, eine Kooperation gleichgestellter Partner. Doch der Globalisierungsprozess lehrt uns anderes. Die Chancen- und Handlungs-Asymmetrie aller Beteiligten ist unverkennbar.
Die wirtschaftlich stärkeren Länder geben den ärmeren Länder die Richtung vor, diese müssen sich fügen und sind so in der Weltwirtschaft die großen Verlierer.

Abgrenzung zum Neokolonialismus

In diesem Zusammenhang wird auch gerne das Wort Neokolonialismus genannt. Meist politische Gruppen sehen nach der Versklavung, dem Kolonialismus nun als dritte Form den Neokolonialismus in dem Vorantreiben der Abhängigkeiten der Dritte-Welt-Länder von den Industrieländern (USA, Europa und nun auch China) und in ihm eine Fortsetzung des Imperialismus. Der erste, der dieses Vorgehen in einer öffentlichen Arbeit thematisiert hat, war Kwame Nkrumah, Ghanas erster Staatspräsident, in seinem Werk „Neokolonialsm the last stage of imperialism“.
Das Wesen des Neokolonialismus besteht darin, dass der Staat, der ihm unterworfen ist, theoretisch unabhängig ist und alle äußeren Insignien internationaler Souveränität besitzt. In Wirklichkeit wird aber sein Wirtschaftssystem und damit seine politische Politik von außen gelenkt.
Besonders die Welthandelsorganisation WTO, der Internationale Währungsfond IWF und die Weltbank unterstützen die Schaffung dieser neuen Abhängigkeiten. Sie entscheiden über die Vergabe oder Nichtvergabe von Krediten und Förderungen in Bildung, Wirtschaft und Gesundheit und verhindern somit unter Umständen eine erfolgreiche Entwicklung des Landes in der Weltwirtschaft.

Vorteile der Globalisierung

Wer von der Globalisierung spricht, sieht in der Regel aber nicht nur Nachteile. Besonders die Jugend empfindet die Öffnung nach Aussen, sich kulturell, im Lifestyle, aber auch in der Bildung mit anderen Ländern vergleichen zu können, als ein hohes Gut.

„So kam kurz vor der Fertigstellung dieses Artikels ein Management-Student zu uns und zeigte seine Bachelorarbeit über die Bedeutung der Globalisierung für die Jugend Gambias. Er hatte dazu eine Umfrage bei 240 Studenten gemacht. Das Ergebnis bei den Studenten war durchwegs positiv. Sie alle empfinden die Globalisierung als einen positiven Schritt zur Öffnung Gambias in Richtung Industriestaaten. Durch das Internet haben sie Zugang zu den weltweit anerkannten Größen ihres Faches und können Chancen wahrnehmen, die sie vorher nie gehabt hätten.

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Kurban 2021

Ich hoffe, ihr seid alle wohl auf und lasst die Schönheit des Ramadans noch etwas nachklingen. Für mich ist der Ramadan in Gambia immer besonders schön, da hier das ganze Land fastet, und es damit eine ganz besondere Atmosphäre ist.

Gambia ist das kleinste Land auf dem afrikanischen Festland und hat eine derzeitige Bevölkerung von ca 2,3 Millionen Einwohnern. Von ihnen sind weit über 90% Muslime.

Die Verteilung der Iftar-Pakete am Anfang des Ramadans und des Fleisches am Ende des Ramadans sind immer zwei der Highlights unserer Vereinsarbeit. Doch nach dem Fest ist vor dem Fest. Das dritte Highlight folgt dann immer 2,5 Monate später. Die Verteilung der Kurban-Hammel.

Ich werde nicht müde, euch immer wieder von den schönen Momenten zu erzählen, die die Übergabe der Hammel an ganz arme Familienväter auslöst. Da kullern Tränen über die faltigen Gesichter vor Freude, andere gehen auf die Knie vor Dankbarkeit, unser Telefon klingelt noch Tage später wegen der vielen Dankesbotschaften, die wir dann gerne an euch weiterleiten. Sie alle sprechen Bittgebete für die Spender, sie wünschen euch Gesundheit, Wohlergehen und ein langes Leben.

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Diabetes

Wir brauchen wieder eure tatkräftige Unterstützung, denn dank eurer großartigen Hilfsbereitschaft haben wir schon so vieles geschafft.

Vor nicht allzu langer Zeit haben wir einen ganzen Karton 📦 Blutzuckermessgeräte 🩺 gespendet bekommen. Alhamdulillah.
Diese werden dringend hier in Gambia 🇬🇲 benötigt.

Um die Geräte nutzen zu können benötigen wir die dazu passenden Teststreifen. Sinnvoll wären 2 Pakete Teststreifen pro Gerät.

Im ersten Moment denkt man, ach das ist doch ein kleiner Betrag. Aber mit durchschnittlich 20€ pro 50 Stck kommt da einiges zusammen.

Benötigt werden dafür

ca 470€ 💶💶💶

Um euch einen Überblick zu geben, hier die Liste der vorhandenen Blutzuckermessgeräte
1️⃣ Gluco Check Exellent
2️⃣ BG Star
3️⃣ my star extra
4️⃣ one touch select plus
5️⃣ one touch verio flex

Gespendete Teststreifen werden natürlich auch gern angenommen.– sie können nach Berlin geschickt werden, Adresse und Anfrage bitte an emine@helpthepoor.de

Wer Diabetes hat weiß wie unglaublich notwendig diese Teststreifen ➖ sind wir freuen uns also über Unterstützung. Die Patienten werden es euch sehr danken.

💶💶💶💶💶💶💶
Kontodaten:

Help the poor and the needy e.V.
DE63100205000003291203
Verwendungszweck: DI2020

JazzakAllahu khairan

Marie J. braucht hilfe

Marie J. kam am Montag kam zu uns in Tränen aufgelöst. Sie weiß nicht mehr weiter. Sie ist 30 Jahre alt, lebt mit ihrer Mutter und ihrem 9 jährigen Sohn P.

Ihren eigenen Vater hat sie nie kennen gelernt, er starb vor ihrer Geburt. Der Vater ihres Sohnes hat die Familie verlassen, als der Kleine 9 Monate alt war.

Sie machte Abitur, fiel aber in Mathe und Englisch durch. D.h. in Gambia keinen Job. Dr. J. der Leiter einer Klinik nahm sich ihrer an, stellte sie in der Verwaltung, bezahlte ihre Miete und die Schulgebühren des Jungen.

Im Februar noch vor Corona reiste er in seine Heimat Sierra Leone, dann kam der Lockdown, und er konnte nicht zurück. Die Belegschaft arbeitete dann noch einige Monate weiter, bis einige Projekte ausliefen und auch kein Gehalt mehr gezahlt wurde.

Am 9.9. nun verstarb Dr. J. in Sierra Leone und hinterlässt eine große Lücke in Gambia. Er war der beste Orthopäde und ein großartiger Mensch. Für Marie war er wie ein Vater. Nun steht sie vor dem Aus. Denn in ihrer Arbeit findet sie mit einem „Nicht Bestanden“ in Mathe und Englisch keine Arbeit und aus ihrer Wohnung wird sie gerade heraus geklagt. Sie hat seit 9 Monaten keine Miete gezahlt und jetzt muss sie gehen.

Wir können bestimmt nicht alle ihre Probleme lösen, aber wenn wir ihr etwas bei ihren Mietschulden helfen könnten, das wäre schon eine große Hilfe für sie. Sie braucht 600€ für 9 Monate Mietschulden.

Mein Vorschlag: Wir sammeln jetzt bis Sonntagabend, und was bis dahin zusammengekommen ist, zahlen wir ihr aus. Das ist das was wir ihr anbieten können.

Wer helfen möchte kann unter dem VZ „Miete für Marie J.“ auf unser Konto überweisen.
Help the poor and the needy e.V.
DE63100205000003291203

Nachricht von 16.35 Uhr: Eine Sponsorin wurde gefunden, und sie hat die gesamten Mietkosten übernommen.

