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Wissenswertes

In dieser Kategorie stehen Artikel, die das Leben in Gambia beschreiben und zum Nachdenken anregen können, wie viel Mitgefühl wir eigentlich für unsere Umwelt haben.

Krankheiten, die keiner kennt….

Krankheiten, die keiner kennt, zumindest nicht in Deutschland. Vielleicht wird der eine oder andere schon von ihnen gehört haben, aber in der Fülle, in der sie hier auftreten, bestimmt nicht. Da ich kein Arzt bin, kann ich mir die Herkunft und Häufigkeit der Krankheiten nicht erklären, aber dennoch ist meine Verwunderung immer wieder groß.

Bevor ich zu den „großen“ Krankheiten kommen, erst einmal etwas zu den kleinen Blessuren. Ich schreibe darüber, um einfach einmal den Unterschied aufzuzeigen, wie Menschen ob Nordhalbkugel oder Südhalbkugel unterschiedlich mit Krankheiten oder Blessuren umgehen.

Eine kleine Geschichte dazu:

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Physiotherapie in Gambia

Physiotherapie in Gambia

Das Spannende an meinem Job ist, dass ich durch die Nöte unserer Bedürftigen immer wieder neue Dinge entdecke, was es in Gambia alles gibt.
So führte uns Musa, der 2013 einen schweren Unfall hatte, einige Zeit im Rollstuhl saß und jetzt wieder, dank vieler Sitzungen Physiotherapie an einer Krücke gehen kann, zu seinem Phyisotherapie-Studio. Der Weg ging durch die verkehrsreichste Strasse Gambias, mit vielen Staus und noch mehr dreckiger Luft, aber als wir ankamen, war es wie eine kleine Oase mit Blumen vor der Tür und absoluter Stille im Inneren.

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Was es sonst noch über das Essen in Gambia zu sagen gibt

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Um im Bild zu bleiben, möchte ich heute noch einmal über den berühmten Tellerrand schauen. Denn das, was sich in anderen Ländern zum Thema Essen abspielt, kann doch schon sehr anders sein.

In meinem letzen Artikel vergaß ich, über die Meeresfrüchte zu schreiben. Das Erstaunliche daran ist, dass Krabben (Größe 1 – das sind die ganz großen) das Kilo schon für 2,50€ gibt, und auch Austern (ihr lest richtig, ich habe eben extra noch einmal im Wörterbuch nachgeschaut, denn hier sagt man „Oyster“ dazu) kosten für einen vollen Teller 1€. Die sind natürlich schon aus der Schale, und somit ganz schön viele. Was für uns so etwas besonderes ist, ist hier eher Alltag.

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So isst man in Gambia

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Reis, Reis, Reis. Beginnen wir die Story mit einer wahren Begebenheit. Als ich einmal nach Deutschland flog, setzte sich ein Ehepaar in die Reihe vor mir. Sie ließen sich in die Sitze fallen mit den Worten: „Gott sei dank, nie wieder Reis.“ Ich grinste vor mich hin, denn auch ich versuche außerhalb Gambias auf Reis zu verzichten. Wenn Gambier für dich kochen, gibt es in der Regel Reis mit Soße. Irgendwie kann man es ja verstehen. Reis macht satt, ist relativ nahhaft, Reis ist im Verhältnis zu anderen Lebensmitteln günstig, und wenn du dann auch noch den hier so beliebten Bruchreis nimmst, dann wächst die Menge explosionsartig im Topf an. D.h. von einer kleinen Menge Reis können viele Mägen satt werden.

Ok, das zu den Basics. Doch was dazu? Die meisten essen aus Kostengründen Fisch zum Reis. Ein Kilogramm Fleisch kostet genauso viel wie in Deutschland, so kann sich jeder selbst ausrechnen, wie oft ein Arbeiter mit 30-50€ Gehalt im Monat wohl Fleisch essen kann. Übringens habe ich hier noch nie Lamm- oder Kalbfleisch gesehen. Die Kleinen werden hier nicht geschlachtet. Dafür aber die alten Kühe oder Bullen, das dann manchmal bedeutet, 4 Stunden Fleisch vorkochen. Wohl dem der einen Schnellkochtopf hat. Weiterlesen »So isst man in Gambia

Leben mit Analphabeten

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Das Leben in einem Land mit 30-40% Analphabeten unterscheidet sich schon sehr von dem in einem Industrieland. Da gibt es für unsereins viel zu lernen. Die Übermittlung von Informationen und damit auch die Art der Information muss in vielen Fällen völlig neu überdacht werden. So spielt beispielsweise das Radio in Gambia noch eine sehr große Rolle. Da das Radio seit je her nicht zu meinem gewohnten Umfeld gehört, vergesse ich es oft. Bemerke dann aber immer wieder, wenn ich auf bestimmte Sendungen hingewiesen werde, wie interessant es doch sein kann.

Viele junge Menschen, mit neuen erfrischenden Ideen sprechen dort, Institutionen, die junge Menschen in die Selbständigkeit führen wollen, stellen sich vor, und religiöse und spirituelle Themen werden dort diskutiert. Selbst Ernährungsberatung habe ich schon gehört. Immer wieder überraschend für mich, wenn ich mich gerade so schön eingehört habe, dann die Aufforderung an den Sprecher nun noch einmal alles in eine der 8 gambischen Sprachen zu übersetzen. Ich frage mich dann immer, wer bis jetzt auf englisch zugehört hat und nichts verstand, ist der noch dabei?

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10 Gründe warum Gambier unbedingt nach Europa wollen

Diesen Artikel widme ich meinem Schwager, der mit 30 Jahren sein Leben im Mittelmeer vor Lampedusa verlor. Wir haben alles versucht, ihn davon abzuhalten. Doch leider ohne Erfolg. Seitdem führte ich viele Gespräche mit anderen Ausreisewilligen, um ihre Beweggründe und ihre Hoffnungen besser zu verstehen und ihnen vielleicht Alternativen anbieten zu können.

Gambia hat 1,8 Mio. Einwohner (Stand 2017). Jährlich verlassen mehrere tausend junge Männer das Land, um durch die Wüste nach Libyen, über das Mittelmeer nach Italien zu gelangen. Nigeria beispielsweise hat 100x mehr Einwohner, und auch von dort machen sich etwa die gleiche Anzahl Männer auf den Weg.

Für Nigeria kann ich nicht sprechen, aber warum die Gambier gehen, davon konnte ich mir jetzt ein Bild machen, das ich gerne mit euch teile. Je mehr Menschen über die Motive informiert sind, desto besser können wir vielleicht helfen, sie davon abzuhalten. Allerdings müsste sich dazu wohl die Gesamtsituation im Land verbessern. Die Abwanderungsbereitschaft ist bei vielen so hoch, dass selbst Versprechen für eigenes Geschäft oder ähnliches nicht mehr wirken. Es ist wie ein Virus, der die Männer befällt, von dem sie nicht mehr geheilt werden können. Weiterlesen »10 Gründe warum Gambier unbedingt nach Europa wollen