Als ich am Montag früh erwachte und wusste, dass nun endlich wieder der ersehnte Reis an die Witwen ausgeteilt werden kann, fiel mir ein Stein vom Herzen. Danke Allah, dass du es wieder möglich gemacht hast. Ich sage es deswegen so ausdrücklich, weil mir nach dem Einbruch und der darauf folgenden Welle der Hilfsbereitschaft einmal mehr klar geworden ist, dass wir Menschen nur Werkzeuge Gottes sind, und er mit einem Augenzwinkern etwas zulassen oder verhindern kann. Alles Planen und Streben des Menschen kann innerhalb von Sekunden zunichte gemacht werden. Das ist unter anderem auch der Grund, warum Muslime über jede Handlung, die in der Zukunft liegt „in shaa Allah“ sagen (wenn Allah will).
In unserem Fall wurden wir an einem Vormittag unseres gesamten Geldes beraubt. Hier der Artikel dazu
Im ersten Schock, siehst du keinen tieferen Sinn dahinter und verstehst die Welt nicht mehr. Doch viele Außenstehende deuteten schon an, dass ein tieferer Sinn (Hikma) dahinter stecken wird. Ich denke, diesem sind wir jetzt ein wenig auf die Spur gekommen. So klärte sich intern, wer mit dieser Belastung umgehen konnte und wer nicht. So hat uns ein Mitarbeitet verlassen, dessen Charakter scheinbar doch nicht so gefestigt ist, wohingegen andere, die in der Vergangenheit sich als etwas lahm erwiesen hatten, plötzlich zur Hochform auflaufen.
Doch auch in Deutschland hat sich etwas getan. Nicht nur, dass durch den Vorfall eine große Welle der Hilfsbereitschaft entstanden ist, auch haben mich viele angeschrieben, die uns vorher gar nicht kannten und nun angetan sind von unserer Arbeit, da wir alles, was wir tun, transparent halten, und best möglich dokumentieren. Das gestohlene Geld ist zu einem sehr großen Teil wieder ersetzt und auch Zakat-ul-Fitr und Zakat haben wir mehr bekommen, als in den Jahren zuvor.
So können wir in shaa Allah dieses Jahr auch wieder 3 Bullen schlachten und dann sogar an mehr als unsere 150 Mitgliederfamilien Fleisch verteilen, und nach dem heutigen Stand können wir 265 ‚Saa (3 Kg) Reis für das Zakat-ul-Fitr an Bedürftige verteilen. So wie der Prophet Muhammed (sas) es in einem Hadith überliefert hat. Alhamduillah.
Ganz besonders hat uns auch gefreut, dass wir unser Witwen-Reis-Programm wieder aufnehmen konnten. Einen Monat mussten wir die Reisverteilung aussetzen, weil das ganze Geld ausgerechnet zum Monatsanfang weg war, doch jetzt starten wir wieder durch. Langsam finden sich auch immer mehr Sponsorinnen, die eine Witwe übernehmen wollen, das freut uns sehr. Reis ist das Grundnahrungsmittel, und um es ökonomisch zu handhaben, ist es besser einen ganzen Sack Reis zu kaufen, als viele kleine Portionen. Hier der Artikel dazu (Die im Text genannten Witwen sind schon alle versorgt, doch wir haben noch viele, viele mehr)
Am Montag kamen dann die 34 Reis-Säcke für unsere Witwen ins Büro, aber nicht, wie ihr vielleicht denkt mit einem Lieferwagen, sondern ganz klassisch mit Schubkarren. 3 Schubkarren-Boys wurden vom Besitzer des Geschäftes angeheuert, die 34 Säcke in unser etwa 1 Km entferntes Büro zu bringen. Hat etwas gedauert, aber bestens funktioniert. Das gute daran, die Jungs konnten gleich warten, denn die Witwen haben sie dann ihrerseits beschäftigt, die Säcke zu ihnen nach Hause zu fahren. Der Erhalt wurde dann mit dem Fingerabdruck quittiert und die Witwen verließen glücklich unser Büro. 34 von 70 können wir glücklich machen. Doch auch die anderen würden sich sehr über einen Sack freuen.
Auch sind einige Spenden für die Fertigstellung der Moschee eingegangen. So kann das jetzt zeitnah in Angriff genommen werden, wobei die Reise meines Mannes nach Deutschland und die anschließende Regenzeit und bei unserem Vorhaben behindern könnte.
Nun kommt wieder eine kleine Fotostrecke, denn Bilder sagen oft mehr als Tausend Worte.
Die Moschee in Kuloro
So möchte ich abschließend Allah danken, dass er alles zum Guten gewendet hat und den Sponsoren, die sich zu SEINEN Helfen gemacht haben. Möge Allah Allah die Projekte segnen und alle Helfer reichlich belohnen.
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