Eid Mubarak (Kurban 2020)

Help the poor and the needy e.V. wünscht allen Muslimen zum bevorstehenden Opferfest ein herzliches

Eid Mubarak.

Möge Allah uns noch viele Opferfeste erleben lassen. In der heutigen Zeit wiegt dieses Bittgebet vielleicht noch ein wenig schwerer als in den vergangenen Jahren. 

Nachdem das Jahr für uns nicht so besonders gut begonnen hatte, rechneten wir dieses Jahr, auch wegen Corona, mit weniger Schafen. Doch Allah wollte es anders. Die Spenden-Aktion für die Hammel zum Fest lief sehr schleppend an. Auch regelmäßiges Erinnern doch bitte das Geld für ein Kurban zu spenden, brachte keine wirklichen Verbesserungen. 

Gerade als ich aufgeben wollte, und verstanden hatte, dass es in Zeiten von Corona eben jedem schlecht geht, und viele nicht mehr so viel abgeben können, kam mir eine Idee. 

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Rückblick

Sorry, dieser Blog-Artikel ist schon längst überfällig. Es tut mir leid, dass so viel Zeit vergangen ist seit dem letzten. Aber besondere Zeiten erfordern oft auch besondere Maßnahmen. So hatten wir sehr viel zu tun. Parallel zu alledem schreibe ich auch noch an meinem Buch, das in shaa Allah bald fertig ist. Dann habt ihr genug Lesestoff.

CORONA-HILFE

Sofort, nachdem am 17.3. der erste Corona-Fall in Gambia bekannt wurde, schloss der Präsident die Schulen und verhängte einen State of Ermergency (Ausnahmezustand), der bis heute anhält. Was das für die Wirtschaft bedeutet, brauche ich wohl niemandem erzählen, denn davon sind alle Länder betroffen. Doch was es für die Menschen bedeutet, die sowieso schon von der Hand in den Mund leben, ist noch einmal etwas ganz anderes. Sie sind abhängig von den kleinen Verkäufen von Früchten oder anderen Produkten, und das, was sie an diesem Tag verdienen, kommt dann nachmittags auf den Esstisch. Schlimm, wenn es dann einen Lockdown gibt, keine Strassen- und Marktverkäufe mehr erlaubt sind. Inoffizielle Zahlen sprechen von 90.000 Erwerbslosen. Dabei hatten wir nie mehr als 27 aktive Fälle.

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Die Krone im Land der Armut

Als ob die allgemeine Armut nicht schon reicht, Krisen machen es nicht besser, oder doch?

Irgendwie war es abzusehen, dass so etwas mal kommen muss. Diese immer höher, immer weiter, immer schneller Mentalität war kaum noch zu ertragen, und für die Erde gab es schon deutlich sichtbare Zeichen, dass wir Menschen an ihr Raubbau begehen. Die viel beschworene Globalisierung ist an einem kritischen Punkt angekommen. Das war uns allen schon länger klar, und doch haben wir nur oberflächig reagiert, da uns ein Leben mit Superlativen weitaus wichtiger war.

Und auf der anderen Seite, in anderen Kulturen, in denen nur persönliche Kontakte üblich sind, werden neue Wege online gefunden. So entwicklen sich neue Möglichkeiten für alle im Bewusstsein für andere.

Wie immer im Leben, wenn wir etwas ändern sollen, aber nicht wollen, kommt ein Ereignis, das uns radikal umdenken lassen muss. Diesmal in Form eines Virus.

Corona, sein Name, ein lateinisches Wort, das Krone aber auch Belagerungsring heißt. Beide Bedeutungen passen wie die Faust aufs Auge. Corona, sagt mir, dass hier jemand die Krone aufhat, und dass wir uns wie in einem Belagerungszustand befinden, brauche ich wohl nicht näher zu erklären.

Doch genau das spaltet die Nation. Für die einen ein zu autoritäres Verhalten, für ein Grippevirus, an dessen Vorgänger auch jedes Jahr Tausende sterben. Worte wie Panikmache und Überwachungsstaat sind häufiger zu hören.

Für die anderen ist das Virus eine echte Gefahr, weil unbekannt und kein Gegenmittel vorhanden. Da wir uns wegen der Kontaktsperre jedoch nicht persönlich darüber austauschen können, muss das Internet herhalten, und es wird geschimpft und vermutet und Verschwörungstheorien finden ihren Anfang.

So lasst uns nur von wirklichen Fakten sprechen, da selbst die Infizierten- und Todeszahlen mittlerweile von einigen angezweifelt werden. Doch obwohl das Virus vieles durcheinander wirbelt, gibt es deutliche Zeichen für uns. Wer genauer hinschaut, kann sie bei sich selbst und seiner Umgebung entdecken.

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Spenden in Zeiten der Krise II

Unsere nächsten Schritte …..
FIDYA, KAFFARA, ZAKAT UL FITR, FLEISCH FÜR‘S FEST

Aufgrund der Umstände und der Erfahrungen mit den Ramdanpaketen können wir dieses Jahr keine 3Kg Beutel packen, sondern geben ganze Reissäcke an Großfamilien. Ich bitte um euer Verständnis.

Fleisch fürs Fest
Eine besondere Freude ist es für uns den Armen zum Fest eine Fleischmahlzeit zu ermöglichen. Dafür schlachten wir einige Tage vor dem Fest einige Bullen. Unser Ziel sind 3 Bullen, allerdings hat sich der Preis zum Vorjahr erhöht. Wir müssen jetzt pro Bullen ca 1000€ zahlen. Auch hier gilt, soviel Geld wie wir bis dahin bekommen haben, soviel Bullen werden gekauft. Pro Bulle gibt es etwa 100Kg Fleisch.
Verwendungszweck: Bulle

Iftar-Pakete 2020

Ramadan

Ramadan steht vor der Tür, na ja noch 2 Monate, aber irgendwie liegt die Vorfreude schon in der Luft. Das Wort Ramadan ist wieder häufiger im Sprachgebrauch, sei es bei Terminvereinbarungen oder Reiseplanungen.
In unserem Verein ist der Ramadan nun schon seit Jahresbeginn Thema. Denn in Erinnerung an letztes Jahr, als der Andrang so übermäßig groß war, und sie noch Tage später vor dem geschlossenen Büro standen, wollen wir diesmal soviel wie möglich Bedürftigen unsere legendären Iftar-Pakete zukommen lassen. https://empathymitgefuehl.com/2019/05/14/ramadan-2019/
Der Inhalt des Paketes wird sich nicht viel vom letzten Jahr unterscheiden, denn in 2019 waren die Empfänger sehr glücklich, mit dem, was sie bekommen haben.


Sie werden Kaffee, Tee, Zucker, Mayonnaise, Milchpulver, Datteln, 5l Öl und Nudeln bekommen. Sie 30 Tage mit einem warmen Essen zum Fastenbrechen zu versorgen, soweit sind wir leider noch nicht, aber wir arbeiten daran. Doch was sie mit unseren Paketen bekommen, verschönert ihnen auch schon das tägliche Frühstück.
Vor zwei Jahren haben sich viele über die 7,5 Kg Zucker aufgeregt, die wir dem Paket beifügen. Dazu bitte den Artikel lesen … https://empathymitgefuehl.com/2018/02/27/zucker-zucker-zucker/


Hier sei nur kurz so viel dazu gesagt. Der Gambier geht ausschließlich auf dem Markt einkaufen, isst alles frisch und Supermarktprodukte mit den versteckten Zuckern kennt er nicht. Bei einer 10-köpfigen Familie sind 7,5KG Zucker für 30 Tage pro Person 750gr. Für 30 Tage. Sie benutzen ihn ausschließlich für ihren Tee oder Kaffee oder um den morgendlichen Hirsebrei zu süßen.
Statistisch gesehen inklusive aller versteckten Zucker nimmt ein durchschnittlicher Deutscher im gleichen Zeitraum 3 Kg Zucker zu sich. Eine 10-köpfiger deutsche Familie würde demnach 30 Kg Zucker verschlingen. So seid bitte barmherzig mit uns und den Gambiern, wenn sie sich freuen einen Monat mal für alle Familienmitglieder Zucker zu haben.


Ein Iftar-Paket kostet 25€ und erfreut eine ganze Familie. Wer möchte uns helfen, den Bedürftigen in Bakau und Umgebung eine große Freude zum Ramadan zu machen? Sie werden für euch beten.

Kontoverbindung:
Help the poor and the needy e.V.
IBAN DE47100205000003291200
VZ Essenspakete

Ich danke euch von Herzen

Wenn du uns helfen möchtest, abonniere doch bitte diesen Blog oder melde dich für unseren Newsletter an. Dann verpasst du keine unserer Aktivitäten und bist immer auf dem Laufenden.

Unser Baumprojekt

Alle Jahre wieder führen unser Baumprojekt durch. Dann suchen wir Schulen oder Plätze, wo wir kleine Bäume pflanzen können. Letztes Jahr waren 3 Schulen und ein Dorf interessiert. Die Bäume werden dann von unseren Witwen gesät, und wenn sie eine bestimmte Größe haben, von unseren Sponsorinnen abgekauft. So entsteht ein Win-Win-Win-Situation. Die Witwen verdienen sich etwas dazu, die Sponsorinnen haben einen Baum gepflanzt, und die Schulen etc. haben Obst-Bäume auf ihrem Grundstück.

Einen Baum zu pflanzen ist eine höchst religiöse Angelegenheit. Schon der Prophet Muhammed sws sagte:
„Wenn ein Muslim einen Baum pflanzt oder einen Samen sät und von dessen Früchten die Menschen, Vögel oder Tiere essen, gilt dies als Sadaka (Almosen).“ (Buchârî)

Weil wir letztes Jahr den Andrang und den damit verbundenen Verwaltungsaufwand der Schulkinder, die einen Sponsor für ihre Schulgebühren suchten, unterschätzt hatten, waren wir mit dem Pflanzen der Bäume im November etwas spät. Das wollen wir dieses Jahr besser machen. Die Bäumchen sollen jetzt schon gesät werden, um sie dann im Juli pflanzen zu können.

Der Run auf die Bäume im Oktober/November seitens der Sponsoren war so groß, daß wir 113 Bäume pflanzen konnten. Gott sei’s gedankt. Ein sehr schönes und nachhaltiges Projekt.

Gerade sind wir dabei, unser komplettes Vereinskonzept auf Nachhaltigkeit zu überprüfen. Da gibt es noch viel Handlungsbedarf. Bäume zu pflanzen ist jedenfalls schon einmal ein guter Anfang.

Das einzige Problem ist, Plätze zu finden, wo die Bäume gepflanzt werden können. 100 Bäume brauchen ziemlich viel Platz. Aber so Gott will, werden wir neue Plätze finden, damit das Projekt weitergeführt werden kann.

Im nächsten Artikel wird es auch um Nachhaltigkeit gehen. Ich werde euch Einblicke in unsere Arbeit geben mit welchem Gedankengut, wir uns täglich beschäftigen müssen und welchen Schwierigkeiten wir hier mitunter ausgesetzt werden.

Nun ist der Container da!

Mit knapp 3 Wochen Verspätung kam dann der Container auch endlich an. Es ist immer reichlich nervig, denn der Zoll scannt den Container, aber es werden auch einzelne Kartons aufgemacht, für Stichproben. Wenn dann der Container bei dem Besitzer angekommen ist, muss alles ganz schnell gehen, da sie nicht die Räumlichkeiten haben alles zu verstauen. So kann es passieren, dass du gerade in einem wichtigen Meeting, oder gerade nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause gekommen bist, das Telefon klingelt und du „gebeten“ wirst, sofort deine Sachen abzuholen. Nun wir konnten ihn dann doch noch überzeugen am nächsten Morgen zu kommen.
In dem Container waren ja nun hauptsächlich 300 Abayas und 100 Schultaschen. Unsere Kleiderständer im Büro fassen etwa 100 Kleider. So bringen wir nach und nach immer mehr ins Büro und verteilen sie.
In den Schultaschen haben wir dann auch Stifte, Hefte, Zahnbürsten, Zahnpasta und Matchbox Autos gefunden. Das war eine große Freude für die Kinder. Sie kamen in kleinen Gruppen, machten eine Reihe und warteten ganz artig bis sie an der Reihe waren. So hatte es sich schnell herumgesprochen, und innerhalb von 3 Stunden war alles verschenkt.
Unsere Witwen waren sehr angetan von den Kleidern und den Kopftüchern. Oft machten sie eine kleine Modenschau im Büro und es wurde sehr viel gelacht. Es war so schön, sie in all ihrer Not wieder einmal lachen zu sehen.

Der Container Inhalt

Alles in Allem eine gelungene Aktion. Aber das Highlight waren dann doch die Machbox-Autos. Eine Aktion, die es verdient wiederholt zu werden. Wir erstellen jetzt eine Bedarfsliste, mit den Artikeln, die dringend gebraucht werden, denn die Containerkosten sind hoch, und wir wollen künftig noch effektiver handeln. Ein großer Dank an alle Mitwirkenden.

Aqiqa und mehr

Es gibt immer wieder Anfragen, ob wir Aqiqa-Schafe schlachten. Ja, wir machen es, und zwar gerne. Muslime schlachten Aqiqa Schafe zur Geburt eines Kindes. Bei einem Sohn werden 2 Hammel geschlachtet und bei einer Tochter 1 Hammel. Das Fleisch wird dann an Bedürftige verteilt. Da dieser Brauch in Deutschland aufgrund der Gesetze nicht umsetzbar ist, lassen viele Muslime ihre Hammel im Ausland schlachten, gerne auch dort wo es viele Bedürftige gibt, die so gut wie nie Fleisch essen können.

So auch dieses Mal. Hinzu kam noch, dass eine Schwester Sadaqqa Kaffara zahlen wollte. Sadaqqa Kaffara ist eine Wiedergutmachung für eine nicht erbrachte religiöse Leistung, wie z.B. fasten. In der Regel besteht die Ersatzleistung daraus Arme zu speisen. So haben wir diese beiden Wünsche unserer Sponsoren zusammen gefasst und ein schönes Essen in dem Dorf Kuloro ausgerichtet, in dem wir auch unsere Moschee bauen.

Sie haben erst die zwei Hammel für die Geburt eines kleinen Jungen geschlachtet, ein Teil des Fleisches für das Kochen zurückbehalten und den Rest in kleine Tüten verpackt und verteilt. Dann wurde Domoda, das Nationalgericht Gambias gekocht. Ein Gericht ähnlich wie Gulasch nur mit Erdnuss-Soße. Viele der Dorfbewohner hatten so einen sehr schönen Tag und konnten nach langer Zeit auch mal wieder Fleisch essen.

Auf dem letzten Bild seht ihr die kleine Moschee, die wir gebaut haben aus der hinteren Ansicht. Ingesamt für alle Beteiligten ein wirklich gelungener Tag.

Ein Jahr später ….

Eine liebe Freundin machte mich auf einen Artikel aufmerksam, den ich vor exakt einem Jahr geschrieben hatte. Es war ein kleiner Status Quo-Bericht über unsere Aktivitäten. Es ging unter anderem um unsere Studenten, die im September wieder die neuen Semester bezahlen müssen und um die Kurban-Schafe, die für das Opferfest gekauft wurden. Letztes Jahr waren es 48, dieses Jahr 105.

„Ein Jahr später ….“ weiterlesen

Kurban 2019

 

In einer Spendenzeit von ca 6 Wochen haben wir von 73 Spendern über 10000€ für Kurban-Hammel gesammelt, so viel wie noch nie. In den vergangenen Jahren reichten die Spenden meist für 20-50 Schafe. Wenn wir die Schafe nahe der Hauptstadt gekauft hätten, wäre es sehr knapp mit dem Geld geworden. Doch durch die kluge Auswahl der Viehmärkte im Landesinneren und geschicktes Verhandeln konnten wir schließlich von dem Geld 105 Schafe kaufen. D.h. wir können 105 Familien glücklich machen. Möge Allah die Spender reichlich belohnen. Doch wie aufregend die ganze Geschichte war erfahrt ihr hier.

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Fleisch für‘s Fest – Ramadan 2019

Fleisch für’s Fest

Am Tag vor dem Fest war es dann endlich soweit. Die Bullen sollten geschlachtet werden. Die Schlachter waren für 7 Uhr morgens bestellt. Das fand ich gut, denn dann ist die Sonne schon aufgegangen, und ich kann meine Fotos machen. Doch dann passierte etwas, dass in meiner Karriere hier noch nie dagewesen ist. Statt der üblichen 2 Stunden Verspätung, riefen sie um 5 Uhr morgens an, dass sie jetzt auf dem Weg seien. Ich verstand die Welt nicht mehr. Sie kamen noch vor dem Fajr Gebet um 5.30 Uhr an, beteten erst einmal und machten sich dann an die Arbeit. Im Stockdunklen nur assistiert von 2 Taschenlampen. Daher sind die Fotos vom Schlachten nicht wirklich verwertbar.

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Subhanallah, die Bullen sind da!

Subhanallah, die Bullen sind da

Es war 0.30 Uhr als unser Helfer mit den Bullen endlich bei uns eintrafen. Total übermüdet versuchten dann der Verkäufer der Bullen, der extra aus Senegal mitgekommen war, der Fahrer, unser Angestellter aus dem Büro und unser Wachmann die Riesenexemplare von Bullen aus dem Transporter zu bekommen. Da die Riesenviecher mindestens 3-4 soviel wiegen wie einer der Männer eine ziemlich schwieriges Unterfangen. Vor allem, wenn die Reisenden gefastet haben und bis zu diesem Moment nur ein Brot gegessen hatten.

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Registration closed! – Mission impossible

Nach der Verteilung der Iftar-Pakete setzte ein Run auf die Anmeldung bei unserem Verein ein. Ich konnte es noch etwas abmildern, indem ich meine Mitarbeiter davon überzeugen konnte, erst ein Interview zu machen, um herauszufinden, ob sie wirklich bedürftig sind. Gesagt, getan, und dennoch waren es mehr als 40 Neuanmeldungen. Alle waren völlig erschöpft, doch nun begann die eigentliche Arbeit.

Das Anmeldeformular ausfüllen, Digitalfoto machen, Passfotos organisieren, die Anmeldung in die entsprechende Liste übertragen (Reis-Projekt, Medizinischer Support, Witwe, Waise etc. ) Dann alles in unser Projektmanagement-Programm übernehmen, Prioritäten festlegen und dann so langsam publizieren. Zwischendurch kam ich mir vor wie ein Beamter, der hinter seinen Aktenbergen versinkt.

Dann kam die Idee draußen ein Schild anzubringen, dass die Aufnahme neuer Mitglieder bis nächsten Monat gestoppt wird. „Registration closed“

Alle waren glücklich und zufrieden mit der Lösung. Doch wir hatten die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Dass nicht alle das Schild lesen können, das war uns klar, aber dass bereits eingetragene Mitglieder dann Bedürftige von weit weg zu uns brachten, die noch nicht einmal das Fahrgeld hatten, um wieder zurück zu fahren. Außerdem zum Teil so herzergreifende Fälle, dass wir einfach nicht wegsehen konnten. Und so kamen sie immer weiter Tag für Tag. Hier mal zwei Fälle aus unserem Alltag.

Die Frau oben auf dem Bild ist fast taub und ihr Mann und alle Kinder sind komplett taub. Ganz schwierig für die Familie, denn wie sollen sie arbeiten gehen und die Kinder in die Schule. Es gibt hier eine Schule für Gehörlose, die sie sich natürlich nicht leisten können. Wir prüfen gerade, ob wir da etwas machen können. Aber ihr seht, was da an jeder Anmeldung immer noch für ein Rattenschwanz dranhängt.

Der Mann auf dem Bild ist auch sehr schwerhörig, aber das ist nicht sein Problem. Er ist ein Donkey-Man. Das heißt er holt den Müll von den Leute mit seinem Esel ab. Jetzt ist sein Esel aber so stark verwundet, dass er nicht mehr arbeiten kann. So wie ich verstanden habe, hat er den Esel jetzt zu einem Tierdoktor in eine andere Stadt gebracht, aber nun kann er nicht arbeiten und die Familie hat nichts zu essen.

Das sind Probleme!

Aber solche Leute kann man ja nun nicht wieder wegschicken, und das waren aber nur zwei derer, die nach dem Ansturm der 40 noch in unser Büro gekommen sind. Zur Zeit sind es täglich etwa drei.

Fazit: Ein Anmelde-Stopp in einem NGO, der sich um die Ärmsten der Nation kümmert, ist eine „Mission impossible“.

Wieder was dazugelernt! 😉

Ramadan 2019

Familie Jammeh und der ganze Verein „Help the poor and the needy e.V.“ wünschen allen Muslimen einen gesegneten Ramadan 2019.

Da der letzte Ramadan etwas traurig war, weil wir kurz vorher bestohlen wurden, wurde es dieses Mal umso schöner. Ich war den ganzen April in Deutschland und konnte viele neue Freunde für unseren Verein gewinnen. Entsprechend war auch die Spendenbereitschaft. Wir hatten es tatsächlich geschafft, 356 Familie mit Iftarpaketen zu versorgen. Doch auch die Abaya-Aktion war mehr als erfolgreich. Die gewünschten 100 Abayas wurden um 100% übertroffen. Die Frauen hier freuen sich schon wahnsinnig.

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The Methodist Special School ….

… ist eine ehemalige Missionsschule, die vor einigen Jahren von der Regierung übernommen wurde. Meine Schwägerin, die selbst ein Downsyndrom-Mädchen hat, machte mich auf die Schule aufmerksam. Letzte Wochen haben wir sie dann besucht. Was ich dort vorfand waren sehr engagierte Lehrer, ein etwas heruntergekommenes Schulgebäude, kaum Schulmaterialien und nur ein Fünftel anwesende Schüler.

Doch eins nach dem anderen.

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279 Familien und kein Ende in Sicht

Unsere letzte Zählung ergab 279 bedürftige Familien bzw. Personen. Davon sind 135 Witwen und 12 Schüler/Studenten. Seit Ramadan haben wir so mal eben 100 neue Registrierte.

Manchmal kommt es vor, dass ihr länger nichts von mir hört. Das liegt aber nicht daran, dass wir nichts zu tun haben, sondern dass wir so viel zu tun haben, dass ich kaum dazu komme euch alles mitzuteilen. Wenn ich dann mal Zeit habe, und mir einen Homeoffice-Tag erzwinge, dann kommt leider alles auf einmal.

Ich zeige euch jetzt im Einzelnen, welche Projekte wir umgesetzt haben und welche noch offen sind.

Es schein im Übrigen so, dass wir uns in einer sehr gesegneten Phase im Verein befinden, denn oft sind die Hilfsangebote schon vor den Hilfegesuchen da. Das haut mich jedes mal wieder um. Subhanallah.

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Tage, die es in sich hatten

Allen Muslimen wünschen wir ein gesegnetes Opferfest. Möge Allah unsere Gebete annehmen und uns noch viele weitere Opferfeste feiern lassen.

Rückblick

Seit dem letzten Blogeintrag vor genau einem Monat ist viel passiert. Damit ihr einen kleinen Eindruck bekommt, wie wir arbeiten, werde ich euch jetzt schildern, was ich seit dem letzten Blog so getrieben habe. Leider ist der Artikel schon wieder etwas lang geworden. Ich gelobe Besserung und schreibe lieber mehrere kleine.

Kleiderkammer

In Erwartung der vielen Abayas haben wir schnell noch die verbleibende Gebrauchtkleidung auf Bügel gehängt und in unserem Backoffice eine Kleiderkammer eingerichtet. In der Hoffnung, dass die ganze Kleidung ausgegeben ist, bis die Abayas kommen. Dann sind hoffentlich die Bügel wieder frei und wir können unsere Kleiderkammer mit den langen Kleidern präsentieren.

Reisausgabe

Ein paar Tage später war dann auch schon die Reisausgabe für die Witwen. 36 Witwen bekommen derzeit einen monatlichen Sack Reis zur Unterstützung. Aber durch diverse Todesfälle in den letzten Tagen bräuchten wir dringend noch mehr Sponsoren für weitere Witwen. Von den 178 Familien, die derzeit bei uns registriert sind, sind etwa die Hälfte Witwen. Witwen sind in Gambia die Ärmsten der Armen.

Kurz nach der Reisausgabe kam dann eine neue Witwe, Mama Sanneh, zu uns ins Büro. Sie hat vor Kurzem ihre über 100-Jährige Schwiegermutter verloren und kurz danach ihren Mann. Jetzt steht sie mit den drei kleinen Töchtern alleine da und versucht die kleine Familie als Wäscherin über Wasser zu halten. Sie bekam auch einen einmaligen extra Sack Reis. Ihre Lebensbedingungen sind so traurig, dass wir uns auch für sie einen neuen Sponsor wünschen. Ich komme nach Berlin mit einigen neuen Witwen im Gepäck (sinnbildlich) vielleicht möchte ja noch jemand eine übernehmen.

Starkregen hat Dächer demoliert

Komischerweise regnet es freitags hier immer am heftigsten. So auch an einem Freitag Anfang Juli. Die Nähschule, unser Privathaus und viele andere Gebäude hatten Wasserschäden. Glücklicherweise haben wir jemanden, der sich um das alles kümmert. Ich alleine wäre damit wohl etwas überfordert gewesen.

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Krankheiten, die keiner kennt….

Krankheiten, die keiner kennt, zumindest nicht in Deutschland. Vielleicht wird der eine oder andere schon von ihnen gehört haben, aber in der Fülle, in der sie hier auftreten, bestimmt nicht. Da ich kein Arzt bin, kann ich mir die Herkunft und Häufigkeit der Krankheiten nicht erklären, aber dennoch ist meine Verwunderung immer wieder groß.

Bevor ich zu den „großen“ Krankheiten kommen, erst einmal etwas zu den kleinen Blessuren. Ich schreibe darüber, um einfach einmal den Unterschied aufzuzeigen, wie Menschen ob Nordhalbkugel oder Südhalbkugel unterschiedlich mit Krankheiten oder Blessuren umgehen.

Eine kleine Geschichte dazu:

„Krankheiten, die keiner kennt….“ weiterlesen

Zakat ul Fitr – Die Reisverteilung in Bildern

Es war überwältigend wie viele Spenden für Zakat ul Fitr bei uns eingegangen sind. Ab Samstag vor dem Fest konnten wir dann keine Zakat ul Fitr Spenden mehr annehmen. Das habe ich dann auch auf allen meinen Kanälen verkündet. Das Abpacken musste zu einem bestimmten Zeitpunkt beendet sein, da wir ja noch das Schlachten der Bullen vorbereiten mussten. Hinzu kommt noch, dass wir nach dem Einbruch ja kein Bargeld mehr in Gambia haben und alle Spenden mühsam aus Deutschland nachholen müssen.

So kam am Sonntag ein guter Freund aus Deutschland und brachte Nachschub. Sobald das Geld in unseren Händen war riefen wir unseren Lieferanten an und bestellten die 25 Säcke Reis. 25 Säcke sind 1250 Kg Reis. Diese sollten dann in 3 Kg Portionen abgepackt werden. Am Montag kamen wir dann gerade an dem Geschäft vorbei als unsere Säcke auf die Schubkarren gepackt wurden.

„Zakat ul Fitr – Die Reisverteilung in Bildern“ weiterlesen

Charityessen – ein Segen für die Gemeinden

Zur Zeit passiert so viel, dass ich mit dem Schreiben kaum noch hinterher komme. So ist es nun schon am Donnerstag gewesen, dass wir ein Charityessen für 100 Personen zubereitet haben. So ein Essen ist ein Tagesprogramm für uns. Gleich nach dem Morgengebet um 6 Uhr wurde eine Ziege geschlachtet. Mit dem Fleisch ging es dann direkt in unser Büro nach Bakau. Dort warteten schon die Köchinnen mit den Zutaten, die am Tag vorher eingekauft wurden. Sie schnitten das Gemüse, brieten das Fleisch mit dem Gemüse in einem riesengroßen Topf.

„Charityessen – ein Segen für die Gemeinden“ weiterlesen

Wie alles begann …

Oft werde ich gefragt, warum wir das alles hier machen, und wie es dazu gekommen ist. Das ist recht schnell erklärt. Als ich 1998 zu Besuch in Gambia war, hat mich meine Schwägerin zu dem Kindergarten ihrer Tochter mitgenommen. Dort realisierte ich, dass es damals in einem Land mit 95% Muslimen ausschließlich christliche Kindergärten gab. Das wäre ja alles kein Problem, wenn es da nicht die Versuche gäbe, aus den kleinen Muslimen kleine Christen zu machen. Für das Aufsagen christlicher Gebete und anderer Rituale hatte ich wenig Verständnis bei ausschließlich muslimischen Kindern.

Meine kleine Nichte betete folglich vor dem Essen wie sie es im Kindergarten gelernt hatte, und der Sohn einer Freundin sang beim Malen eines Bildes „Oh Jesus, my Lord“

Zurück in Deutschland gründeten wir dann den Verein „Help the Poor and the Needy e.V.“ mit Mitgliedern aus 6 verschiedenen Ländern. Unser vorrangigstes Ziel sollte der Bau einer Grundschule/Kindergartens sein. Das wollen wir auch immer noch, doch die Finanzierung ist nicht so einfach, aber wir haben schon das Verwaltungsgebäude und einen Plan eines Architekten, der aber noch geändert werden muss. Unsere Idee ist es, mit Hilfe von Sponsoren eine für die Kinder gebührenfreie Schule zu errichten, damit sie kostenfreien Zugang zu Bildung erhalten. Ohne einen kulturfremden Einfluß.

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Opfern für die Seele

In vielen Religionen gibt es das Darbringen eines Opfers. In den monotheistischen Religionen ist es meist ein Tieropfer.

Wie schon im Alten Testament offenbart, war Ibrahim (Abraham) auf Befehl Gottes bereit, seinen Sohn zu opfern, so tief war sein Glaube. Die Muslime gedenken dieser Situation an ihrem Eid-ul-Adha, dem Opferfest.

Doch auch heutzutage gibt es viele Gelegenheiten, zu denen praktizierende Gläubige Tiere (meist Hammel) opfern. Sei es für ein neugeborenes Baby, oder sei es für die Erfüllung eines Bittgebetes. Für viele Gläubige ist dieses Ritual ein wichtiger Bestandteil ihrer Religion und eine Win-Win-Situation für die Beteiligten. Die Spender erfüllen ein Opfer und die arme Bevölkerung hat an diesem Tag eine Fleischmahlzeit, das sonst nur zu den Festen vorkommt (wenn überhaupt). Auch wir freuen uns jedes Mal über die spirituelle Atmosphäre. Ein Imam kommt. Er oder mein Mann liest ein Bittgebet für die Familie, das Fleisch wird in kleine Portionen geteilt und dann an die ärmsten im Ort verteilt.

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Ramadan 2018 – nicht ganz so wie beabsichtigt (m. Fotostrecke)

Help the poor and the needy e.V. wünscht allen Muslimen einen gesegneten Ramadan.

Aufgrund unseres aktuellen Problems (s. Artikel) mussten wir diesmal „kleinere Brötchen backen“ sprich kleinere Pakete packen. Nachdem bekannt wurde, dass uns unsere Projektgelder aus dem Safe gestohlen wurden, kamen viele Bekannte, Freunde und Bedürftige in unser Büro und fühlten mit uns. Einige haben sogar geweint. „Ramadan 2018 – nicht ganz so wie beabsichtigt (m. Fotostrecke)“ weiterlesen

Am Samstag in Kuloro

Erinnert ihr euch? Letztes Jahr haben wir für 10 Matratzen für die Bewohner des Dorfes Kuloro gesammelt. Letzten Samstag war es dann endlich soweit, und wir haben die Matratzen kaufen und ins Dorf bringen können.

Das klingt jetzt alles ziemlich sachlich, aber Kuloro war wie immer ein sehr aufregender Ausflug.

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Physiotherapie in Gambia

Physiotherapie in Gambia

Das Spannende an meinem Job ist, dass ich durch die Nöte unserer Bedürftigen immer wieder neue Dinge entdecke, was es in Gambia alles gibt.
So führte uns Musa, der 2013 einen schweren Unfall hatte, einige Zeit im Rollstuhl saß und jetzt wieder, dank vieler Sitzungen Physiotherapie an einer Krücke gehen kann, zu seinem Phyisotherapie-Studio. Der Weg ging durch die verkehrsreichste Strasse Gambias, mit vielen Staus und noch mehr dreckiger Luft, aber als wir ankamen, war es wie eine kleine Oase mit Blumen vor der Tür und absoluter Stille im Inneren.

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So isst man in Gambia

Reis, Reis, Reis. Beginnen wir die Story mit einer wahren Begebenheit. Als ich einmal nach Deutschland flog, setzte sich ein Ehepaar in die Reihe vor mir. Sie ließen sich in die Sitze fallen mit den Worten: „Gott sei dank, nie wieder Reis.“ Ich grinste vor mich hin, denn auch ich versuche außerhalb Gambias auf Reis zu verzichten. Wenn Gambier für dich kochen, gibt es in der Regel Reis mit Soße. Irgendwie kann man es ja verstehen. Reis macht satt, ist relativ nahhaft, Reis ist im Verhältnis zu anderen Lebensmitteln günstig, und wenn du dann auch noch den hier so beliebten Bruchreis nimmst, dann wächst die Menge explosionsartig im Topf an. D.h. von einer kleinen Menge Reis können viele Mägen satt werden.

Ok, das zu den Basics. Doch was dazu? Die meisten essen aus Kostengründen Fisch zum Reis. Ein Kilogramm Fleisch kostet genauso viel wie in Deutschland, so kann sich jeder selbst ausrechnen, wie oft ein Arbeiter mit 30-50€ Gehalt im Monat wohl Fleisch essen kann. Übringens habe ich hier noch nie Lamm- oder Kalbfleisch gesehen. Die Kleinen werden hier nicht geschlachtet. Dafür aber die alten Kühe oder Bullen, das dann manchmal bedeutet, 4 Stunden Fleisch vorkochen. Wohl dem der einen Schnellkochtopf hat. „So isst man in Gambia“ weiterlesen

Leben mit Analphabeten

Das Leben in einem Land mit 30-40% Analphabeten unterscheidet sich schon sehr von dem in einem Industrieland. Da gibt es für unsereins viel zu lernen. Die Übermittlung von Informationen und damit auch die Art der Information muss in vielen Fällen völlig neu überdacht werden. So spielt beispielsweise das Radio in Gambia noch eine sehr große Rolle. Da das Radio seit je her nicht zu meinem gewohnten Umfeld gehört, vergesse ich es oft. Bemerke dann aber immer wieder, wenn ich auf bestimmte Sendungen hingewiesen werde, wie interessant es doch sein kann.

Viele junge Menschen, mit neuen erfrischenden Ideen sprechen dort, Institutionen, die junge Menschen in die Selbständigkeit führen wollen, stellen sich vor, und religiöse und spirituelle Themen werden dort diskutiert. Selbst Ernährungsberatung habe ich schon gehört. Immer wieder überraschend für mich, wenn ich mich gerade so schön eingehört habe, dann die Aufforderung an den Sprecher nun noch einmal alles in eine der 8 gambischen Sprachen zu übersetzen. Ich frage mich dann immer, wer bis jetzt auf englisch zugehört hat und nichts verstand, ist der noch dabei?

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Unser Newsletter

Liebe Freunde unseres Vereins,

trotz unserer bescheidenen Mittel, 3 Personen im Büro und mein Mann, der sich um die Kontakte und die Umsetzung vor Ort kümmert, haben wir schon sehr viel erreicht. Gerade sitzen wir an der Buchhaltung und den Jahresberichten für das gambische und das deutsche Finanzamt. Der Jahresbericht 2017 wird dann zeitnah auch auf unserer Homepage zu sehen sein. Auch schön, dass wir jährlich wachsen. Die Spenden werden mehr doch natürlich auch die damit verbundene Arbeit. Deswegen ist es höchste Zeit, dass ich mich noch straffer organisiere, um alle Hilfsanfragen zu bewältigen und eine ordentliche Öffentlichkeitsarbeit zu liefern. Diese Neuordnung ist jetzt weitestgehend abgeschlossen (es war viel Arbeit, deswegen habt ihr auch so lange nichts von mir gehört) aber nun versuchen wir mal mit dem neuen System einen neuen Start. Das bedeutet aber auch, dass ich leider eure Lesegewohnheiten ändern werde.

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„Nähen statt Lampedusa“ startet durch (mit Diashow)

Am 1. November haben wir unsere Nähschule eröffnet! Oh my God. Was haben wir gelitten, um dieses Nähschule zum Laufen zu bringen. Erst das Hin und Her mit dem Ladenlokal, dann konnten wir keine Schüler finden, weil sich unter den Jugendlichen verstärkt die Meinung breit macht „Lieber warte ich Jahre auf die Chance nach Europa zu kommen, als auch nur einen Finger krumm zu machen“.

Was haben wir alles versucht. Wir haben ein Meeting mit unseren Witwen gemacht, um ihre Söhne für das Projekt zu gewinnen, wir haben mit Lokalpolitikern gesprochen, im Bekanntenkreis herumgefragt, und gerade als wir uns an die Radiostationen wenden wollten, ging es plötzlich los mit den Anmeldungen, und auch ein männlicher Lehrer stellte sich vor. Von da an lief alles wie am Schnürchen. Da wir jetzt schon mehr als 10 Schüler haben, fahren wir sogar 2 Schichten morgens und nachmittags.

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Rückblick mit Fotos

Rückblick. Es ist so viel passiert in den letzten 14 Tagen, dass ich nicht wusste, wo ich anfangen soll mit dem Erzählen. Deswegen habe ich das Schreiben dieses Blogs ein wenig vor mir hergeschoben. Sorry dafür. Doch jetzt habe ich eine Liste der kürzlich abgeschlossenen Projekte. So ist es etwas einfacher das Wirrwarr in meinem Kopf zu bändigen.

Gott sei‘s gedankt, wir konnten wirklich viel Gutes tun. Großer Dank auch an die Spender, die das alles ermöglicht haben.

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10 Gründe warum Gambier unbedingt nach Europa wollen

Diesen Artikel widme ich meinem Schwager Habib, der mit 30 Jahren sein Leben im Mittelmeer vor Lampedusa verlor. Wir haben alles versucht, ihn davon abzuhalten. Doch leider ohne Erfolg. Seitdem haben wir viele Gespräche mit anderen Ausreisewilligen geführt, um ihre Beweggründe und ihre Hoffnungen besser zu verstehen und ihnen vielleicht Alternativen anbieten zu können.

Gambia hat 1,8 Mio. Einwohner (Stand 2017). Jährlich verlassen mehrere tausend junge Männer das Land, um durch die Wüste nach Libyen, über das Mittelmeer nach Italien zu gelangen. Nigeria beispielsweise hat 100x mehr Einwohner und auch von dort machen sich etwa die gleiche Anzahl Männer auf den Weg.

Für Nigeria kann ich nicht sprechen, aber warum die Gambier gehen, davon konnte ich mir jetzt ein Bild machen, das ich gerne mit euch teile. Je mehr Menschen über die Motive informiert sind, desto besser können wir vielleicht helfen, sie davon abzuhalten. Allerdings müsste sich dazu wohl die Gesamtsituation im Land verbessern. Die Abwanderungsbereitschaft ist bei vielen so hoch, dass selbst Versprechen für eigenes Geschäft oder ähnliches nicht mehr wirken. Es ist wie ein Virus, der die Männer befällt, von dem sie nicht mehr geheilt werden können. „10 Gründe warum Gambier unbedingt nach Europa wollen“ weiterlesen

Gestern bei unserem Sorgenkind Kuloro

Die Menschen in „unserem“ Dorf Kuloro sind mir richtig ans Herz gewachsen. Es ist natürlich nicht unser Dorf, aber ich fühle mich dem Menschen dort sehr nahe. Sie sind so lieb und so bescheiden in ihrer Armut, dass wir sie wirklich nur bewundern können. Ich nehme euch jetzt mit auf unseren kleinen Ausflug.

Nach einer Stunde Fahrt kamen wir in dem kleinen Dorf an. Der Weg von der Hauptstraße zum Dorf, der wegen der Regenzeit total zugewachsen war, glich eher einer Berg- und Talfahrt, aber dass kennen wir ja schon. Alle Sandwege sind während und kurz nach der Regenzeit kaum zu gebrauchen. Aber … am Wegesrand stehen wunderschöne Bäume. Auf Nachfrage stellte sich heraus, dass es Mahaghoni-Bäume sind. Aus ihnen, wenn sie nicht so verwachsen sind wie dieser, werden die Boote, Möbel und die Dachkonstruktionen gebaut. Dennoch für mich unheimlich schön anzusehen.

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Sorgenkind: Dawda Ceesay

Mit Dawda eröffne ich meine neue Serie „Sorgenkinder“. Wundert euch nicht, es werden auch etwas ältere Herrschaften unter den Sorgenkindern sein. Die Betreffenen und wir wären sehr dankbar, wenn ihr euch vorstellen könntet, dem einen oder anderen Sorgenkind zu helfen. Sie alle leben wirklich in ärmlichen Verhältnissen, aber ich werde euch zu jedem seine persönliche Geschichte erzählen.

Dawda Ceesay (13) ist das älteste Kind von Ebrima Ceesay und seiner Frau Fatoumata. Ebrima ist ungelernt und Fatoumata ist Erzieherin. Bald nach der Geburt des vierten Kindes verließ sie die Familie und ließ auch ihre vier Kinder zurück. Der Vater kann seine Kinder weder versorgen noch ernähren, so ist die Großmutter eingesprungen. Doch auch sie ist schon seit 20 Jahren Witwe und lebt von der Hand in den Mund. Mittlerweile ist sie über 80 und nicht gesund. Dawda ist sehr intelligent und hilfsbereit. Er unterstützt die Großmutter wo es geht. Einmal haben wir ihn am Fisherbeach getroffen, wie er die Fische, die den Fischern beim Transport zum Strand herunterfallen aufhob und nach Hause brachte. „Sorgenkind: Dawda Ceesay“ weiterlesen

Ein Leben ohne Strom

Alle, die schon länger diesem Blog folgen, mögen es vielleicht nicht mehr hören. Doch in der heutigen Zeit der Technologie ist ein Leben fast ohne Strom schwierig. Wie schwierig wollte ich euch heute mal etwas näher erklären, damit ihr so in etwa eine Vorstellung habt, unter welchen Bedingungen ich versuche in Kontakt mit euch zu bleiben.

Bei derzeit maximal 6 von 24 Stunden Strom am Tag (morgens 3 und abends 3) nachts oft nicht, und da würde ich den Ventilator so sehr brauchen. In unserem Haus haben wir jetzt in der Regenzeit nachts 31 Grad Celsius mit 80% Luftfeuchtigkeit. Ich brauche euch sicher nicht zu erzählen in welchem Zustand man morgens aufwacht.

Wäsche waschen mit der Waschmaschine nimmt auch komische Formen an, wenn du plötzlich um 23 Uhr anfängst, weil dann gerade der Strom angegangen ist. Glücklicherweise haben wir ja unsere Batterie-Glühbirnen, so haben wir wenigstens Licht. Obwohl vor etwa einem Monat der Strom mal mit solcher Wucht zurückgekommen ist, dass einige Birnen explodiert sind und zwei Ventilatoren durchgeschmort. Später kam dann noch ein Elektriker, der alle Steckdosen ausgewechselt hat, weil sie alle Schaden genommen haben.

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Studieren in Gambia

Für alle Eltern ist es immer etwas Besonderes, wenn das eigene Kind an einer Universität aufgenommen wird. Bisher habe ich das immer nur bei anderen beobachten können, nun dürfen wir es selbst erleben. Einige administrative Notwendigkeiten habe ich durch unsere gesponserten Studenten ja auch schon kennenlernen dürfen, doch nun heißt es für meine Töchter „Rein in den Papierkram und Hacken ablaufen“.

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Fanta macht IT

Ihr erinnert euch? Das ist Fanta. Vor etwa einem Jahr haben wir in einer vierstündigen Blitzaktion 300€ für ihr letztes Schuljahr gesammelt. Mit dem Geld, das darüber hinaus gezahlt wurde, konnten wir ihrer alleinerziehenden Mutter noch ein StartUp geben und den Rest haben wir in einen Ausbildungsfonds für Studenten gesteckt. Nach dem sie nun ihre Schule mit einem durchschnittlichen Zeugnis abgeschlossen hat, haben wir auch ihr einen IT-Kurs finanziert. Wohin es mit ihr dann weitergeht, weiß sie noch nicht. Das hängt natürlich auch wieder von der Finanzierung ab. Wir hatten mal die Idee, sogenannte Talentcoachings anzubieten, doch was nützt dir das Wissen zu was du Talent hast, wenn du dann hinterher nicht die Möglichkeit hast, es auch umzusetzen.

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Eine wirklich schöne Geschichte

Vor über einem Jahr baten wir euch für Yaghouba D. zu spenden. Er kam aus Guinea nach Gambia, um IT und Englisch zu lernen. Sein Onkel versprach ihm, ihn zu unterstützen. Schon nach sehr kurzer Zeit zog der Onkel sein Angebot wieder zurück und erwartete von ihm, dass Yaghouba, ihm auf seinen Baustellen half. Das hat er dann eine Weile getan, bis er als Helfer bei einer unserer Baustellen eingeteilt war. Er erzählte uns, was passiert war und bat uns um Hilfe.

Wir aktivierten unsere Sponsoren und siehe da, er konnte Englisch und IT erfolgreich abschließen. Bei seinem Onkel musste er deswegen allerdings ausziehen. So hatte er dann weder einen Platz zum

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29 Witwen bekommen jetzt schon Reis

Es ist wunderbar, wir sind so dankbar. In Berlin konnte ich acht neue Sponsoren für unser Witwen-Reis-Projekt gewinnen. Jetzt können wir 29 Witwen mit einem monatlichen 50Kg-Sack Reis für 25€ versorgen. Das hilft ihnen sehr. Sie sind so dankbar und beten jedes Mal für alle, die es ihnen möglich machen.

Am Donnerstag, einen Tag vor dem Fest, war es dann wieder soweit. Die Reisausgabe für September. Es war nett zu beobachten, wie vorsichtig die neuen

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Der Erfolg unserer Start-Up-Women

Erinnert ihr euch an unsere Start-Up-Women? Gestern war ein sehr interessanter Tag. Abgesehen davon, dass es wie aus Kübeln geregnet hat, und zwar gerade als wir im Büro ankamen. Das war etwas ungünstig, denn wir hatten alle Start-Up-Women eingeladen, um mit ihnen zu sprechen. Vor genau einem Jahr hatten wir 10 Frauen aus Spendengeldern zu einem Start-Up verholfen. Einige von ihnen wollten Dünger an die Gärtnerinnen verkaufen, andere abends kochen und das Essen au der Strasse verkaufen, eine Frau hat Batiken gelernt und wollte wieder Stoffe färben, wieder andere Fisch oder Gemüse auf dem Markt verkaufen. 

Obwohl uns das Geld zum Verschenken gegeben wurde, wollten wir die Frauen mit einem kleinen Trick zur Seriösität und Nachhaltigkeit anhalten. Wir ließen sie einen kleinen Vertrag unterzeichnen, dass sie ab dem dritten Monat nach Erhalt des Geldes es in 10 Monatsraten wieder zurückzahlen. Was sie nicht wussten, dass wir es ihnen die Raten die sie zahlen, dann wieder komplett zurückgeben, damit sie weiter Geschäfte machen können. 

Nun kommt etwas, das zu erwarten gewesen war. Vier von zehn Frauen hatten den gesamten Betrag in Raten zurück gezahlt und bekamen ihn demnach auch komplett wieder. Bei ihnen war die Freude groß. Insgesamt sah die Rückzahlungsbilanz wie folgt aus und spiegelt ein ziemlich realistisches Bild wieder, wie es um das Zahlungsverhalten unserer Klientel steht. 

  • 4 Frauen 100%
  • 1 Frau 80%
  • 1 Frau 70%
  • 1 Frau 60%
  • 1 Frau 20%
  • 2 Frauen 10%

Ein Verwanter von uns, der Islamic Banking studiert hat, riet uns einmal, Mikrokredite zu lassen, da es uns schlaflose Nächte bereiten kann. Genau das ist nun passiert, aber für uns eine wichtige Erfahrung und eine weitere Einsicht, wie bestimmte Abläufe unter der Prämisse Armut funktionieren. Wenn du nichts zu essen hast, ist eben das Letzte, an das du denkst einen Kredit zurück zu zahlen. Das heißt natürlich aber auch, dass sie anscheinend nicht gut gewirtschaftet haben, und sich aus dem Start-Up kein regelmäßiges Einkommen generieren konnten. UNICEF bietet auch Start-Ups an, aber nur unter der Voraussetzung, dass die Empfängerinnen mehrere Monate an einem Businesskurs teilnehmen müssen, bevor es Geld gibt. Vielleicht wäre das die Lösung, für mehr Nachhaltigkeit, doch das übersteigt unsere personellen Möglichkeiten. Generell können wir aber ganz zufrieden sein, dass immerhin sieben von zehn Frauen fast den gesamten Betrag erwirtschaftet haben.  

Musa braucht ein neues Bein

Das ist Musa Sonko. Er hat vor einigen Jahren bei einem Unfall ein Bein verloren. Dann bekam er eine Prothese, aus der er mittlerweile herausgewachsen ist. Die Mutter hatte jetzt 80€ gespart und ist mit Musa nach Dakar gefahren, um eine neue zu bekommen. Die Prothese, die er braucht kostet aber 200€. Da die Mutter alleine ist mit ihren vier Kindern, ist es sehr schwer für sie, das fehlende Geld aufzubringen. Ihr Mann hat sie vor 1,5 Jahren für eine Jüngere verlassen und bringt einmal im Jahr 30€ vorbei. Sie verdient das Einkommen für die Familie mit Putzen, so kommen sie wenigstens mit dem Essen über die Runden. Wer hat ein Herz und kann für Musa die fehlenden 120€ für seine Beinprothese zahlen? 

Rückblick.

Rückblick. Der kommt gleich, doch vorab erst ein kleines Schmankerl aus Gambia, wie es leibt und lebt. Eindrücke von unserem Flug nach Gambia: Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass es immer lauter wurde, je südlicher wir kamen. Im Flugzeug nach Brüssel, war es noch sehr ruhig. Dann am Flughafen suchten wir uns ein ruhiges Plätzchen mit Blick auf unser Gate. Da der Schlaf in der Nacht doch recht wenig war, dösten wir so vor uns hin, bis sich die Sitzreihen um uns herum mit Afrikanern füllten. Ich bin bis jetzt noch nicht dahinter gekommen, warum sich zwei Personen, die direkt nebeneinander sitzen, sich so laut anschreien müssen. Nun ja, vielleicht gibt mir ja mal einer den entscheidenen Tip. Auf dem Flug nach Dakar/Banjul stieg der Geräuschpegel dann noch einmal an. Schon alleine weil zwei Kleinstkinder in unserer unmittelbaren Nähe waren.

Endlich aus dem Flugzeug, empfing uns dann eine Wand aus schwül-feucht-warmer-klebriger Luft. Ich hatte schon damit gerechnet, daher war die Überraschung nicht ganz so groß. Bei der Gepäckausgabe dann wieder Routine. Je weißer die Hautfarbe, desto größer die Chance, mit einem Kreide F (für Food haha) auf den Koffern im Zollbüro zu landen und ohne die Koffer aufzumachen, zahlen zu müssen. Darauf hatte ich aber so gar keine Lust, daher griff ich zu einer Methode, die ich so noch nie ausprobiert hatte. Ich zückte meine Visitenkarte von unserem NGO. Und siehe da. Plötzlich ging es auch ohne. Dann stand auch noch wie aus dem Nichts mein Mann vor mir, der als Nichtpassagier eigentlich gar nicht in den Gepäckbereich durfte. Von da an ging dann alles ganz leicht, und wir verließen schnellstens den Flughafen.

Auf dem Weg nach Hause ging es dann weiter im gambianischen Stil. Bei der Ausfahrt „Rückblick.“ weiterlesen

Die Schubladen-Handys

Die Schubladen-Handys. Kennt ihr die noch? Sie liegen bei vielen von uns noch in den Schubladen, weil sie hier ja wohl keiner mehr haben möchte. Zu altmodisch, nicht genug Funktionen oder für viele einfach nur peinlich.

Ganz anders in Afrika. Die bezahlbaren Handys kommen aus China, halten dann aber auch nicht lange. Die europäischen sind heiß begehrt. Das hat zwei Gründe, zum einen sind sie beliebt auf Grund ihrer Haltbarkeit, aber auch weil sie die vielen Analphabeten wie z.B. unsere Witwen völlig ausreichen und ihren Zweck erfüllen. Sie wollen nicht surfen und Texte versenden, sie wollen einfach nur telefonieren. Auch für unseren Verein von Vorteil, dann können wir die Witwen besser erreichen, wenn es wieder eine Spendenaktion gibt.

Wer also denkt, so etwas braucht eh niemand, die können in den Müll. HALT !!!, „Die Schubladen-Handys“ weiterlesen

Unsere Witwen sind glücklich …..

Unsere Witwen sind glücklich …..

… weil immer mehr Menschen erkennen, dass Witwen und Waisen die Ãrmsten der Gesellschaft sind. Kleine tägliche Einkommen machen die Zutaten für das tägliche Essen möglich, doch der monatliche Sack Reis, der soviel kostet wie das Gehalt eines einfachen Arbeiters, machen den Frauen und ihren Kindern das Leben schwer.

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Unser Witwen-Reis-Projekt ist eins unserer besten Projekte, da es quasi von den Bedürftigen selbst entwickelt wurde. Viele Witwen kamen in unser Büro und fragten nach einer Unterstützung, die der Witwe  hilft, die Familie zu ernähren. Beim mehr und mehr Anfragen, kamen wir dann schließlich auf die Idee, Reissäcke zu verteilen, um das tägliche Essen der Familien zu sichern. Da wir in der Regel kein Bargeld verteilen, weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass es hin- und wieder anders eingesetzt wird, als besprochen, sind wir mit der Lösung, die Reissäcke zu kaufen und sie dann in unserem Büro zu verteilen, recht zufrieden. Die Witwen kommen dann in unser Büro und bestätigen mit einem Fingerabdruck, dass sie den Reis erhalten haben.

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